Löwen, Gunst und Gulden Frühlingsempfang 2019 Bild: Stadt Wemding
Man muss die Feste feiern, wie sie fallen. Deshalb feiert Wemding gleich aus zwei Anlässen. Zum einen wird die Bayerischwerdung der Stadt und das damit verbundene Versprechen dies auch zu bleiben gefeiert. Zum anderen will auch der Bau des zweiten Turmes der Stadtpfarrkirche St. Emmeram gebührend begangen werden. Bürgermeister Dr. Martin Drexler, Judith Strohhofer (Leiterin Tourist-Information) und Josef Barta (Kulturreferent der Stadt Wemding) über die Feierlichkeiten.

Wann ist die Idee entstanden ein historisches Fest zu feiern?

Dr. Martin Drexler: Die Stadt Wemding feiert die über 550 jährige Zugehörigkeit zu Bayern und die 400-jährige Doppeltürmigkeit der Stadtpfarrkirche St. Emmeram. Gemeinsam mit dem Stadtrat wurde anlässlich dieser beiden Jubiläen im Jahr 2016 der Beschluss gefasst, diese besonderen Anlässe zu feiern. Vor 20 Jahren wurde zuletzt ein historisches Stadtfest begangen. Die 1993 stattfi ndende 1200 Jahrfeier und die 1998 stattfi ndende 650-Jahrfeier zur Stadterhebung sind vielen bis heute in Erinnerung geblieben. Die Bürgerinnen und Bürger freuen sich, dass nach so langer Zeit ein weiteres Mal historisch gefeiert wird. Die historische Altstadt Wemdings bietet sich hierfür wunderbar an. 

Wann haben die ersten Vorbereitungen begonnen?

Judith Strohhofer: 2017 ging es los mit der Gründung eines Arbeitskreises, der eine Organisationsstruktur festlegte. Seitdem fi nden unzählige Besprechungen und Gesprächstermine mit allen Beteiligten statt. 

Was war die größte Herausforderung bei der Organisation?

Judith Strohhofer: Die größte Herausforderung war die Koordination der Vielzahl an Beteiligten. Rund 30 Vereine, die Kindergärten, die Schule, Pfarreien, Gewerbetreibende und Gastronomie bringen sich nach ihren besten Möglichkeiten ein und sind kreativ in ihren Vorbereitungen. Die Abstimmung vieler Meinungen erforderte viel Zeit und Gespräche. Wir hatten kein Konzept von vorhergehenden ähnlichen Veranstaltungen, auf das wir zurückgreifen konnten. Natürlich vertrauen wir auf Erfahrungen, die wir im Rahmen unserer anderen Veranstaltungen das ganze Jahr über machen und setzen auf die Hilfe vieler Beteiligter. 

Warum der Name „Löwen, Gunst und Gulden“?

Judith Strohhofer: Es wurde lange überlegt, wie die Bedeutung der damaligen Bayerischwerdung bestmöglich vermittelt werden kann, ohne lange zu erklären. Im Laufe der Überlegungen ist der symbolische Dreiklang – Löwen, Gunst und Gulden – entstanden. Der Löwe als Wappentier der Bayerischen herzöge und die Könige steht für Bayern. Die Gunst weist auf die Privilegien hin, die Wemding durch die Zugehörigkeit zu Bayern erhielt. Die Gulden schließlich symbolisieren den Wohlstand, den die Bürger im Laufe der Zeit erreichten. Die 550-jährige Zugehörigkeit braucht etwas Erklärung, damit man versteht was dahintersteckt, deshalb ist der Name auch komplexer. 

Josef Barta: Ausschlaggebend und Grundlage für den Namen war auch Albrecht Dürer, der zur Zeit der Bayerischwerdung lebte und den Kupferstich „Ritter, Tod und Teufel“ kreiert hat. Dieser Dreiklang war die Grundlage unserer Weiterentwicklung des Veranstaltungsnamens. 

Zum Fest wurde extra ein Holzkrug gefertigt, der bereits im Vorfeld verkauft wurde. Wie kam man auf diese Idee?

Judith Strohhofer: Wir wollten ein kleines Erinnerungsstück haben, das auch am Fest am historischen Gewand durch sein geringes Gewicht leicht befestigt werden kann. Der Gedanke mit dem Holz kam uns, weil es ein leichtes Material ist und man ihn z. B. am Gürtel mittragen kann. Es wurde eine limitierte Aufl age von 500 Stück hergestellt, damit dieser Krug auch ein besonderes Exemplar ist. 

Haben Sie ein persönliches Highlight, auf das Sie sich persönlich am meisten freuen?

Dr. Martin Drexler: Die vielen Standbetreiber haben tolle Ideen, die zum Gelingen des Festes beitragen werden. Wir sind alle gespannt, wie sich unsere Altstadt mit den vielen Holzaufbauten und bunten Akteuren verwandelt. Jeder der Festtage ist unterschiedlich und hat seinen eigenen Charme.

Judith Strohhofer: Ich freue mich am meisten darauf, dass es endlich losgeht.