6. Juni 2017, 16:23

Stadtkapelle kommt mit unvergesslichen Momenten aus Rom zurück

Die Stadtkapelle beim Vorbeimarsch an der Engelsburg. Bild: Roland Nödel
Genau 100 Jahre ist es her, dass der damalige Papst Benedikt XV. die Erhebung der Gottesmutter Maria zur Schutzpatronin Bayerns verkündete. Aus diesem Anlass weilte die Stadtkapelle Donauwörth kürzlich vier Tage in Rom, wo man unter anderem an der „Grande Parata 2017“ zum Petersplatz teilnahm, die in diesem Jahr ganz bewusst von Gruppen aus Bayern zusammengestellt wurde. Die Feierlichkeiten zu diesem großen Jubiläum zogen sich über drei Tage, an denen ein emotionaler und musikalischer Höhepunkt den anderen jagte. Parallel dazu absolvierte man ein ebenso straffes, wie interessantes kulturelles Programm um die kurze Zeit in der italienischen Hauptstadt optimal zu nutzen.
Donauwörth/Rom - Dirigent Josef Basting hatte seine Musikanten im vergangenen Herbst mit der Nachricht überrascht, dass das Orchester in die engere Auswahl für die große Parade zum Petersplatz gefallen war. Anscheinend hatte der Auftritt beim Oktoberfestumzug 2016 seinen Eindruck beim Festring München hinterlassen, der für die Zusammenstellung der Parade beauftragt worden war.Gemeinsam mit den anderen Musik- und Trachtengruppen aus Bayern und dem süddeutschen Raum zogen die 43 Musikantinnen und Musikanten schon am Freitag unter den Blicken tausender weiterer Besucher zum Festgottesdienst durch die Hauptpforte in den Petersdom ein. Die Donauwörther hatten dafür den eigens für diesen Anlass komponierten „Sankt Peter Einzugsmarsch“ aufgelegt und füllten mit dessen feierlichen Klängen den imposanten Kirchenraum. Die von Dr. Franz Xaver Brandmayr und Kardinal Angelo Comastri zelebrierte Messe wurde von den vier anwesenden Blasorchestern dann gemeinsam umrahmt und mit der Bayernhymne abgeschlossen. Anschließend trafen sich alle Teilnehmer in einem typisch italienischen Restaurant über den Dächern der Stadt, wo bis in den späten Abend aufgespielt wurde. Dabei wurden in der Atmosphäre der römischen Sommernacht alle musikalischen Register gezogen: vom „Bayerischen Defiliermarsch“ bis zur Hommage an die Gastgeber mit „Il Silenzio“.
Die Stadtkapelle Donauwörth vor dem Petersdom. Bild: Nödel
Am Samstag dann folgte die große Parade rund um den Vatikan mit zünftiger Marschmusik, die vom internationalen Publikum sehr enthusiastisch aufgenommen wurde. Beeindruckend war vor allem der Einmarsch von der Engelsburg über die Via della Conciliazione auf den Petersplatz. Nach dem Gemeinschaftschor mit den Musikkapellen aus Achberg, Gelting und Weiperz, sowie mehreren Fanfarenzügen nutzten viele der Besucher ihre Chance, ein Foto mit den Musikanten zu „schießen“. Den krönenden Abschluss bot dann das Angelusgebet, das Papst Franziskus im Beisein von rund 20.000 Gläubigen am Sonntagmittag auf dem gefüllten Petersplatz zelebrierte. Ihm zu Ehren stimmten die Musikanten das Lied „Großer Gott, wir loben dich“ an – ein wahrlich ergreifender Moment für alle Beteiligten. Darüber hinaus nutzte man die kostbare Zeit, um historische Stätten, wie das Forum Romanum, das Kolosseum und die vatikanischen Museen mit der berühmten Sixtinischen Kapelle zu besuchen. Großes Lob zollte Josef Basting abschließend nicht nur den engagierten Musikanten, sondern auch den beiden Busfahrern Michael Haschner und Erich Danielak, die nach 14 Stunden Fahrt alle Teilnehmer wieder wohlbehalten nach Hause brachten und auch bei den Auftritten kräftig anpackten.(pm)