Symbolbild Bild: pixabay
In Donauwörth soll eine Veranstaltungshalle für Sport, Kultur, Bildung und Gesellschaft gebaut werden - unabhängig davon, wie es mit dem Stadtsaal im Tanzhaus weitergeht. Der Hauptausschuss hat am Montag beschlossen, nach möglichen Standorten für eine solche Halle zu suchen.

Eigentlich lagen am Montag bei der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses der Stadt Donauwörth drei Anträge auf dem Tisch, die sich alle darum drehten, leerstehende Hallen im Stadtgebiet zu ertüchtigen und sie als Übergangslösung für Veranstaltungen zu nutzen, bis ein neuer Stadtsaal im Tanzhaus wiedereröffnet wird. Letztendlich kam es aber zu einem viel weitreichenderen Beschluss. Die Mitglieder des Ausschusses beschlossen nämlich einstimmig, nach einem geeigneten Standort für den Neubau einer Multifunktionshalle für Sport, Kultur, Bildung und Gesellschaft zu suchen. In der Sitzung am Montagabend kursierten das sogenannte "Sibinger-Gelände" am Zusamweg, der Schwabenhallen-Parkplatz aber auch das Gelände in der Nähe der Bärensiedlung und das neue Alfred-Delp-Quartier als mögliche Standorte. 

Denn in der Diskussion zwischen den Mitgliedern des Ausschusses stellte sich heraus: Eine marode in die Jahre gekommene Halle wieder auf Vordermann zu bringen, kostet Zeit und Geld. Lieber sollte man sich auf die Standortsuche für einen Neubau machen, so die einhellige Meinung. Stadtrat Thomas Schröttle (PWG/FW) machte die bemerkenswerte Aussage: "Wenn wir gerade nicht im Wahlkampf wären, würden diese Anträge doch gar nicht gestellt worden sein". Seine Fraktion stellte eigentlich den Antrag, zu überprüfen, ob der ehemalige Mannschaftsspiesesaal auf dem Gelände der ehemaligen Alfred-Delp-Kaserne als Ersatz für den Stadtsaal im Tanzhaus genutzt werden könne. Die CSU-Fraktion beantragte außerdem die ehemalige Tennishalle im Weichselwörth oder die ehemaligen Lager- und Verkaufshalle an der Rosenstraße in Nordheim als Veranstaltungshalle zu nutzen. Groß genug wären alle vorgeschlagenen Hallen, aus Sicht der Stadtverwaltung gäbe es aber an allen Standorten vor allem Probleme mit dem Immissionsschutz. Alle Hallen liegen in der Nähe von Wohngebieten, würden dort nun regelmäßig Veranstaltungen und Feste stattfinden, sei nicht nur mit einem erhöhten Verkehrsaufkommen, sondern auch mit Lärmbelastung für Anwohner zu rechnen.

Auch Franz Ost (CSU) kam nach der Diskussion zum Schluss, alle drei Standorte - auch die, die seine Faktion selbst vorgeschlagen hatte - abzulehnen um schnellstmöglichst mit der Planung einer neuen Veranstaltungshalle zu beginnen. Das sei schließlich auch Wille der Bürger, so Ost. Sowohl PWG/FW als auch die CSU zogen ihre Anträge zurück. Bei einem Ortstermin in Nordheim solle aber trotzdem geprüft werden, ob die Halle in der Rosenstraße als mögliche Übergangslösung geeignet wäre. 

Tanzhaus: Klarheit soll im November herrschen

Am 7. November werde die Machbarkeitsstudie vorgestellt, in der herausgearbeitet wird, wie viel die jeweiligen Nutzungsvarianten jeweils bei einer Sanierung im Bestand bzw. bei einem Abriss und einem Neubau des Tanzhauses kosten werden, so OB Armin Neudert. Dann solle eine "Entscheidung klarer Art" getroffen werden, was mit dem Gebäude passiert. Marco Rappold, Leiter des Bereichs "Hochbau" im städtischen Bauamt berichtete unterdessen, dass die Nutzung der Neudegger Halle für Veranstaltungen außerhalb des Sports nur in Ausnahmefällen genehmigt werden könne. Grund hierfür seine Probleme mit dem Brandschutz.