Merkurplatz

Aufenthaltsqualität vs. Busverkehr: Diskussion um sicheren Weg zur Mangoldschule

Bild: I. Kaiser/Stadt Donauwörth
Der Merkurplatz am Tanzhaus soll neu gestaltet werden – doch wie vertragen sich Schulbusse mit Fußgängerverkehr und Außengastronomie? Der Bauausschuss diskutierte deshalb auch über alternative Routen für die Mangoldschüler. Ein erster Kompromiss ist gefunden – die endgültige Lösung steht aber noch aus.

Nach der Tanzhaussanierung soll im Erdgeschoss des Gebäudes ein Café entstehen, der Merkurplatz könnte mit Sitzgelegenheiten, Außengastronomie, Bepflanzung und einem Brunnen aufgewertet werden. Doch die schmale Gasse zwischen Tanzhaus und Stadtkommandantenhaus wird täglich von mehreren Schulbussen passiert. Wie kann aus dem Platz ein lebendiger, sicherer Ort werden – ohne den Busverkehr aus dem Takt zu bringen? 

In einer Bauausschusssitzung am Montagabend wurden die Ergebnisse eines kürzlich durchgeführten Bus-Fahrversuchs am vorgestellt. Bereits im März hatte das Donauwörther Busunternehmen Link mit einem langen Omnibus und einem Gelenkbus die geplanten Schleppkurven getestet. Ergebnis: Die Durchfahrt ist grundsätzlich möglich, erfordert jedoch ein Ausweichen auf die Gegenspur der Reichsstraße und hohe Konzentration des Fahrers – keine optimale Lösung.

Um die Durchfahrt zu erleichtern, sieht eine neue Planung vor, die Café-Terrasse am Platz neben dem Tanzhaus etwas zu verkleinern. Die Engstelle am Tor zum Stadtkommandantenhaus bleibt ebenfalls ein Knackpunkt. Durch eine leichte Verbreiterung der Fahrbahn soll mehr Abstand zum Eingang der Wirtschaftsschule geschaffen werden. 

"Busse durch Fußgänger – das ist Humbug!"

Doch auch in den veränderten Plänen bleibt die Engstelle zwischen Tanzhaus und Stadtkommandantenhaus ein kritischer Punkt im Verkehrsfluss – insbesondere in Bezug auf den Schulbusverkehr. 

Stadtrat Peter Alt (AL/JB), selbst erfahrender Busfahrer, fand deutlich Worte: Busse durch den Fußgängerverkehr zu schicken sei schlichtweg "Humbug". "Das dürfen wir nicht zulassen!", betonte er. Für ihn steht fest: "Der Bereich soll ein echter Platz werden - und sicher sein für die Kinder." Er plädierte daher für eine grundsätzliche Änderung der Verkehrsregelung in diesem sensiblen Bereich.

Doch eine einfache Lösung gibt es nicht. Eine Umleitung über die Sonnenstraße etwa würde das Problem lediglich verlagern. Darauf wies Stadtrat Michael Bosse (FW) hin. Auch dort befindet sich Außengastronomie, die sich mit einem intensiven Schulbusverkehr schwer vereinbaren lässt.

Müssen die Schulbusse bis zur Mangoldschule fahren?

Mehrere Stadtratsmitglieder – darunter Birgit Rößle (CSU), Albert Riedelsheimer (Grüne) und Oberbürgermeister Jürgen Sorré (parteilos) – regten an, gemeinsam mit der Schule zu prüfen, ob Schulbusse überhaupt bis ins Spindeltal fahren müssen. Bislang werden die Grundschüler direkt vor die Schultür gebracht. 

Der Ausschuss diskutierte, ob ein sicherer Ausstieg der Kinder bereits in der Reichsstraße möglich wäre. Von dort könnten sie den restlichen Weg zur Schule zu Fuß zurücklegen – möglicherweise begleitet durch Schülerlotsen.

Auch eine Umleitung des Busverkehrs über den Bärenberg kam zur Sprache. Dafür müsste jedoch die bestehende Einbahnregelung aufgehoben werden.

Beratung zur Verkehrsführung steht noch aus

Die Ausschussmitglieder beschlossen am Ende der Sitzung einstimmig, die bisherigen Planungen mit den angesprochenen Anpassungen weiterzuverfolgen. 

Einigkeit herrschte auch in einem anderen Punkt: Die künftige Gestaltung muss für Einsatzfahrzeuge und nötigen Baustellenverkehr ausreichen. Offen blieb jedoch, wer künftig mit dem Pkw oder Bus zufahren darf und an welcher Stelle die Mangoldschüler in Zukunft ein- und aussteigen werden – diese Fragen müssen zu einem späteren Zeitpunkt erneut beraten werden.

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