Das Oettinger Streichquartett Bild: Werner Rensing
Im Festsaal der Harburg spielte das das Oettinger Streichquartett am vergangenen Sonntag. Das gemischte Publikum aus Experten und Laien waren allesamt begeistert.
Harburg - Seit vor vier Jahren der wunderschöne Festsaal der Harburg nach einer grundlegenden Renovierung seiner Nutzung übergeben werden konnte, ist auch der Harburger Kulturherbst mit jeweils einer Veranstaltung zu Gast in diesem besonderen Ambiente. Der Arbeitskreis Harburger Kulturherbst hat es sich zur Aufgabe gemacht, ein breit gefächertes Programm an Veranstaltungen anzubieten, bei dem für jeden Geschmack und verschiedene Stilrichtungen etwas enthalten ist. Im fürstlichen Festsaal bietet sich dafür natürlich klassische Musik an, Kulturreferentin Claudia Müller legt aber Wert auf die Feststellung, dass es nichts „Abgehobenes“, was nur Experten verstehen, sondern Kultur zum Anfassen für die Harburger und ihre Gäste gibt.
Die Harburger nehmen dieses Angebot gerne an, und so war der Auftritt des Oettinger Streichquartetts am vergangenen Sonntag ein Glücksfall für Musiker und Gäste gleichermaßen. Günter Simon, Leiter des Streichquartetts und Musiklehrer am Oettinger Albrecht Ernst Gymnasium erklärte den Gästen zu jedem Stück kurz die Geschichte, und die Besonderheiten. Den Anfang machte Wolfgang Amadeus Mozarts Salzburger Sinfonie Nr.2. Ein frühes Werk des Komponisten, das er mit 15 Jahren nach seiner zweiten Italienreise geschrieben hatte. Begleitet wird das Quartett bei diesem Stück von Werner Stehmann (Kontrabass). Haydns „Voglequartett“ ist dagegen nur für Streicher geschrieben. Haydn selbst hat, geschäftstüchtig wie er war, diese Stück mehreren potentiellen Käufern gleichzeitig angeboten, unter anderem auch dem damaligen Fürsten zu Oettingen-Wallerstein. Simon demonstriert dem Publikum vorab auch noch die besonderen Effekte, die an das Trillern von Vogelstimmen erinnern sollen.
Nach der Pause, die die Gäste in den unteren Räumen des Fürstenbaus verbringen, kommt dann die „kleine Nachtmusik“, von Wolfgang Amadeus Mozart auf dem Höhepunkt seines Schaffens, aber als Unterhaltungsmusik konzipiert. Mozart selbst hat dieses Stück als für Liebhaber und Profis gleichermaßen geeignet bezeichnet. Und auch Harburgs gemischtes Publikum aus Experten und Laien zeigt sich am Ende sehr beeindruckt von der hohen Professionalität mit der das Streichquartett bestehend aus Günter Simon (Violine 1), Roman Strößner (Violine 2) Bernd Simon (Viola) und dem für den erkrankten Wolfgang Bareis eingesprungenen Münchner Yorick Abel (Violoncello) zusammen mit Werner Stehmann (Kontrabass) Mozarts geniales Werk aufführt. (pm)