Das Bild zeigt die Kandidaten, die die ersten zehn Listenplätze belegen (von links nach rechts): Ursula Kneißl-Eder (Buchdorf/Platz 5), Stefan Bieber (Wallerstein/Platz 4), Julia Minnich (Mertingen/Platz 7), Werner Waimann (Wemding/Platz 10), Katharina Weickhmann (Nördlingen/Platz 1), Nico Ach (Donauwörth/Landratskandidat/Platz 2), Eva Lettenbauer (Daiting-Reichertswies/ Platz 3), Albert Riedelsheimer (Donauwörth/Platz 6), Eva Münsinger (Tagmersheim-Blossenau/Platz 9) und Wolfgang Goschenhofer (Nördlingen/Platz 8). Bild: Diana Hahn
Eine doppelte Nominierungsversammlung führten am vergangenen Sonntagnachchmittag die Donau-Rieser Grünen im Schützenhaus in Wemding durch. Neben der Nominierung von 60 Kandidaten für die Kreitagswahl 2020, wurde Nico Ach einstimmig als Landratskandiat der Partei nominiert. In seiner Bewerbungsrede kritisierte er die Politik des amtierenden Landrats Stefan Rößle und stellte Konzepte vor, die er als erster grüner Landrat umsetzen wolle.

Bereits Ende September hatte sich die Kreisvorstandschaft der Donau-Rieser Grünen einstimmig für Nico Ach als Landratskandidaten bei den Kommunalwahlen im März 2020 ausgesprochen. Am vergangenen Sonntagnachmittag fand nun die offizielle Nominierung statt. In seiner Vorstellung kritisierte Ach die Politik des amtierenden Landrats Stefan Rößle (CSU) bezeichnete diese als "Symbolpolitik" mit "wenig konkreten Ergebnissen in den letzten sechs Jahren". Es gäbe zwar Projekte im Landkreis die gut laufen, allerdings gäbe es darunter keine innovativen Projekte. Als Beispiel dafür führte er die gerade erst im Kreistag beschlossene Stelle eines Nachhaltigkeitsmanagers an. Die Grünen hätten dieser Stelle zwar zugestimmt, allerdings ginge der Nutzen dieses Posten gegen null, weil dieser lediglich für eine weitere Homepage und die Nachhaltigkeit-Lotsen verantwortlich sein werde, anstatt dafür zu sorgen, dass man im Landkreis nachhaltig werde.

Als „Gipfel“ bezeichnete er die Bemühungen den Ausschuss für Umwelt- und Energiefragen in Nachhaltigkeitsausschuss umzubenennen, da dieser sowieso nur zweimal pro Jahr tage. "Wenn man wirklich etwas verstanden hätte, würde man den Kreisausschuss umbenennen, in dem es um Geld und Strategien geht", betonte Ach. 

Konzepte vorgestellt

Auch zum Thema schuldenfreier Landkreis hatte Ach etwas zu sagen. In Zeiten von Strafzinsen sei es wenig nachhaltig auf die schwarze Null zu beharren. Man könne es sich leisten Kredite aufzunehmen. "Das ist das Lieblingsprojekt des Landrats, das er viele Jahre durch die Medien getrieben hat", sagte Ach. und betonte, dass auch Investitionen, die nicht oder zu langsam getätigt würden, Schulden seien. In seiner Bewerbungsrede stellte er auch die Konzepte vor, die er als Landrat umsetzen wolle. Neben der Gründung eines landkreiseigenen Verkehrsunternehmens für moderne Mobilität und der Erweiterung des Geschäftsmodells des Abfallwirtschaftsverbands (AWV) weg von der alleinigen Müllentsorgung, hin zur Müllvermeidung, gehört außerdem das Thema sozialer Wohnungsbau, bei dem der amtierende Landrat Stefan Rößle immer fehlenden Handlungsspielraum anführe, zu seinen Schwerpunkten.

Über 50 Prozent Frauenquote

Der einstimmigen Wahl des Landratskandidaten schloss sich die Nominierung der Kreistagsbewerber an. Über die ersten zehn Bewerber stimmten die 27 Stimmberechtigten einzeln und in geheimer Wahl ab. Die 50 weiteren Bewerber wurden in einem weiteren Wahlgang einstimmig gewählt. Angeführt wird die Liste der Donau-Rieser Grünen von Katharina Weickhmann. Auf Platz zwei findet sich Landratskandidat Nico Ach, gefolgt von MdL Eva Lettenbauer. Die Plätze drei bis zehn belegen: Stefan Bieber, Ursula Kneißl Eder, Albert Riedelsheimer (Oberbürgermeisterkandidat Donauwörth), Julia Minnich, Wolfgang Goschenhofer (Oberbürgermeisterkandidat Nördlingen), Eva Münsinger und Werner Weimann. Als weitere Themen für die Kommunalwahl nannte Landtagsabgeordnete Eva Lettenbauer den Dialog mit der Landwirtschaft, die Reaktivierung der Hesselbergbahn und Energiepolitik. Die Grünen Donau-Ries haben es geschafft ihre Kreitagsliste mit einem Frauenanteil von über 50 Prozent zu besetzen und kommen so ihrer eigenen Forderung nach mehr Frauen in der Politik nach.