Der Hauptreferent ist Vorsitzender des Ausschusses Energie- und Rohstoffpolitik beim Wirtschaftsbeirat Bayern. MdL Wolfgang Fackler hatte Dr. Schleich für die Veranstaltung gewinnen können, um von einem ausgewiesenen Experten eine ehrliche Bestandsaufnahme auf Basis von Fakten zu erhalten. „Energie muss schließlich bei allen Ambitionen und Notwendigkeiten für unsere Bürger und Unternehmen auch in Zukunft sicher, bezahlbar und verlässlich sein“, so MdL Fackler.
Das aktuelle Zwischenfazit von Dr. Schleich fiel durchwachsen aus: „Es wurden auf Druck der Medien und NGOs politische Ziele gesetzt, ohne einen klaren und realistischen Weg zu kennen. Jetzt müssen wir endlich in den Umsetzungsmodus kommen.“ Der aktuellen Bundesregierung stellte der Experte einen gemischtes Zeugnis aus. Es sei zwar einiges ins Rollen gekommen, allerdings wurden auch Fehler gemacht und Gesetze wie das Heizungsgesetz auch sehr dogmatisch formuliert. Dr. Schleich hätte sich beispielsweise eine weitere Verlängerung der Laufzeit der noch in Betrieb befindlichen Atomkraftwerke gewünscht, um Zeit zu gewinnen. Schließlich reiche der Zubau Erneuerbaren Energien bei Weitem nicht aus, um den Energiebedarf zu decken. Stattdessen setze die Bundesregierung auf die Kohlekraft, was mit Blick auf die angestrebte Reduzierung des CO2-Ausstoßes kontraproduktiv sei. Eine zentrale Rolle werden laut Dr. Schleich in den kommenden Jahren die Gaskraftwerke spielen. „Wir brauchen diese Reserve, wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint. Darum ist hier ein deutlicher Zubau notwendig“
Dr. Schleich plädierte auch für eine Energiewende, die die Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft im Blick hat. Einem so genannten Brückenstrompreis für die Industrie stehe er offen gegenüber. Gleichzeitig müsse das Stromangebot erweitert werden und die Energiesteuer auf ein Mindestmaß sinken, damit auch kleinere Betriebe beim Strompreis unterstützt werden. „Wir müssen optimistisch bleiben, denn wir stecken da mitten drin“, appellierte Dr. Albrecht Schleich zum Abschluss.
Dass die Firma Märker trotz gestiegener Energiepreise und Klimaneutralität als Produzent von Zement, Kalk, Transportbeton, Betonfertigteile sowie Kies und Sand optimistisch in die Zukunft blickt, hat das Unternehmen mit der millionenschweren Investition in den neuen Ofen, der seit vergangenem Jahr in Betrieb ist, eindrucksvoll bewiesen. „Natürlich stehen wir vor großen Herausforderungen, aber auch wir wollen und müssen unseren Beitrag leisten“, sagte Maximilian Graf Pückler-Märker in seinem Grußwort. Durch den neuen Ofen soll perspektivisch komplett auf fossile Brennstoffe verzichtet werden können. „Wir glauben auch an eine CO2-freie Produktion entlang der gesamten Wertschöpfungskette und suchen deshalb nach Verwendungsmöglichkeiten für das CO2“, erklärte Graf Pückler-Märker. (pm)