Die Wemdinger Pfarrkirche verdankt ihren Ursprung Graf Mangold I. von Werd (Donauwörth). Er hatte den Ort Wemding als bischöflich-regensburgisches Lehen inne. Im Auftrag Kaiser Konrads II. (1024 bis 1093) unternahm er zusammen mit Bischof Wernher von Straßburg eine Brautfahrt nach Konstantinopel (heute Istanbul). Der Kaiser wünschte sich für seinen Sohn Heinrich eine Tochter aus dem byzantinischen Kaiserhaus zur Braut. In Konstantinopel gelobte Mangold I. bei glücklicher Heimkehr in seinem Ort Wemding eine Kirche in Kreuzesform zu bauen. Er löste sein Versprechen ein. Die frühromantische Basilika wurde unter Bischof Gundekar II. geweiht. Damals hatte sie nur einen Turm. 1559 brannte durch die Unachtsamkeit des Türmers dieser bis zur Glockenstube ab. Weil der Turm neben starken Rissen auch eine bedenkliche Neigung nach Südwesten aufwies, begann man damit, zu seiner Entlastung 1619 einen zweiten Turm, den Nordturm, zu bauen. Noch heute ist die Schieflage von bis zu 50 Zentimetern mit dem bloßen Auge zu erkennen. Als die Höhe von 62 Fuß (rund 20 Meter) erreicht war, übertrug man, mithilfe eines stabilen Steges, die Glocken aus dem alten in den neuen Turm. Auf dem Glockenturm befinden sich seit der Mitte des 18. Jahrhunderts vier Glocken. Drei davon stammen schon aus dem 16. Jahrhundert. 1661 wurde der Bau des zweiten Turmes fertiggestellt.