Im Rahmen des LIFE Projektes wurden im Wörnitztal artenreiche Wiesen wiederhergestellt. Auch der Rollenberg im Hintergrund wurde im Rahmen des Vorhabens gepflegt . Bild: E. Rieder
Das von der EU geförderte LIFE Projekt „Heide-Allianz“ geht auf die Zielgerade. Im September 2018 werden alle geplanten Maßnahmen wie Flächenankauf, Pflege, Untersuchungen und Öffentlichkeitsarbeit abgeschlossen sein. Lokaler Träger des Projektes ist die Heide-Allianz Donau-Ries, ein erfolgreicher Zusammenschluss von Landkreis Donau-Ries und den drei großen, örtlichen Naturschutzvereinen: Rieser Naturschutzverein, Schutzgemeinschaft Wemdinger Ried und Bund Naturschutz Kreisgruppe Donau-Ries. Im Rahmen einer Abschlussfahrt am 17. Mai ins Nördlinger Ries und Wörnitztal wurden die Ergebnisse des Projekts Vertretern von Politik, Verwaltung und Ehrenamt vorgestellt.
Donau-Ries - „Bereits jetzt zeigt sich das LIFE-Projekt nach einer Laufzeit von insgesamt fünf Jahren als wichtiger Meilenstein im Landkreis Donau-Ries auf dem Weg zu einem guten Magerrasenverbund und zur Sicherung der biologischen Vielfalt“, so Landrat Stefan Rößle bei seiner Einführungsrede.
Insgesamt über 2 Millionen Euro sind bereits zum jetzigen Zeitpunkt ausgegeben, etwa die Hälfte für den Grunderwerb. Immerhin konnten über 26 ha Fläche angekauft werden, häufig in der Nähe der Magerrasen als Verbundflächen, als Trittsteine, Pferchflächen oder um artenreiches Grünland zu entwickeln. Am Ende des Projektes wird etwa 20 ha artenreiches Grünland angelegt sein. Diese Maßnahme war dringend notwendig: Bei Erhebungen im Rahmen des Projektes zeigte sich, wie schlecht es derzeit um die bunten Blumenwiesen im Landkreis bestellt ist. Nicht nur auf den trockenen Riesrandhügeln wurden Maßnahmen durchgeführt, auch im Wörnitztal konnten bunte Wiesen angelegt, Flachmulden geschaffen und Grabenränder abgeflacht werden, um Stromtalpflanzen zu fördern. Beispiele für solche Maßnahmen wurden kürzlich bei der Abschlussfahrt im Raum Nördlingen und Ederheim sowie Harburg besichtigt. Im Harburger Raum war das Wasserwirtschaftsamt Donauwörth ein unverzichtbarer Partner in der Umsetzung.
Die Magerrasenpflege bildete einen weiteren Maßnahmenschwerpunkt mit Investitionen in Höhe von ca. 260.000 Euro. Die meisten Flächen konnten über mehrere Jahre nachgepflegt werden, so dass am Ende des LIFE-Projektes ein stabiler Zustand erreicht ist. Die gute Beweidung durch die jeweiligen Schäfer ist ein wichtiger Erfolgsfaktor für den Erhalt der wertvollen Magerrasen. Die Schäferei stand immer wieder im Mittelpunkt des Projektes – ohne sie kann die Artenvielfalt der Magerrasen nicht erhalten werden. Wo immer möglich, wurden daher die Schäfer über das LIFE-Projekt unterstützt, sei es über die Verbesserung der Triebwege, die Schaffung von neuen Pferchflächen außerhalb der Magerrasen oder die Anlage von Tümpeltränken, die nebenbei auch etwas für den Amphibienschutz bieten.
Die Bevölkerung und Schulen wurden über zahlreiche Informationsveranstaltungen, Umweltbildungs- und Erlebnisangebote kontinuierlich über das Projekt informiert und eingebunden.
Wesentlich für das Gelingen war und ist eine sehr gute Zusammenarbeit mit allen Beteiligten, allen voran den Kommunen, der Forst- und Landwirtschaftsverwaltung, dem Wasserwirtschaftsamt Donauwörth, dem Amt für ländliche Entwicklung Schwaben, den Naturschutzbehörden, Landwirten sowie Schäfern und nicht zuletzt den ehrenamtlich Aktiven.
Wie die umgesetzten Maßnahmen im Zusammenwirken der örtlichen Akteure für die Zeit nach dem LIFE-Projekt langfristig gesichert und weiterentwickelt werden können wurde im Rahmen des Treffens ebenso diskutiert. Burkhard Beinlich und Hans-H. Huss berichteten von abgeschlossenen LIFE-Projekten in NRW und Bayern sowie über ihre Erfahrungen sowie Erfolgsfaktoren und gaben Impulse für die Zeit nach dem LIFE-Projekt Heide-Allianz. (pm)