Die Donau soll für Radfahrer künftig noch erlebbarer werden: Im Rahmen des Projekts City River ist ein neuer, rund 1,8 Kilometer langer Radweg entlang des Donauufers geplant. Durch die Baumaßnahmen entlang der Donau, habe sich nun "eine völlig neue Situation" ergeben, so Oberbürgermeister Jürgen Sorré in der vergangenen Sitzung des Bauausschusses der Stadt Donauwörth. Die eingerichtete Baustraße könnte als Radweg weitergenutzt werden. Der neue Radweg soll entlang des Alten Donauhafens bis zur Schellenberghang-Brücke weiterführen, erklärt Patrick Wörle, Fachbereichsleiter Immobilienwirtschaft. Von dort erreichen Radler über den bestehenden Weg den Radweg entlang der Deutschordensstraße Richtung Zirgesheim. Der neue Radweg läuft somit komplett abseits der Straße und direkt entlang der Donau - damit wird er dem Namen "Donauradweg" auch endlich gerecht.
Der Entwurf liegt bereits bei der Förderstelle, die Umsetzung ist für das Jahr 2026 vorgesehen.
Kastanienbäume müssten weichen
Der Radweg soll 2,50 Meter breit sein - das Mindestmaß laut Straßenverkehrsordnung. Ein sensibles Thema ist deshalb der Baumbestand. Laut Wörle müssten vier bis fünf Kastanienbäume am Alten Donauhafen für den Radweg weichen, darunter eine besonders große und alte. "Ein Kompromiss, den man eingehen müsste", so Wörle. Geplant ist, in doppelter Anzahl neue Bäume anzupflanzen. Stadträtin Birgit Rößle (CSU) erinnerte daran, dass genau diese Kastanien bei früheren Bauarbeiten mühevoll geschützt worden waren.
Auch das Thema Beleuchtung wurde diskutiert: Man wolle nur dort Lampen installieren, wo sie wirklich nötig seien, idealerweise mit intelligenter Steuerung, sodass der Radweg nur beleuchtet wird, wenn ihn gerade jemand benutzt.
Lösung für Radfahrer*innen in der Zirgesheimerstraße
Der ursprünglich geplante Radweg in der Zirgesheimer Straße ist damit aber noch nicht ganz vom Tisch. Dort ist der Radverkehr bislang schwierig. Mehrere Bauausschussmitglieder, darunter Nicole Wermuth (FW/PWG) und Cihangir Kasapoglu (SPD) plädierten dafür, auch die Zirgesheimer Straße im Blick zu halten. Für Tourist*innen ist der Weg an der Donau zwar attraktiv, doch die Donauwörther*innen, die von der Zirgesheimer Straße in die Innenstadt wollen, brauchen ebenfalls eine Lösung. "Das eine darf das andere nicht ausschließen", so Wermuth.
Am Ende fiel die Entscheidung einstimmig für den Radweg entlang der Donau aus. Die Gesamtkosten belaufen sich auf etwa 764.000 Euro, davon könnten 75 Prozent von der Regierung von Schwaben gefördert werden. Da die Fördermittel jedoch nur für einen Radweg bereitgestellt werden, hat das Vorhaben an der Donau zunächst Priorität. Für die Zirgesheimer Straße sollen aber Lösungen, etwa Schutzstreifen oder bessere Beschilderungen, geprüft werden.