Stadtentwicklung

Positive Bilanz bei der Rainer Bürgerversammlung

Der Spitalstadel in Rain ist derzeit aus Sicherheitsgründen abgesperrt. Bild: Matthias Stark
Rund 150 Bürgerinnen und Bürger kamen zur Bürgerversammlung in Rain. Bürgermeister Karl Rehm zog dabei eine positive Bilanz und gab einen Überblick über aktuelle Entwicklungen in der Stadt.

Rain zählt derzeit 9 903 Einwohner – 2018 waren es noch 9.124. Die Stadt wächst also stetig. Auch wirtschaftlich steht Rain solide da, obwohl die Gewerbesteuereinnahmen nach einem Rekordjahr 2024 mit 10,6 Millionen Euro heuer voraussichtlich auf 8,6 Millionen sinken werden, zuerst waren sogar nur 7,5 Millionen Euro prognostiziert worden. Gleichzeitig gelingt es, Schulden abzubauen: von 3,9 Millionen Euro im Jahr 2024 auf voraussichtlich 2,9 Millionen Ende 2025. Dem gegenüberstehen aber auch Rücklagen in Höhe von 2,9 Millionen Euro. Somit ist die Stadt Rain faktisch schuldenfrei. Insgesamt beschäftigt die Stadt 249 Mitarbeitende, die meisten davon in den Kindertagesstätten.

Appell zur Schloßweihnacht

Rehm blickte auch auf ein ereignisreiches Veranstaltungsjahr zurück – vom Neujahrsempfang über die Marktsonntage bis hin zum 44. Stadtfest und den beliebten Stadtparkmomenten. Neu war in diesem Jahr das Sommerkino im Schlossgarten, das sehr gut angenommen wurde. Mit Blick auf die bevorstehende Schlossweihnacht mahnte der Bürgermeister umsichtiges Parken an: Falschparker hätten im vergangenen Jahr Rettungswege blockiert, weshalb Polizei und Ordnungsamt heuer verstärkt kontrollieren werden. „Wir wollen ganz bewusst darauf hinweisen, dass hier ab diesem Jahr Strafzettel verteilt werden“, macht Bürgermeister Rehm deutlich.

Rege Bautätigkeiten in Rain

Vorgestellt wurden zudem aktuelle Projekte und Investitionen. Im Tiefbau entsteht ein neuer Brunnen zur Trinkwasserversorgung, außerdem werden im kommenden Jahr neue Wasserkammern mit 400 Kubikmetern Volumen gebaut – bisher sind es nur 120. Damit soll die Versorgung mit Trinkwasser langfristig gesichert werden. „Vor allem, wenn es einmal einen großen Bedarf an Löschwasser gibt, sind wir dann noch besser aufgestellt“, erklärt Rehm die Hintergründe. Die gefährliche Kreuzung Oberer Kirschbaumweg / Neuburger Straße soll entschärft werden, hier gab es bereits mehrere Ortstermine, ein weiterer soll nächste Woche folgen. Dort soll vermutlich eine Ampel installiert werden. Damit sollen die vielen Schulkinder sicher über die Staatsstraße kommen. Positiv erwähnte Rehm die Eröffnung des neuen Kindergartens am Holunderweg sowie die gute Zusammenarbeit beim Innenstadtmanagement mit dem Schachclub und den Stadtparkfreunden. Geplant sind dort sogenannte „grüne Inseln“, die die Aufenthaltsqualität auf dem Schlossplatz gerade im Sommer erhöhen sollen.

Bei den Bauprojekten stehen die Sanierung des Westflügels des Schlosses mit Gesamtkosten von 1,9 Millionen Euro im Fokus. Nach Abzug von Fördermitteln verbleiben rund 700 000 Euro Eigenanteil für die Stadt. Außerdem ist der sogenannte Spitalstadel am Schwabtor einsturgefährdet, wie ein Gutachten ergeben hat. Hier wurden erste Notsicherungsmaßnahmen eingeleitet, weitere Maßnahmen werden im nächsten Jahr folgen. 

Wärmeplanung, Wochenmarkt & Tempo 30

Ein Thema war auch die Zukunft der Energieversorgung: Am 21. Januar wird die LEW gemeinsam mit der Stadt über eine kommunale Wärmeplanung und ein mögliches Wärmenetz informieren. Sorge bereitet weiterhin der Wochenmarkt, der mit einigen Problemen kämpft. „Wir würden gerne mehr Händler anlocken. Das gestaltet sich aber als schwierig, weil viele andere natürlich schon ihre festen Termine haben“, erklärt Rehm. Bei einer Umfrage wurde der Markt befriedigend bewertet. „Wir wollen unseren Markt jedoch erhalten und attraktiver gestalten“, so der Bürgermeister weiter. In der Innenstadt wünscht sich die Stadt Tempo 30, doch das Landratsamt blockt bislang ab, da es sich um eine Hauptverkehrsachse handelt. Aber auch hier will man am Thema bleiben und sich nicht nur mit der Aussage zufrieden geben. 

Zum Schluss informierte Rehm, dass es derzeit 26 Plätze für Notunterkünfte in Rain gibt, von denen 14 belegt sind. Die Bürgerversammlung endete mit einer Umfrage, in der die Besucher*innen angeben konnten, wie sie sich künftig über das Stadtgeschehen informieren möchten.(dra)

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