23. Dezember 2019, 13:16
Vorstellung aktueller Zahlen

Neuwahlen beim Verein Projekt Frauenhaus

Von links: Karin Korbelka (Beisitzerin), Manuela Limbeck (stellv. Vorsitzende), Ursula Kneißl-Eder (stellv. Vorsitzende), Maja Pauer (Vorsitzende), Evelyn Peeters-Dehlau (Kassiererin), Britta Wülfing (Schriftführerin) und Lotte Hins (Beisitzerin) Bild: Alexandra Gilbert
Bei der Mitgliederversammlung des Vereins „Projekt Frauenhaus – Hilfe bei Gewalt an Frauen und Kindern“ ist Maja Pauer aus Höchstädt wieder zur ersten Vorsitzenden gewählt worden.

Die beiden Stellvertreterinnen sind Ursula Kneißl-Eder (Buchdorf) und Manuela Limbeck (Nördlingen). Die Kasse verwaltet weiterhin Evelyn Peeters-Dehlau (Lauingen), Schriftführerin bleibt Britta Wülfing (Binswangen). Neu im Vorstand ist Beisitzerin Karin Korbelka (Donauwörth). Kassenprüferinnen sind Silvia Gollmer und Carina Rosskopf. Lotte Hins gibt einer jungen und aktiven Frau, Manuela Limbeck, ganz bewusst die Chance künftig mehr Verantwortung zu übernehmen.

Im Jahr 1990 gründeten aktive und engagierte Frauen den Verein. Vier Jahre später, im Oktober 1994, wurde das Frauenhaus Nordschwaben seiner Bestimmung übergeben. Die Zuständigkeit erstreckt sich auf die Landkreise Donau-Ries und Dillingen. Körperlich oder seelisch misshandelte und von Misshandlung bedrohte Frauen erhalten dort Schutz und vorübergehende Unterkunft. Zwei Sozialpädagoginnen und eine Erzieherin bieten den betroffenen Frauen Schutz und Hilfestellung.

Ursula Kneißl-Eder stellte den Jahresbericht vor. Im Jahr 2018 fanden 23 Frauen und 22 Kinder im Frauenhaus Nordschwaben Zuflucht und umfassende professionelle Unterstützung. Die meisten Frauen waren zwischen 20 und 40 Jahre alt, die meisten Kinder waren zwischen drei und 12 Jahre alt. In 85 Prozent der Fälle war der Ehemann oder der Lebenspartner der Täter. Dies zeige, dass Frauen, die von Gewalt betroffen sind, diese überwiegend durch ihre Beziehungspartner erfahren und die Gewalt fast immer in den eigenen vier Wänden geschieht.

Im Vergleich zum Vorjahr zeigt sich, dass etwas weniger Frauen zurück in die gewaltgeprägte Lebenssituation gingen. 25 Prozent der Frauen bezogen nach dem Frauenhausaufenthalt eine neue eigene Wohnung. Im Berichtszeitraum ist das externe Beratungsangebot von insgesamt 201 Personen (Betroffene, Bekannte, Verwandte) wahrgenommen worden, persönliche Beratung erfolgte in 22 Fällen.

Im Jahr 2018 wurden im Frauenhaus alle Zimmer, in denen die Frauen mit ihren Kindern leben renoviert, deshalb war die Belegung geringer. Die Rotary Clubs Dillingen und Donauwörth unterstützen den Verein Projekt Frauenhaus mit 20.000 Euro. Die Anschaffung von neuen Möbeln, die Erstellung einer neuen Homepage sowie das Layout und der Druck neuer Flyer sollten damit gefördert werden.

Das Frauenhaus ist für die Region heute mindestens genauso wichtig wie vor 25 Jahren. Die Vorstandschaft freut sich über Frauen, die die Arbeit im Verein aktiv unterstützen wollen. Interessentinnen können sich unter Telefon 09074/922109 melden und informieren. (pm)

Nach wie vor ist der Verein auf Spenden und Bußgelder angewiesen

Bankverbindung: IBAN: DE82720693290000119075 BIC: GENODEF1NOE bei Raiffeisen-Volksbank Nördlingen eG