Traditioneller Richtspruch
Zimmermeister Markus Hönle sagte, nachdem das Bäumchen angebracht worden war, den Richtspruch, ohne einmal auf seinen Spickzettel zu schauen, und bat damit um Gottes Segen für den Bau.
„Verhallet sind der Beiles Schläge, verklungen ist nun auch die geschwätz'ge Säge, drum preiset nun der Zimmermann, so gut er es eben kann, den herrlich schönen stolzen Bau, der sich erhebt zum Himmelsblau. So wäre dann das Werk vollbracht und wie wir hoffen, gut gemacht. Drum rufen wir zum Meister der Welt, der alles, was da lebt, erhält: Beschütz' auch diesen Bau in Gnaden, vor Feuer- und vor Wasserschaden, vor Stürmen und vor Ungewittern, die könnten seinen Grund erschüttern.“ Traditionell trinken die am Bau beteiligten Zimmerleute nach jeder Strophe einen Schluck. Am Schluss muss das Glas auf den Boden geworfen werden. „Das Glas zersplitterte auf dem Grund und tut des Baues Glück uns kund!“
Ausreichend Platz
Kommandant Christian Brunner-Hauck unterstrich noch einmal die Notwendigkeit des Neubaues, der nun Platz für die sieben Fahrzeuge, zwei Anhänger und einen Reserveplatz bietet. Das „Floriansstüble“ und die Küche werden übrigens von der Feuerwehr in Eigenleistung fertig gestellt. Auch die Malerarbeiten übernehmen die Floriansjünger selbst.
Die Atemschutzwerkstatt wird nicht nur von der Wemdinger Wehr genutzt werden, sondern ist gleichzeitig Pflegestelle für 18 weitere Feuerwehren. In den Schulungsräumen finden die derzeit knapp 100 Aktiven, 36 Jugendliche und 35 Kinder ausreichend Platz. Die Einsatzzentrale, ein kleines Büro sowie eine Werkstatt runden die neue Unterkunft ab.
Bau-Referent springt ein
Bürgermeister Dr. Martin Drexler dankte allen, am Bau Beteiligten, insbesondere jedoch Bau-Referent Hans-Ludwig Held, denn dieser musste, nachdem der Stadtbaumeister krankheitsbedingt ausgefallen war, „in die Bresche springen“, so der Bürgermeister wörtlich. Sozusagen über Nacht musste er den Ausfall überbrücken. Held bedankte sich beim Rathausteam, ohne dessen Unterstützung die Aufgabe kaum zu bewältigen gewesen wäre. In diesem Zusammenhang hob er auch den Vorteil hervor, regionale Firmen zu beauftragen. Schließlich kenne man sich untereinander, „... und da erlaubt sich keiner, schlechte Arbeit abzuliefern.“ sagte er mit einem gewissen Augenzwinkern. Generell seien die Ausschreibungen gut gelaufen. Das liege zum einen daran, dass man den Firmen ausreichend lange Fristen zur Ausführung einräume und zum anderen, am Zeitpunkt der Ausschreibungen zum Jahreswechsel.
Das 8-Millionen-Großprojekt sei mit 73,5 Metern Länge und 26,5 Metern Breite ein imposanter Bau für die nächsten Generationen. Das Dach mit einer Fläche von 1.500 Quadratmetern sei übrigens so konstruiert, dass problemlos eine PV-Anlage installiert werden könne, die jedoch in den aktuellen Planungen nicht vorgesehen sei. Wie seine Vorredner, wünschte auch er einen weiterhin unfallfreien Verlauf bis zur Einweihungsfeier 2024.