„Im April geht die Arbeitslosigkeit üblicherweise saisonal bedingt zurück. In diesem Jahr fällt die Frühjahrsbelebung jedoch etwas schwächer als in der Vergangenheit aus. Die Arbeitslosenquote beträgt im Landkreis Donau-Ries 2,4 Prozent, wie bereits im März. Vor einem Jahr lag sie bei 2,3 Prozent. 1.912 Menschen sind aktuell arbeitslos gemeldet. Das sind 40 Personen weniger als im März, aber 36 Personen bzw. 1,9 Prozent mehr als vor einem Jahr“, berichtet Silke Königsberger, Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth. „Die allgemeine Konjunkturschwäche sowie die Transformationskrise beeinträchtigen auch den Arbeitsmarkt im Landkreis Donau-Ries. Dies zeigt sich auch in der gesunkenen Nachfrage nach Arbeitskräften. Vor einem Jahr waren 144 Stellen mehr bei der Arbeitsagentur gemeldet.
Dennoch bieten die aktuell 1.542 offene Stellen den Arbeitssuchenden gute Chancen auf eine Beschäftigung. In diesem Monat haben genauso viele Menschen (274 Personen) eine neue Stelle gefunden, als sich Personen nach einer Beschäftigung arbeitslos meldeten (273 Personen). Gleichzeitig fehlen in fast allen Branchen Fachkräfte und Auszubildende. Dies wird sich durch die demografische Entwicklung in den nächsten Jahren noch verschärfen, wenn die Generation der Babyboomer aus dem Arbeitsmarkt ausscheidet“, erklärt Silke Königsberger.
„Die Aktivitäten am regionalen Ausbildungsmarkt laufen unvermindert auf Hochtouren. Im April standen 280 gemeldete Ausbildungssuchende insgesamt 803 unbesetzte Ausbildungsstellen gegenüber. Das ist einerseits eine gute Nachricht für die zukünftigen Azubis, andererseits zeigt es auch, dass die Betriebe einen Engpass an Auszubildenden haben“, erläutert Silke Königsberger. „Jeder der sich für eine Berufsausbildung entscheidet, egal ob jung oder erwachsen, verringert sein Risiko später arbeitslos zu werden. Wir von der Arbeitsagentur unterstützen gerne auch Erwachsene, die diesen Schritt wagen möchten.“
Arbeitslosigkeit nach Rechtskreisen
Im Rechtskreis SGB III (Agentur für Arbeit) lag die Arbeitslosigkeit bei 1.028 Personen (29 Personen weniger als im Vormonat, aber 96 Personen mehr als vor einem Jahr). Im Rechtskreis SGB II (Jobcenter) waren 884 Arbeitslose registriert (11 Personen weniger als im Vormonat und 60 Personen weniger als im Vorjahr). Durch die Träger der Grundsicherung (Jobcenter) wurden 46 Prozent aller Arbeitslosen betreut.
Fluchtmigration aus der Ukraine und Dynamik am Arbeitsmarkt
Insgesamt waren im Landkreis Donau-Ries im April 681 erwerbsfähige Personen mit ukrainischer Staatsangehörigkeit gemeldet, davon waren 223 arbeitslos. Im vergangenen Monat meldeten sich insgesamt 647 Personen arbeitslos. Davon kamen 273 Personen direkt aus Erwerbstätigkeit. 686 Menschen beendeten ihre Arbeitslosigkeit, davon nahmen 274 eine Erwerbstätigkeit auf.
Gemeldete Arbeitsstellen
Die Unternehmen suchen weiterhin Mitarbeitende: 227 Stellen wurden im April neu gemeldet (30 weniger als im Vormonat, aber 1 mehr als vor einem Jahr). Die meisten freien Stellen gibt es aktuell in den Branchen: Sonstige wirtschaftliche Dienstleistungen, Verarbeitendes Gewerbe, Handel Instandhaltung und Reparatur von Kraftfahrzeugen, freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen, Gesundheits- und Sozialwesen und Baugewerbe. Aktuell befinden sich 1.542 freie Stellen im Bestand der Arbeitsagentur. Bei rund 80 Prozent der gemeldeten Stellen liegen die Anforderungen auf Fachkraftniveau und höher. Dagegen sind nur rund 45 Prozent der Arbeitslosen Fachkräfte oder Spezialisten.
Kurzarbeit
Der aktuelle Trend im Hinblick auf Kurzarbeit bei den Betrieben lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen. Bis zum 25.04.25 gingen weniger als 3 Anzeigen ein. Aus Gründen der statistischen Geheimhaltung dürfen deshalb die genauen Zahlen nicht veröffentlicht werden. Im März waren es 8 Anzeigen für 1.339 Beschäftigte.
Ausbildungsmarkt
Im Landkreis Donau-Ries waren bis April insgesamt 771 Interessierte als Bewerber*innen für eine Ausbildungsstelle oder ein duales Studium bei der Berufsberatung gemeldet, darunter befanden sich 136 Jugendliche mit Migrationshintergrund. Von den 771 Bewerber*innen waren zahlenmäßig 23 Personen (-2,9 Prozent) weniger als im April 2024 gemeldet. Davon suchen aktuell 280 Bewerber*innen aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen Bewerber*innen haben sich bereits für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden. Diese Jugendlichen suchen schwerpunktmäßig noch eine Ausbildung bzw. ein duales Studium als: Medizinische/r Fachangestellte/r, Kaufmann/-frau - Büromanagement, Kraftfahrzeugmechatroniker/in - PKW-Technik, Fachinformatiker/in -Systemintegration, Industriekaufmann/-frau, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Industriemechaniker/in, Bankkaufmann/-frau, Fachkraft - Lagerlogistik und Verkäufer/in.
Die regionalen Unternehmen haben bisher 1.574 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (266 Stellen bzw. 20,3 Prozent mehr als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 49 Bewerber*innen. Aktuell sind 803 Ausbildungs- und duale Studienplätze frei, vor allem in den Berufen: Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Verkäufer/in, Fachkraft - Lagerlogistik, Zahnmedizinische/r Fachangestellte/r und Anlagenmechaniker/in Sanitär-/Heizung-/Klimatechnik. Die Berufs- und Studienberatung ist von überall telefonisch und per Videotelefonie erreichbar und bietet individuelle Beratungen an: Hotline 0800 4 5555 00. (dra)