Im Ochsenzwinger in Nördlingen wurden in den vergangenen Tagen zahlreiche Planungskonzepte für das Projekt „Wohnpark Ost“ ausgestellt. Insgesamt 37 Planungsteams beteiligten sich an dem europaweit ausgeschriebenen Wettbewerb. Am Samstag hat die Stadt Nördlingen nun den Gewinner verkündet. Am Ende entschied man sich einstimmig für den Entwurf von Hähnig Gemmeke Architekten und Stadtplaner Partnerschaft mbB aus Tübingen. Als Siegerprämie wurde ein Scheck über 25.000 Euro überreicht. Auf Rang zwei landete Holl Wieden Partnerschaft Stadtplaner und Architekten aus Würzburg (15.000 Euro), Platz drei ging an Blaumoser Architekten aus Starnberg (11.000 Euro).
Welchen Stellenwert der Wohnpark Ost zwischen Wemdinger Straße, B 25 und der Bahnlinie hat, hob Stadtbaumeister Jürgen Eichelmann hervor. „Mit dem Wettbewerb Wohnpark Ost haben wir uns einer Aufgabe gewidmet, die für die Zukunft unserer Stadt von besonderer Bedeutung ist. Denn Nördlingen wächst und dieses Wachstum wollen wir nicht dem Zufall überlassen.“ Vor allem der Osten biete dafür eine große Chance, „ein neues Wohnquartier, das modernen Ansprüchen gerecht wird, sich aber zugleich harmonisch in die gewachsene Struktur Nördlingens einfügt“, zu schaffen.
Harmonie und Flexibilität überzeugen
Diese Harmonie hoben auch Mathias Hähnig und seine Mitarbeiter Jana Heinson und Jan Gienau bei der Vorstellung des Projektmodells hervor. So sollen Schnittstellen zu den umliegenden Gebieten entstehen, die Berührungspunkte zwischen neuen und alten Bewohnern Nördlingens schaffen. Zudem hat die Anlage des Parks bereits für Spekulationen gesorgt, dass die runden Wege von der Nördlinger Stadtmauer inspiriert sind. Dies sei zwar nicht der Fall, bestätigte Hähnig auf Nachfrage, wenn es so empfunden werde, sei das allerdings ein schönes Kompliment. Die Grundidee dahinter war jedoch, durch künstlich verlängerte Wege zu längeren Aufenthalten im öffentlichen Raum zu animieren – etwa durch Joggen.
Ebenfalls überzeugt hat den Stadtrat das Konzept der Mini-Nachbarschaften. Viele Teile des Projekts bilden eigene Einheiten. So könne man flexibel auf sich verändernde Nachfragen reagieren. Unter Umständen eine Notwendigkeit, ist der Wohnpark Ost doch als langfristiges Bauprojekt geplant. Laut Stadtbaumeister Eichelmann hofft man, spätestens in zwei Jahren mit dem Bebauungsplan fertig zu sein.