„Ich machte nicht nur in der Küche Dampf!“ So könnte das Motto der Donauwörther Bürgerin Elisabeth Schoderer (1793-1848) gelautet haben. Sie ist die Heldin der Fortsetzungsgeschichte „Zweimal verkauft“, die die im 19. Jahrhundert bekannte und beliebte Schriftstellerin Ottilie Wildermuth geschrieben und 1875 in der Familienzeitschrift „Daheim“ veröffentlicht hat.
Elisabeth Schoderer, Tochter des Sonnenwirts Joseph Heiland, war die zweite Ehefrau Joseph Schoderers, der als Gegner Napoleons in Donauwörth bekannt ist. In Kenntnis historischer Fakten schildert Ottilie Wildermuth im Stil des Biedermeiers die abenteuerliche Lebensgeschichte einer jungen Frau, die in Nördlingen geboren wurde, in Wallerstein aufgewachsen ist und in Donauwörth Spuren hinterlassen hat. Elisabeth hat nach dem Tod ihres Ehemannes Joseph Schoderer nicht nur das große „Spezereien-Geschäft“ in der Reichsstraße weitergeführt, hartnäckige Verhandlungen mit der Eisenbahn-Gesellschaft geführt, sondern sie war auch eine großzügige Spenderin in Donauwörth. So gehört sie zu den sechs Frauen, die auf der Stiftertafel genannt sind, die sich auf dem Städtischen Friedhof befindet.
Friederike Rieger hat den Text der Fortsetzungsgeschichte übertragen, herausgegeben und mit einem Ergänzungsteil erweitert. Das Umschlagbild hat die Künstlerin Gabriele Geiger-Bissinger aus Genderkingen gemalt. (pm)
Die Buchvorstellung findet am 12. März 2024 um 18 Uhr in der Stadtbibliothek Donauwörth statt.