Arbeitsmarkt

Mehr Beschäftigte in Pflegeberufen

Symbolbild: Krankenpflegerin Bild: JMG/pixelio.de
Trotz Pandemie steigt im Landkreis Donau-Ries die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Gesundheitspflege, der Bedarf an Fachkräften ist dennoch hoch.

Die Zahl der Beschäftigten in der Alten- und Gesundheitspflege ist im Landkreis Donau-Ries trotz Pandemie deutlich gestiegen. Zum Stichtag 30.06.20, gab es in der Gesundheits- und Altenpflege 2.067 sozialversicherungspflichtige Beschäftigte. Das sind 5 Prozent mehr als ein Jahr zuvor. Im Vergleich dazu stieg die Zahl aller Beschäftigten um 1 Prozent.

„Das gesamte Gesundheitswesen gehört zu den wenigen Branchen, die letztes Jahr nicht von einem Beschäftigungsrückgang betroffen waren“ berichtet Richard Paul, Geschäftsführer der Agentur für Arbeit Donauwörth.

In den vergangenen fünf Jahren ist die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten in der Pflege um 11 Prozent gestiegen. Bezogen auf alle Beschäftigten lag der Anstieg bei 6,4 Prozent.

Gute Chancen auf dem Arbeitsmarkt für Pflegekräfte

Durch die Corona-Pandemie sind Pflegeberufe in den gesellschaftlichen Focus gerückt und die emotionale Anerkennung ist stark gestiegen. Der Bedarf an Pflegenden ist hoch und wird wegen der demographischen Entwicklung in der Bevölkerung weiter steigen.

Die Chancen auf dem Arbeitsmarkt stehen gut, wenn man sich für einen Beruf in der Pflege entscheidet. Jahresdurchschnittlich waren in 2020 im Landkreis Donau-Ries 23 offenen Arbeitsstellen gemeldet. Überwiegend wurde Personal auf Fachkraftniveau oder höher gesucht. Arbeitslos gemeldet waren nur durchschnittlich 17 Personen. Das ergibt rein rechnerisch 1,4 Stellen auf einen arbeitslosen Bewerber.

 Auch die Zukunftsaussichten für Beschäftigte in den Pflegeberufen sind gut. Gerade in Zeiten des Strukturwandels und der Digitalisierung lohnt sich der Blick darauf, ob bestimmte Tätigkeitsfelder oder gar komplette Beruf verschwinden, weil sie von künstlicher Intelligenz abgelöst werden. Berufe in der Pflege sind von der Digitalisierung weit weniger betroffen als viele andere Branchen. Das Substituierbarkeitspotential ist niedrig. Das heißt, dass nur sehr wenige Tätigkeiten und Aufgaben in diesen Berufsfeldern durch digitale Lösungen ersetzt werden können.

Arbeitsagentur fördert Qualifizierungen und rekrutiert aus EU-Ländern

„Die Pflege ist die Branche, in der wir die meisten Beschäftigten qualifizieren. Um beruflich Fuß zu fassen, bieten sich hier auch für Arbeitslose, Quereinsteiger, Berufsrückkehrer und Ausbildungssuchende echte Chancen. Wer sich vorstellen kann, in eine pflegende Tätigkeit zu wechseln, dem empfehle ich, sich individuell von den Fachkräften unserer Arbeitsagentur beraten zu lassen. Das Unterstützungsspektrum ist vielfältig“ wirbt Richard Paul.

„Da der Fachkräftebedarf in der Pflegebranche nach wie vor sehr hoch ist, haben wir seit 2018 verschiedene Projekte gestartet, um Einrichtungen und Betriebe in der Region bei der Personalgewinnung aus dem europäischen Ausland zu unterstützen. Ziel dabei ist, interessierte Menschen mit Berufserfahrung im sozialen Bereich hier vor Ort zur Fachkräften in der Pflege auszubilden“ so der Agenturleiter weiter.

Insgesamt befinden sich 16 Teilnehmer aus Spanien, Italien, Bulgarien und Estland in einer Qualifizierung in der Altenpflege sowie der Heilerziehungspflege. Die ersten drei TeilnehmerInnen schließen bereits diesen Sommer ihre Umschulung ab. Für den September 2021 ist der Start für 8 weitere Umschüler zur Pflegefachkraft bereits fest geplant. (pm)