Jugendsprechstunde

Was wünscht sich die Wemdinger Jugend?

Gemeinsam wurde über mögliche Veränderungen für die Stadt Wemding diskutiert. Bild: Doris Dollmann
Vergangene Woche kamen in Wemding insgesamt 15 Jugendliche zu einer Jugendbürgersprechstunde mit Bürgermeister Dr. Martin Drexler zusammen. Dabei wurden auch überraschende Wünsche und Ideen genannt.

"Es ist wichtig, die zu befragen, die es auch betrifft", erklärte Bürgermeister Dr. Martin Drexler, der beim Treffen im Jumi (Jugend mittendrin) auf Titel und Anrede verzichtete und für die anwesenden Jugendlichen einfach nur Martin war. Und auch die weiteren Amtsträger taten es dem Stadtoberhaupt gleich. 

Von Maren Kriegler (Gemeindliche Jugendarbeiterin Kath. Jugendfürsorge Diözese Augsburg), Leiterin des Jugendtreffs und Martina Nagler (Kommunale Jugendpflegerin Landkreis Donau-Ries) bestens organisiert, hatten die Jugendlichen zunächst direkt die Gelegenheit los zu werden, was ihnen generell in bzw. an Wemding fehlt. Die einhellige Meinung: „Es gibt zu wenig für uns und wir kommen nicht dahin, wo wir hin wollen, um Freizeitangebote wahrzunehmen."

Bürgermeister für einen Tag

Anhand von Thementafeln schrieben die Mädchen und Jungen dann auf, was sie tun würden, wenn sie einen Tag lang Bürgermeister sein könnten. Genannt wurde dabei der Ausbau des Freibads, die Sanierung von Schlaglöchern auf den Straßen, eine bessere Bahnverbindung und besserer Informationsfluss. In diesem Zug kündigte der Bürgermeister an, dass das Rufbusnetz nächstes Jahr auf Wemding ausgeweitet werden soll. Außerdem sei auch ein eine Jugend-App für den ganzen Landkreis im Gespräch gewesen. Dies sei jedoch vorerst an der Finanzierung gescheitert. Weitere Veröffentlichungen auf bestehende Socialmedia-Plattformen, wie z. B. TikTok zu posten, sei aufgrund von Verstößen gegen den Datenschutz nicht möglich. 

Als weiterer Punkte mit viel Verbesserungspotential nannten die Jugendlichen u.a. die Sauberkeit der öffentlichen Toiletten, den Zustand der Schultoiletten und der Pausenhöfe und ganz grundsätzlich den Zustand des Entengäßles. " Wir möchten außerdem mehr Sitzplätze und Spielgeräte für die 'Großen', v. a. weniger Glasscherben in Stadtgraben und Rosengarten, besseres Internet im öffentlichen und privaten Bereich und wesentlich mehr städtische Events", so die Meinung der anwesenden Jugendlichen. Dabei wurde u.a. eine eigene Mess' oder eine längere Mainacht genannt.

So geht es jetzt weiter

Nachdem Nagler alle Wünsche und Bedürfnisse zusammengetragen hatte, kennzeichneten die Jugendlichen ihren dringlichsten Wunsch mit Klebepunkten. Klarer Favorit war „wieder ein städtisches Volksfest“. Dieses wird es allerdings wohl nicht geben, zumal das letzte große Trachtenfest im Jahr 2016 fast ausschließlich von Nicht-Wemdingerm besucht worden war. Drexler merkte an, dass man für die Organisation vor allem Menschen brauche, die dahinter stehen. Leider fehle in Wemding im Vergleich zu den Dörfern im Umkreis die Gemeinschaft in Form von Bude, Häusle oder Bauwagen, wo viele Dinge von der Landjugend organisiert werden.

Nach einer kurzer Pizza-Pause notierte Nagler, was wann wie und v.a. von wem umgesetzt wird. Für Schultoiletten und Pausenhöfe ist der Schulverband zuständig. Eine Renovierung ist für das Schuljahr 2027/2028 vorgesehen. Ganz konkret werden am 28. Mai um 18:00 Uhr Maren Kriegler und drei anwesende Jugendliche bei einem Stadtrundgang Stellen suchen, an denen lustige Hinweisschilder und weitere Abfallbehälter zukünftig für mehr Sauberkeit sorgen sollen. In Sachen Spielgeräte für „Große“ - dazu zählen Basketballkorb, Schachplatz, mehr Sitzplätze - will das Jumi noch vor den Sommerferien eine Projektgruppe gründen. Durch Aktionen, wie beispielsweise Kuchenverkauf könnte entsprechend Geld gesammelt werden. Ein eigenes Volksfest wird aller Voraussicht nach ein Wunschtraum bleiben. Die Stadt und auch Jugendreferent Nikolas Bumba (CSU) will jedoch gemeinsam mit dem Jugendtreff prüfen, was in Sachen Mess-Bus oder Fahrgeschäft am Markttag möglich sei.