10. November 2021, 13:15
Recycling

AWV vor Ort: So wird Altholz recycelt

Altholz Innenbereich am Recyclinghof. Bild: AWV
Insgesamt 8.764 Tonnen Altholz wurden 2020 an den Recyclinghöfen im Landkreis Donau-Ries und Dillingen angeliefert. Was danach mit diesem Holz passiert, erklärt der Abfallwirtschaftsverband Nordschwaben.

Zunächst wird das Holz entweder als Altholz aus dem Innenbereich (A I bis A III) oder aus dem Außenbereich (A IV) angenommen. Die getrennte Sammlung von Altholz aus dem Außenbereich ist besonders wichtig, da es sich hier um sogenanntes kontaminiertes Holz handelt. Dazu zählen z. B. mit Holzschutzmitteln behandelte Gartenmöbel. Aber auch Gartenzäune und Jägerstände müssen (unabhängig von ihrer Behandlung) als Altholz aus dem Außenbereich angenommen werden. Bei der Abgabe sollten Bürger beachten, dass A IV Holz nur an ausgewählten Recyclinghöfen angeliefert werden kann. Altholz aus dem Innenbereich wird an jedem Hof angenommen.

Verwertung von Altholz

Welche Firma den Auftrag für die weitere Verwertung der Althölzer bekommt, hängt von der EU-weiten Ausschreibung ab. Aktuell hat die Firma WRZ Hörger aus Sontheim an der Brenz den Entsorgungsauftrag für das Altholz aus dem Innenbereich im Landkreis Dillingen. Das Altholz aus dem Außenbereich von den Dillinger Höfen bekommt der Zweckverband für Abfallwirtschaft in Kempten (ZAK). Altholz aus dem gesamten Donau-Ries Bereich wird von der Firma Böhm in Möttingen verwertet. Um zu sehen, wie das Altholz von den Firmen recycelt wird, war der AWV vor Ort bei der Firma Böhm und hat sich das Ganze angesehen. Das Altholz aus dem Innenbereich wird für die stoffliche Verwertung in Möttingen aufbereitet. Dazu wird das Material zunächst vorgebrochen. Mitarbeiter sortieren dann händisch Störstoffe, wie Plastikteile, aus. Anschließend wird das Holz nachzerkleinert. Durch einen Metallabscheider, in Form eines Überbandmagneten, werden überwiegend Nägel aussortiert. Die gewonnenen Hackschnitzel werden durch Siebung in unterschiedliche Qualitätsstufen getrennt. Sie werden zu 80 Prozent für die Produktion von Holzprodukten, wie beispielsweise Spanplatten, verwendet. Das A IV Holz darf wegen der Kontamination nicht stofflich verwertet werden. Es wird in speziellen Anlagen thermisch verwertet, um so Wärme und Strom zu gewinnen.

Altfenster

Genau wie das A IV Holz, können auch Altfenster nur an bestimmten Recyclinghöfen abgegeben werden. Für die Verwertung werden zunächst die Rahmen vom Fensterglas getrennt. Fensterrahmen aus Holz werden zusammen mit dem A IV Holz thermisch verwertet. Das Fensterglas wird von der Firma Böhm in eine spezielle Glasaufbereitungsfirma gebracht, die daraus Glasflaschen herstellt.

Näheres zur Einstufung in die Kategorien eins bis vier nach der Altholzverordnung sowie zur Verwertung von Altholz kann auf der AWV Website unter „Aktuelles“ in der Rubrik „Nachhaltigkeit“ nachgelesen werden. (pm)