Auszeichnung

Pflegepuppe Oskar gewinnt 10.000 Euro für die Diakonie Donau-Ries

Sarah Miesbauer (zweite von links) wurde vom Landesamt für Pflege ausgezeichnet. Bild: Tanja Lettenmeier
Großer Erfolg für die Diakonie Donau-Ries: Die Gesamtpraxisanleiterin Sarah Miesbauer wurde mit dem selbst entwickelten Konzept im Programm „Praxisanleiter-Bonus“ des Landesamts für Pflege ausgezeichnet und erhielt dafür einen Preis in Höhe von 10.000 Euro.

Im Januar erfuhr die 45-Jährige aus Fremdingen von der Ausschreibung und machte sich in ihrer Freizeit Gedanken, welches Projekt die praktische Ausbildung in der Pflege sinnvoll verbessern könnte. So entstand die Idee zur Pflegepuppe „Oskar“. Aus einer Schaufensterpuppe entwickelte sie mit viel Fachwissen und Engagement ein realitätsnahes Übungsmodell für Auszubildende, aber auch erfahrene Pflegefachkräfte. Rund um die Puppe setzte Miesbauer ein Anleitungskonzept auf, das höchste Anforderungen erfüllt.

„Viele Ausbildungsinhalte lassen sich am echten Patienten nur eingeschränkt üben“, erklärt Sarah Miesbauer. So sei es kaum möglich, eine Stunde lang Portversorgungen, Infusionen oder steriles Arbeiten zu trainieren, ohne schwerkranke Patienten unnötig zu belasten. Mit „Oskar“ können diese Tätigkeiten in ruhiger Atmosphäre beliebig oft geübt und wiederholt werden. Die umgebaute Puppe verfügt unter anderem über einen Port-Katheter, einen künstlichen Darmausgang (Stoma), einen perkutanen Katheter am Bauch sowie eine Trachealkanüle am Hals. Auch Infusionen oder die Inkontinenzversorgung lassen sich realitätsnah trainieren, berichtet die Pflegefachkraft. 

 

Sarah Miesbauer mit ihrer Übungspuppe „Oskar“ – mit ihrem Konzept zur Pflegeanleitung hat sie einen hochdotierten Preis vom Landesamt für Pflege erhalten.
Bild: Tanja Lettenmeier

Inzwischen ist an jedem der Diakonie-Standorte im Landkreis eine solche Pflegepuppe im Einsatz. In den Übungsräumen können Auszubildende ohne Zeitdruck Fragen stellen, Abläufe besprechen und Sicherheit gewinnen. Begeistert von der Idee bis zur kreativen Umsetzung zeigt sich die Teamleitung Pflege der Diakonie Donau-Ries, Beatrix Meyr-Digeser: „Hier wird zurecht der engagierte Einsatz im Sinne einer qualitativ hochwertigen Ausbildung gewürdigt.“ Auch Geschäftsführer Johannes Beck zeigt sich hoch erfreut: „Ich bin sehr stolz auf den Erfolg unserer Mitarbeiterin. Es zeigt, wie engagiert unsere Kolleginnen und Kollegen in der Anleitung sind – und welch hohe Qualität unsere Ausbildung hat. Darauf legen wir großen Wert und dafür engagiert sich die Diakonie ganz bewusst.“ In einer kleinen Feierstunde wurde die erfolgreiche Kollegin von der Teamleitung und den beiden Geschäftsführern geehrt. Das Engagement sei ein starkes Beispiel dafür, wie Eigeninitiative und fachliche Kompetenz die Arbeit nachhaltig bereichern, sagte Beck.

Seit 2002 ist Miesbauer in der Pflege als Fachkraft tätig, seit 2019 in der ambulanten Pflege bei der Diakonie Donau-Ries. Seit zwei Jahren trägt sie die Gesamtverantwortung für die Praxisanleitung und damit auch für die Qualität der Ausbildung.(dra)