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Was hat Donauwörth mit Ungarn zu tun?
Durch die einzigartige Lage als Verkehrsknotenpunkt war Donauwörth schon sehr früh Warenumschlagplatz für den Handel mit Ungarn. Die erste urkundliche Erwähnung stammt aus dem Jahr 1030. In Donauwörth traf die Landstraße Nürnberg-Augsburg auf die Donau als Wasserstraße Ulm-Passau-Budapest. Durch diese Handelsbeziehungen siedelten sich schon sehr früh Schwaben in Ungarn an.
Beispielsweise erhielt Lienhard Gastel, der in Donauwörth geboren wurde, nach einem längeren Aufenthalt in Ungarn den Beinamen „Unger“. Er und seine Gattin Dorothea Gätlin waren sowohl in Donauwörth als auch in Kerpen (Ungarn) sehr begütert. Diese Besitztümer waren die Grundlage für die „Ungarischen Testamentssiftung“ von 1546.
Nach dem Dreißigjährigen Krieg (1618 – 1648) wanderten viele Schwaben von Donauwörth aus nach Ungarn aus, um den Hungersnöten in der Heimat zu entfliehen. Als Donauschwaben besiedelten sie die größtenteils entvölkerten habsburgischen Gebiete in der pannonischen Tiefebene. Diese Ansiedlungspolitik wurde durch das erste Kaiserliche Impopulationspatent von 1692 und den daraus folgenden großen Schwabenzügen (1711 – 1792) noch verstärkt.