3. April 2019, 14:45
Tötungsdelikt

Messerstecherei: Täter stand Abschiebung bevor

Großeinsatz in der Dillinger Straße Bild: Matthias Stark
Über den 33-Jährigen, der am Freitag in Donauwörth einen Mann tötete und dessen Ehefrau schwer verletzt hat, werden nun mehr Details bekannt. Schon im Februar wollte der Mann Mitarbeiter der Ausländerbehörde angreifen.

Eigentlich war der Mann aus Guinea, der 2001 als Minderjähriger nach Deutschland gekommen war, nicht auffällig. Er hatte eine Arbeitsstelle, einen Führerschein und kümmerte sich um seine Kinder. Das alles hat sich aber in den letzten Monaten verändert. Das berichteten Landrat Stefan Rößle, Fachbereichsleiter für Ausländerwesen Johann Stark und die zuständige Abteilungsleiterin Christine Geiger am Mittwoch in einer kurzfristig angesetzten Pressekonferenz. Sie gaben Auskunft über das ausländerrechtliche Verfahren des 33-Jährigen, der am vergangenen Freitag brutal auf seinen Nachbarn und dessen Ehefrau einstach und beide schwer verletzte. Der Mann erlag noch am Freitag seinen Verletzungen und starb. 

Schon vor dieser schrecklichen Tat war der 33-Jähriger bei der Polizei bekannt. Im November verlor er nämlich seinen Führerschein, weil er unter Drogen am Streuer erwischt wurde. Wahrscheinlich deswegen verlor der Mann aus Guinea seinen Job bei einer Molkerei. "Von gelungener wirtschaftlichen und sozialen Integration kann man nicht sprechen", sagt Johann Stark, Leiter der Ausländerbehörde. Hier fiel der Mann Ende Februar bei einem "massiven Zwischenfall" auf. Der 33-Jährige habe im Amt Geld gefordert und anschließend Mitarbeiter bedroht und beinahe angegriffen, bevor Sicherheitsdienst und Polizei dazwischen gingen. Zwei Wochen später wurde er erneut ins Landratsamt geladen, denn seine Aufenthaltserlaubnis war abgelaufen. Weil sich der Mann weder um seine in Frankfurt lebenden Kinder kümmerte, noch einen gültigen Reisepass nachweisen konnte und zudem ohne Job dastand, wurde er nun zur Ausreise in sein Heimatland aufgefordert. Dafür stellte die Ausländerbehörde bereits einen Antrag. Dieser dürfte nun gegenstandslos sein, denn den Täter erwartet wohl eine langjährige Haftstrafe. Die Kriminalpolizei ermittelt wegen versuchten Mordes und Mordes. Der 33-Jährige sitzt in U-Haft.