7. Mai 2019, 15:20
Schulzentrum Rain

Bunte Farben statt Lamellen

Keine Lamellen, aber trotzdem wird die Fassade am Schulzentrum Rain bunt. Bild: LRA/Architekturbüro Obel
Erst im Februar fand der Spatenstich für das Mega-Bauprojekt statt. Bis Ende 2021 soll das neue Schulzentrum in Rain fertiggestellt sein. Doch wie genau die Fassade des 60-Millionen-Euro-Projekts aussehen soll war zum wiederholten Mal Thema im Bauausschuss.

In der gemeinsamen Sitzung vom Kreisbauauschuss und des Schulverbands Rain, wurden drei Varianten zur Fassadengestaltung vorgestellt. Darunter nochmals die Variante, die vom verantwortliche Planungsbüro Obel und Partner zwar favorisiert, vom Bauausschuss im März diesen Jahres aber  zurückgestellt worden war. Das Architekturbüro hatte bereits im Jahr 2016 diese Variante erarbeitet, bei der starre Aluminiumlamellen in unterschiedlichen Farben für die Verkleidung im 1. und 2. Obergeschoss verwendet werden sollten. Kosten sollte das rund 430 000 Euro. 

Gegen diese ursprüngliche Planung hat sich die Mehrheit des Bauauschusses und des Mittelschulverbandes Rain nun in der jüngsten Sitzung entschieden. Statt farbigen Lamellen sollen nun die Fensterflügel und Fluchttüren in unterschiedlichen Farbtönen von gelb, über orange, bis hin zu rot gestaltet werden. Ebenfalls überlegt wurde, ob statt den bisher geplanten Jalousien in der Fassadenebene, Markisen in der Ebene der Fluchtbalkone angeordnet werden sollten. Davon riet Joachim Aurnhammer, der Leiter des Hochbauamts, aufgrund technischer Bedenken ab. Diese seien zu "windanfällig". Durch die neue Fassadenplanung rechnet Aurnhammer mit Einsparungen in Höhe von 350000 Euro. Das Architekturbüro hingegen, setzt die Kosteneinsparungen niedriger an und rechnet mit 283 000 Euro weniger. 

In der der Abstimmung vorangegangenen Diskussion ging es neben den Kosten für die Fassadengestaltung außerdem auch darum, welche Fassade aus städtebaulicher Sicht zu präferieren sei.

Georg Vellinger (CSU), sprach sich gegen die Fassadenvariante mit den Lamellen aus, er meinte: "Man kann auch mit der Farbgestaltung Akzente setzen". Ursula Straka, Fraktionsvorsitzende der SPD, zeigte sich genervt vom "Hin und Her". "Wenn die Lamellen eine Sichtbehinderung von innen nach außen bringen, dann hätten wir das massiv diskutieren müssen", so Straka. Ihrer Meinung nach würden nunmehr nur die Kosten im Vordergrund stehen. Da man Geld spare, wenn man sich gegen die Lösung mit den Lamellen entscheide, forderte Straka, dass das Geld nun "versprochenermaßen der Ausstattung der Schule zu Gute kommt". 

„In welcher Zeit leben wir denn?“, war die erste Reaktion von Landrat Stefan Rößle auf die Forderung der Kreisrätin. Der Landkreis habe für dieses Projekt 60 Millionen im Haushalt eingestellt, so der Landrat weiter. "350000 Euro, die wir uns einsparen können, sind ein Haufen Geld. Den Schülern wird dadurch nichts genommen“, betonte Rößle. Auch die bunte Variante ohne Lamellen sei „pfiffig“. 

Für Andreas Becker (ÖDP) müsse Schule vor allem "innen bunt sein". Er sprach sich auch weiterhin für die Lamellen-Version aus und votierte in der Abstimmung als einziger gegen die neue Variante. 

Ursula Kneißl-Eder (Bündnis 90/Die Grünen) betonte, dass der Preis schon eine wichtige Rolle spiele. Sie sprach sich ebenfalls dafür aus, das Geld dafür zu benutzen um attraktive Rahmenbedingungen zu schaffen. vor allem da man auch mit der farbliche Gestaltung etwas ansprechendes in Richtung Städtebau schaffen könne. Alois Schiegg mitglied im Schulverband und Florian Riehl (FW) sprachen sich aus funktionellen Gründen gegen die Lamellen aus. So befürchteten beide, dass die Sonne durch die Lamellen streifenweise hereinscheine und das störend sein könnte.