Wenn die Donauwörther Leos, der Lions-Club Donauwörth, Greenkeeper Markus Stengel (links) und Alexander Helber vom Bund Naturschutz (2. v. li.) zusammen anpacken, finden Vögel und Bienen neue Lebensräume. Alle hoffen, dass sich in der Parkstadt nun eine schöne Blühwiese entwickelt. Bild: Petra Plaum
Aufwändiges Blühwiesenprojekt zum Leo Lions Service Day

In der Nähe des Schießerhofs Donauwörth-Parkstadt finden Vögel ab sofort und Insekten schon bald etwas Neues: Der Leo Club Donauwörth und der Lions-Club Donauwörth haben gemeinsam den Grundstein für zwei Blühwiesen gelegt. Auch brachten sie behutsam hochwertige Nistkästen an Bäumen an – einige speziell für Steinkäuze, andere für kleinere Vögel wie Meisen, Sperlinge und Kleiber. Das Ziel des Leo Lions Service Day 2019 lautete hier: „Der Natur etwas zurückgeben.“

Achtung: Spezial-Samenmischung erforderlich

„Was auf eine Blühwiese gehört, die Bienen, Hummeln und anderen Tieren wirklich hilft, und was bei der Aussaat alles zu beachten ist, hat mich doch überrascht“, berichtete der Präsident des Lions-Club Donauwörth, Dr. Ulrich Rosskopf. Denn bei der Vorbereitung des Blühwiesenprojekts merkten er und andere Aktive: Wer mit einer Wiese Bienen retten möchte, kann viel falsch machen. Einfach eine günstige Blühwiesenmischung kaufen und im Garten aussäen, damit ist es keineswegs getan. Denn auf unvorbereiteten Böden wächst meistens nur ein Bruchteil der Blumen und Gräser. Zudem passen die meisten Mischungen nicht zu den Bedürfnissen der Insekten vor Ort: Einige Blumen sind zwar hübsch anzusehen, bieten jedoch keine oder zu wenig Nahrung. Das kann der Umwelt sogar schaden, wenn diese Pflanzen wichtige andere Arten verdrängen.

„Wir möchten, dass unsere Aktion der Natur wirklich etwas bringt, auch wenn das mehr Zeit und Geld kostet und wir ein bis zwei Jahre Geduld brauchen, bis man den Unterschied wirklich sieht“, betont Laurin Strobl, Präsident des LEO Clubs. Darum stimmten die Leos und Lions sich mit Alexander Helber, dem Vorsitzenden der Kreisgruppe des Bund Naturschutz, ab und luden ihn auch zur Aussaat ein.  

Schon im Vorfeld hatte Helber zudem im Lions-Club Donauwörth einen Vortrag gehalten und erklärt, was bei Blühwiesen zu beachten ist, die der Natur langfristig nutzen. Sowohl ein- als auch mehrjährige Pflanzen aus der Region sollten auf ihr wachsen, die von Natur aus auf dem Speiseplan der Insekten stehen. Auch ist daran zu denken, dass der Boden, auf dem die Blühwiese angelegt wird, lange nicht gedüngt und schon gar nicht gespritzt worden sein darf. Viele Böden müssen zudem speziell auf die Aussaat vorbereitet werden. Darum hatten sich Leos und Lions gekümmert und die perfekt zur Region passende Spezial-Samenmischung erworben. 1600 Quadratmeter konnten sofort bearbeitet werden, für weitere 400 Quadratmeter kommt in wenigen Wochen der E-Beetle zum Einsatz.

Voller Körpereinsatz und viel Spaß

Einen ganzen Vormittag widmeten die Aktiven dem Umweltschutz. Einige Leos und Lions erklommen hohe Bäume und brachten die Nistkästen dort an. Ihre Hoffnung: Den Steinkauz zurück in die Region zu locken. „Der Steinkauz ist in Bayern ausgestorben, aber in Bopfingen nistet er wieder“, informierte Alexander Helber. Er ging den Leos und Lions ebenso zur Hand wie Greenkeeper Markus Stengel vom Golfpark Donauwörth Gut Lederstatt. Die Service-Clubs freuten sich über so viel Unterstützung und dankten auch dem Landwirt Peter Leberle, auf dessen Flächen und an dessen Bäumen sie das Blühwiesenprojekt umsetzen durften. Nun freuen sich alle auf die Zeiten, in denen die Saat aufgeht, viele Vögel die neuen Nistmöglichkeit für sich entdecken und es auf der Blühwiese summt und brummt. (pm)