16. November 2020, 08:55
Volkstrauertag

Volkstrauertag in Nördlingen

Den Erste Vorsitzende Jan Markwitz von der Reservistenkameradschaft Nördlingen (links) und der Oberbürgermeister der Stadt Nördlingen David Wittner bei der Kranzniederlegung. Bild: Alicja Markwitz
Die Reservistenkameradschaft und Oberbürgermeister David Wittner legten einen Kranz am Kriegerbrunnen in Nördlingen am 15. November nieder.

75 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkrieges lassen die Regeln aufgrund der Coronapandemie leider die geplante Gedenkfeier der Reservisten der Bundeswehr zum Volkstrauertag am Nördlinger Kriegerbrunnen nicht wie gewohnt stattfinden. Es konnten keine Abordnungen der Vereine und Organisationen, sowie Vertreter des Stadtrates, die Knabenkapelle oder Trommelkorps teilnehmen. Alles wurde für Sonntag, den 15. November, zum Volkstrauertag abgesagt. Oberbürgermeister David Wittner hält dennoch an der traditionellen Kranzniederlegung am Volkstrauertag fest – in diesem Fall in aller Stille.

Das Schweigen auf den Straßen, der Stillstand des öffentlichen Lebens – eine Stimmung, die zum Ende des zweiten Weltkrieges vor 75 Jahren passt. Mit der Kapitulation des Deutschen Reiches im Mai 1945 war die „Stunde Null“ gekommen. Verlust und Trauer um Verwandte, Freunde und Bekannte, mischte sich mit der Ungewissheit über die Zukunft, über die Folgen des Krieges, gesellschaftlich und wirtschaftlich. Nach Bomben und Fliegerangriffen herrschte nun auch in Nördlingen Stille. Eindrucksvolle Eindrücke zu Nördlingens Zeit im „Dritten Reich“ bescherte die diesjährige Sonderausstellung des Stadtmuseums.

„Der Frieden und die Demokratie brauchen das Erinnern an die Schatten der Geschichte, an das Leid, dass Krieg und Gewalt verursachen. Der Volkstrauertag ist hierfür ganz wesentlich, denn er mahnt uns, dass Versöhnung, Verständigung und Frieden nicht selbstverständlich sind. Wir müssen aktiv dafür einstehen, dass sich diese Zeit nicht wiederholt,“ so Oberbürgermeister David Wittner. „Die jüngsten Anschläge in Wien und Frankreich erschüttern uns und führen uns eindringlich den Wert des Friedens vor Augen.“

Gemeinsam mit Jan Markwitz, 1. Vorsitzender der Reservistenkameradschaft Nördlingen, legte er trotz der Absage der Gedenkveranstaltung in stillem Gedenken an die Gefallenen, Verwundeten, Vermissten, Ermordeten und Vertriebenen der beiden Weltkriege die Kränze am Kriegerbrunnen nieder. Schon am frühen Vormittag hatte der 1. Vorsitzende des VdK Ortsverbandes Nördlingen Hermann Häfele mit Hauptamtsleiter Peter Schiele Kränze an der Gedenkstätte 1. Weltkrieg und 2. Weltkrieg auf dem Friedhof am Emmeramsberg, am Mahnmal zum Gedenken der Opfer von Krieg und Vertreibung sowie an der Gedenkstätte Bahnhof niedergelegt. Auch in den Stadtteilen wurde mit Gedenkveranstaltungen im kleinen Kreis der Opfer von Krieg und Gewalt gedacht. (pm)