21. Dezember 2017, 12:49

Migration im Landkreis Donau-Ries

Gruppenfoto der hauptamtlichen Mitarbeiter des Bereichs Migration im Landkreis Donau-Ries Bild: Simon Kapfer, Landratsamt Donau-Ries
2015 gab es unzählig viele Schlagzeilen über Flüchtlinge. Im Fernsehen konnten Bilder verfolgt werden von den Tausenden, die über die Grenzen nach Deutschland strömten. Damals wurde der Beginn eines langen Prozesses gezeigt, der seither für die Flüchtlinge den Weg der Integration bedeutet oder die Rückreise in ihr Heimatland. Hinter der Geschichte jedes Einzelnen stehen die Bemühungen von Ehrenamtlichen und hauptamtlichen Mitarbeitern, die ihn begleiten. Ehrenamtliche Helfer unterstützen die Flüchtlinge beim Einleben vor Ort und der Gestaltung ihres Alltags. Ansprechpartner für alle behördlichen Belange und fachspezifischen Fragen sind jedoch die hauptamtlichen Mitarbeiter. Wer versteckt sich also hinter diesem Begriff und was machen sie konkret?
Donau-Ries - Hauptamtliche Mitarbeiter sind zum einen das Team Migration des Landratsamtes sowie die SozialpädagogInnen der Beratungsstellen der Diakonie Donau-Ries, des Diözesancaritasverbandes Augsburg sowie der KJF KJH Günzburg/ Neu-Ulm. Bei der Beratung wird unterschieden in Asylsozialberatung, Migrationsberatung und Jugendmigrationsdienst (JMD). Die Asylsozialberatung berät Menschen, die sich im laufenden Asylverfahren befinden, und die, die nachvollziehbar ausreisepflichtig sind. Neben der Orientierung im neuen Lebens– und Kulturbereich können Rück– oder Weiterreise und die staatlichen Möglichkeiten, diese zu unterstützen, stehen. Die Migrationsberatung kümmert sich um Kinder bis 12 Jahre und Erwachsene ab 28 Jahre mit einem geklärten Aufenthaltsstatus und der Jugendmigrationsdienst entsprechend um junge Menschen von 12 – 27 Jahren unabhängig vom Aufenthaltsstatus. Das bedeutet, dass diese Zielgruppe in Deutschland bleiben darf und hier integriert werden soll. Hierzu gehören neben der Gruppe der anerkannten Asylbewerber EU – Bürger, Spätaussiedler, Kontingentflüchtlinge, HeiratsmigrantInnen und Menschen aus Drittländern. Alle Beratungsangebote sind kostenlos und die Mitarbeiter unterliegen der Schweigepflicht. Die MitarbeiterInnen sind AnsprechpartnerInnen in allen Dingen des Alltags, zu denen MigrantInnnen Informationen und Hilfestellung benötigen. Sie unterstützen bei Behördenpost, Antragstellungen, kooperieren eng mit verschiedenen Institutionen wie Kindergarten, Schule, Sprachkursträger, Jobcenter und Landratsamt und helfen bei sämtlichen Problemen und Fragen des Lebens. Sie geben Hilfe zur Selbsthilfe und unterstützen dabei, Anforderungen bewältigen zu lernen und Alltagsprobleme selbständig lösen zu können, damit Integration gelingen kann.
Das Landratsamt als Wegweiser
Das Team Migration des Landratsamtes steht Migranten und Ehrenamtlichen in allen Fragen rund um das Thema Migration und Integration zur Verfügung. Dabei nimmt es nicht die Position einer Beratungsstelle ein, sondern fungiert als Wegweiser. Außerdem initiiert es eigene Projekte in diesem Bereich. Die Quartiermanager kümmern sich um die dezentralen Asylbewerberunterkünfte des Landkreises. Mittlerweile gibt es immer mehr Flüchtlinge, die in eigene Wohnungen ziehen dürfen. Bei der Suche unterstützen sie die Integrationslotsen. Dabei gilt das Angebot nicht nur für Flüchtlinge, sondern für Migranten allgemein. In den Sprechzeiten, die sowohl im Bürgerbüro Nördlingen wie auch im Landratsamt Donauwörth sind sie Wegweiser und Informationsgeber für Fragen aller Art. Da in den Sprechzeiten ein Sozialpädagoge vor Ort ist, kann dieser tiefergehenden Beratungsbedarf sofort auffangen.
Das enge Netz der hauptamtlichen Mitarbeiter hat sich als besonders wichtig und hilfreich für Migranten erwiesen, um sich im Landkreis Donau-Ries schnell und gut integrieren zu können. Die Arbeit der Ehrenamtlichen ist im Prozess der Integration unabdingbar und wird von allen hauptamtlichen Mitarbeitern hoch geschätzt. (pm)