Die Künstlerin Liliana Mesmer und Oberbürgermeister Armin Neudert enthüllen im Rahmen der Großen Nordschwäbischen Kunstausstellung das Gewinnerwerk des Donauwörther Kunstpreises 2016 "Insel Welt 2" Bild: DRA
Am gestrigen 15.11.2016 wurde in Donauwörth die 36. Große Nordschwäbische Kunstausstellung eröffnet und gleichzeitig der Donauwörther Kunstpreis verliehen. Gewonnen hat das Werk "Insel Welt 2" von Liliana Mesmer.
Donauwörth - Zunächst durfte Oberbürgermeister Armin Neudert die Gäste und Ehrengäste begrüßen, darunter MdL Wolfgang Fackler, stellvertretenden Landrat Reinhold Bittner, Vertreterinnen und Vertreter des Stadtrates sowie Mitglieder der Auswahl- und der Kunstpreisjury. Ein besonderer Gruß galt Norbert Kiening, Vorsitzender des Berufsverbandes Bildender Künstler Schwaben-Nord und Augsburg, der auch die Laudatio auf die Gewinnerin des Kunstpreises hielt. Ein besonderer Dank ging auch an den Landkreis Donau-Ries als Sponsor der Ausstellung sowie der Sparkasse Donauwörth für den Ankauf des prämierten Kunstwerks.
Zur diesjährigen Kunstausstellung hatte die Auswahljury die Qual der Wahl, denn es wurden insgesamt 145 Werke eingereicht. In die Ausstellung schafften es 58 Exponate. Dabei wird eine große Bandbreite von Malerei, Druckgrafik und Skulptur, unterschiedlichen Techniken wie Radierung, Papierschnitt oder Linolschnitt und diversen Materialien wie Papier, Holz, Keramik oder Wachs. Besucher dürfen sich noch bis zum 4. Dezember von der Ausstellung im Donauwörther Zeughaus verzaubern lassen, selbstverständlich stehen die Werke zum Verkauf. Das eine oder andere Weihnachtsgeschenk ist vielleicht dabei?
Prämiertes Werk: Liliana Mesmers "Insel Welt 2"
Die Künstlerin Liliana Mesmer wurde 1954 in Rumänien geboren und lebt seit 2004 in Augsburg. Sie hat Kunst studiert, als Restauratorin gearbeitet und ist seit 2011 Mitglied im BBK Schwaben-Nord und Augsburg. Sie hat sich bereits an zahlreichen Ausstellungen im In- und Ausland beteiligt und auch schon einige Einzelausstellungen ausgerichtet. Zu ihren gewonnenen Preisen zählt nun auch der Donauwörther Kunstpreis 2016. Das Gewinnerwerk "Insel Welt 2" beschreibt sie selbst wie folgt: "Meine Inseln sind nicht paradiesisch, sondern nur ein Versprechen." Sie bedankte sich herzlich bei der Jury, der Stadt Donauwörth und natürlich bei Laudator Norbert Kiening.
Norbert Kiening über "Insel Welt 2"
Norbert Kininng beschreibt in seiner Laudatio Inseln zunächst als faszinierende Landschaften, als Paradiese, Urlaubs-Sehnsuchtsorte oder romantische Plätze. Er erwähnt aber auch, dass viele Inseln aus der zerstörerischen Kraft eine Vulkanes heraus entstanden sind und nicht alle Inseln sind einladende Eilande. Manche Inseln sind karg, nur Felsen in einem von Gischt umtosten Meer. Er erzählt von Inseln, die in der Kunst immer wieder thematisiert wurden, wie zum Beispiel Arnold Böcklins "Toteninsel", von der zwischen 1880 und 1886 gleich mehrere Versionen entstanden sind. Liliana Mesmers "Insel Welt 2" ist in gedeckten Tönen gehalten. Grau und schwarz liegen die Inseln in graublauem Wasser und weißer, sprühender Gischt. Der Blickwinkel schwenkt von Daufsicht auf Ansicht und in der Vorstellung des Betrachters tauchen die umtosten Felseninseln in einer wilden Wasserlandschaft mal auf und mal unter. Weiterhin erläutert Norbert Kiening die Arbeitsweise von Liliana Mesmer: Das Blatt ist in einer speziellen druckgrafischen Technik entstanden, welche die Möglichkeiten der Drucktechnik und die Vorteile der spontanen Zeichnung ergänzt. Es weist die typischen Merkmale der Monotypie auf. Die Inseln scheinen dramatisch, nicht zuletzt entstand das Bild auch aus Fernsehbildern von auf Mittelmeerinseln gestrandeten Flüchtlingen heraus. Dazu sagt die Künstlerin: "Es wäre einerseits falsch, wenn meine Kunst nur in Verbindung mit Flüchtlingen gebracht wird, jedoch im Hinterkopf bleiben Bilder, die ich in Medien gesehen habe."
Die Ausstellung ist noch bis zum 04.12.2016 im Zeughaus in Donauwörth zu folgenden Öffnungszeiten zu sehen:
Donnerstag bis Samstag 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Sonntag 14.00 Uhr bis 19.00 Uhr
Der Eintritt ist frei. Zur Ausstellung ist ein Katalog erhältlich.