Bild: Realschule Rain
45 Millionen Euro sind dem Kreis und dem Schulverband Rain für den Neubau des Schulzentrums Rain zu teuer. Nun soll geprüft werden, ob Kosten eingespart werden können. Auch eine mögliche Teilung von
45 Millionen Euro sind dem Kreis und dem Schulverband Rain für den Neubau des Schulzentrums Rain zu teuer. Nun soll geprüft werden, ob Kosten eingespart werden können. Auch eine mögliche Teilung von Realschule und Mittelschule in zwei Gebäuden kam bei der gemeinsamen Sitzung von Kreisbauausschuss und Schulverband auf den Tisch. 
Rain - Bereits Ende Mai wurde bekannt, dass die Kosten für den Neubau des Schulzentrums Rain auf circa 45 Millionen Euro geschätzt werden. Seit dem werden von den Planern, den Schulleitungen und der Verwaltung Möglichkeiten zur Kostenreduzierung diskutiert.  Sowohl für Landrat Stefan Rößle, als auch für den Vorsitzenden des Schulverbands Rain, Bürgermeister Gerhard Martin stand fest, dass 45 Millionen Euro den bisher eingeplanten Kostenrahmen sprengen.  Für Landrat Stefan Rößle ist es seit seinem Amtsantritt eines der größten Projekte, wie er feststellte. Nur der Bau des Donauwörther Krankenhauses sei teurer gewesen. Weil mit dem Landkreis (Realschule) und dem Schulverband Rain (Mittelschule) zwei Sachaufwandsträger in einem Gebäude zu Hause sind, hat man sich zu einer gemeinsamen Sitzung getroffen um abzustimmen, wie Kosten eingespart werden können.
Der Donauwörther Architekt Wolfgang Obel vom Architekturbüro Obel und Partner erklärte den Kreisräten und den Mitgliedern des Schulverbandes, warum er 2012 noch von 26 Millionen Euro ausging, er aber heute von 45 Millionen Euro spricht. Vor allem stellte Obel klar, dass es sich bei einer Kostenschätzung immer um eine Schätzung zum jeweiligen Zeitpunkt handele.
Zum einen geht man nun von einer Baukostensteigerung aus, weil die Regierung von Schwaben die Kostenrichtwertpauschale von ursprünglich 3.500 Euro pro Quadratmeter auf fast 4.000 Euro pro Quadratmeter erhöht hat. Daraus ergibt sich bereits eine Kostensteigerung von 14 Prozent. Außerdem hätten sich 2014 und 2016 die Energieeinsparverodung verschäft und es gab in der Zwischenzeit Präzisierungen im Brandschutz. Daraus ergeben sich enorme Kostensteigerungen in den Gewerken Heizung, Lüftung, Sanitär und Elektro. Außerdem haben sich die Bauprogramme der beiden Schule verändert und wurden deutlich ausgeweitet.
Für Landrat Stefan Rößle stellt sich nach dieser neuen Kostenschätzung die Frage: „Was brauchen wir wirklich?“ Zum Beispiel sei zu überlegen, ob tatsächlich zwei Eingänge, so viele Klassenräume und alle Fachräume benötigt werden. Der Landrat plädierte darauf, „Einsparpotentiale“ neu zu prüfen. Dem stimmte der Kreisbauauschuss sowie der Schulverband Rain einstimmig zu. Die Möglichkeit einer Sanierung des Gebäudes wollte man nicht ins Auge fassen.
Ist eine Teilung günstiger?
Einen neuen Aspekt um eventuell Kosten einsparen zu können brachte Kreisrat Georg Vellinger (CSU) in die Diskussion ein. Er schlug eine mögliche Trennung von Realschule von Mittelschule vor. Nach einer kurzen Unterbrechung der Sitzung, um sich in den Fraktionen und Gremien zu beraten, stand fest, dass sich der Schulverband Rain nicht an diesen Beschlussvorschlag anschließen möchte. „Wir wollen die Entscheidung heute nicht fällen, da wir uns nicht ausreichend beraten haben“, sagte Gerhard Martin. Dass eine Prüfung vorgenommen wird, die zeigen soll, ob bei einer möglichen Teilung Kosten eingespart werden können, wurde anschließend lediglich im Bauausschuss mit einer Gegenstimme zugestimmt. Grundsätzlich will man aber bis zum Ende des Jahres eine Lösung gefunden haben, denn in einem sind sich alle einig, am Schulzentrum Rain muss gebaut werden.