Was wird aus dem Donauwörther Tanzhaus? Bild: Diana Hahn
Für das Tanzhaus gibt es neue Zukunftspläne. Allem Anschein nach hat ein Geschäftsmann aus der Region ein Konzept für das Gebäude bei der Stadt Donauwörth vorgestellt.
Donauwörth - Seit fast vier Jahren steht eines der größten Gebäude der Reichsstraße leer. Die Schaufenster der Tanzhauspassage wirken trostlos - nur die Jugendlichen beleben das Erdgeschoss mit dem Jugendzentrum noch. Aber auch sie werden bald ausziehen und in der Zirgesheimerstraße ein langfristiges zu Hause finden.
Auch das Tanzhaus-Restaurant ist seit über einem Jahr geschlossen. Die damalige Pächterin löste aus Gründen der Unwirtschaftlichkeit den Pachtvertrag mit der Stadt Donauwörth auf. Arztpraxis und Wohnungen im Obergeschoss sind verlassen und das Archäologische Museum im Dachgeschoss hat wegen brandschutzrechtlichen Auflagen nicht geöffnet. Nur der in die Jahre gekommene Stadtsaal wird noch für Kulturveranstaltungen, Vereinsfeiern, Faschingsbälle oder Konzerte genutzt.
Erwin Müller hat Ideen für das Tanzhaus
Geschäftsmann Erwin Müller aus Wertingen habe der Stadt Donauwörth nun ein Konzept für das Gebäude im Herzen Donauwörths vorgestellt. Das bestätigte Florian Linder, Immobilienmanager der Erwin Müller Real Estate GmbH auf Nachfrage unserer Redaktion.
Müller hat sich im Laufe der Jahre ein Firmenimperium rund um bekannte Namen wie Vega oder die Erwin Müller Hotelwäsche aufgebaut. Seine Anfänge hat Erwin Müller jun. - der Sohn des Gründers, des Erwin Müller Verandhauses, Babybutt und des Buttinette Versandhauses - in Donauwörth gemacht. 1987 hat Müller dort eine Hotelwäscherei gegründet. Später zog es ihn wieder nach Buttenwiesen und Wertingen, wo er seinem Konzern zu weiterem Wachstum verhalf.
Erst vor kurzem investierte Erwin Müller schon einmal in Donauwörth. Das "Härpfer-Haus" im Ried ist in seinem Besitz. Auch dieses Gebäude hat Erwin Müller saniert und neu konzeptioniert. Ähnliches hat Erwin Müller nun mit dem Tanzhaus vor. Momentan laufen Gespräche und Verhandlungen, hieß es von der Erwin Müller Group. Oberbürgermeister Armin Neudert wollte Erwin Müller als möglichen Investor nicht kommentieren. Wie bekannt wurde, war das Thema auf der Tagesordnung einer nichtöffentlichen Stadtratssitzung am Montagabend. Es ginge um Konditionen, Verträge und Verhandlungen, weshalb solche Themen unter Ausschluss der Öffentlichkeit behandelt werden, erklärte der OB.
Einzelhandel, Nahversorgung, Veranstaltungssaal - Was ist im Tanzhaus zukünftig geplant?
Seit das Tanzhaus leer steht, machen sich Bürger, Stadträte und Stadtverwaltung Gedanken um eine neue Nutzung.  Immer wieder wird über neue Einzelhandelskonzepte für den unteren Bereich gesprochen. Da in die Haustechnik über Jahre hinweg nicht investiert wurde aber auch Läden der Passage durch ihre kleinteilige Aufteilung nur schwer zu vermieten sind, müssen hier neue Konzepte her. Gefordert wird von vielen Bürgern außerdem eine Nahversorgung in der Reichsstraße. Ob auch ein Supermarkt ins Tanzhaus einziehen könnte, bleibt aber fraglich. OB Neudert will ein neues Konzept für das ganze Haus. Im Gespräch mit unserer Redaktion stellte er aber klar, dass es Ziel des Stadtrates wäre, den Stadtsaal in jedem Fall zu erhalten.
Welches Konzept sich Erwin Müller für das Tanzhaus konkret vorstellt, darauf gab es von seiner Firma noch keine Antwort.