. Bild: Matthias Stark
In diesem Jahr werden rund 500.000 Besucher auf die Nördlinger Mess strömen. Für den reibungslosen Ablauf des größten Volksfestes in Nordschwaben ist das Ordnungsamt der Stadt Nördlingen zuständig. Eine Woche vor dem Start haben wir uns mit dem Ordnungsamtsleiter Jürgen Landgraf über Nördlingens 5. Jahreszeit unterhalten.
Nördlingen -  Die Nördlinger Mess ist eines der attraktivsten Volksfeste in Südbayern und bei Schaustellern wie Händlern beliebt. Das beweisen die Zahlen. Rund 650 Schausteller und 450 Händler haben sich dieses Jahr für die 100 Marktstände und 70 Schaustellerplätze beworben. „Die Nördlinger Mess hat einen ausgezeichneten Ruf, wir haben einen guten Termin mit wenig Konkurrenz anderer Feste,“ zählt Jürgen Landgraf einige Vorteile der Mess auf. „Außerdem ist das Volksfest in den Köpfen der Menschen als fester Termin verankert und man gibt bereitwillig Geld aus. Das Messgeld ist ein fester Bestandteil im Ries. Darum kommen die Schausteller und Marktbeschicker auch auf ihre Umsätze und sind gerne in Nördlingen zu Gast.“ So gerne, dass sogar immer wieder eine Klage gegen eine Ablehnung ins Haus flattert. „Wir planen mit drei Kinderfahrgeschäften auf der Kaiserwiese. Es bewerben sich aber immer um die 60. Da müssen wir dann ablehnen und manche sind damit nicht einverstanden,“ erläutert der Ordnungsamtsleiter weiter. Erfolgreich auf die Mess konnte sich aber noch niemand klagen.
Dass die Schausteller nicht einfach nach gut dünken ausgewählt werden, beweist das Beispiel des Riesenrads. „Früher war ein Riesenrad das Highlight schlechthin. Um den Wow-Effekt weiter beizubehalten kommt es nur alle zwei Jahre auf die Mess.“ Während sich Karussell, Schießstand und Imbiss bewerben, geht das Ordnungsamt aber auch aktiv auf Schausteller zu. „Wir brauchen jedes Jahr ein bis zwei Highlight-Fahrgeschäfte. Diese sprechen wir direkt an und empfehlen die Nördlinger Mess. Um unsere Chancen zu verbessern arbeiten wir hier mit dem Ingolstädter Volksfest zusammen und bieten uns gemeinsam an. Das werden wir auch in Zukunft so handhaben,“ so Jürgen Landgraf.
Die Mess kostet Geld
Mit den Standgeldern nimmt das Ordnungsamt jedes Jahr rund 100.000 Euro ein. Das Geld reicht aber nicht, um die Kosten zu decken. „Die Mess macht jedes Jahr ein Defizit. Wir sind uns bewusst, dass die Mess nicht kostendeckend arbeiten kann und freuen uns, dass die Stadt jedes Jahr die Veranstaltung mit einem Zuschuss am Leben erhält,“ erklärt Landgraf die finanzielle Situation und weist im Folgenden noch auf den positiven Effekt hin: „Das wird aber durch die Sekundärumsätze aufgewogen. Die Besucher kaufen in der Stadt ein, nutzen Hotels und weitere Dienstleistungen. Durch die zusätzlichen Steuereinnahmen entsteht der Stadt sicher kein Verlust,“ ist sich Landgraf sicher. „Zu den größten Kostenblöcken gehört die Security und der Rettungsdienst. Außerdem verschlingen die Poller, welche die Zufahrtswege sichern viel Geld“, so Landgraf.  Hier merkt er an, dass früher immer auf das Offenhalten von Rettungswegen gedrängt wurde. Um dies zu gewährleisten müssen die Sperren von der Security bewacht werden um diese im Notfall zu öffnen.  „In diesem Jahr werden Betonpoller auch an der Zufahrt bei den Toiletten und an der Bahnunterführung installiert,“ so Landgraf.
800 Jahre Mess
Nach der diesjährigen Mess beginnen im Ordnungsamt bereits die Planungen für 2019 an. In diesem Jahr feiert die Mess das 800-jährige Jubiläum. 1219 fand erstmals die Pfingstmess statt. „Für 2019 planen wir natürlich unser Jubiläum zu feiern,“ erklärt Landgraf. Eine flächenmäßige Erweiterung des Mess schließt er jedoch aus. „Wir planen allerdings, die Mess bereits am Freitag mit einem Jubiläumsabend zu eröffnen. Hier freue ich mich auf die positiven Signale aus dem Stadtrat, die Mehrkosten zu tragen,“ so Landgraf abschließend. „Wir aus dem Ordnungsamt freuen uns nun auf eine friedliche und erfolgreiche Mess 2018.“