Nach vielen Jahren bei den Eisvögeln Freiburg wagt Pauline Mayer nun den nächsten Schritt und schließt sich den Eigner Angels Nördlingen an. Mit diesem Wechsel verlässt die 25-Jährige nicht die Liga, aber zum ersten Mal ihre Heimatstadt, in der sie als echtes Eigengewächs bekannt ist. Der Wechsel markiert für die Spielmacherin den Beginn eines neuen Kapitels - persönlich wie sportlich.
Mehrere Faktoren haben zu dieser Entscheidung beigetragen. So lässt sich das Engagement bei den Angels gut mit ihrem Lehramtsstudium vereinbaren. Auch sportlich verspürte Mayer den Drang zur Veränderung: „Ich hatte einfach das Gefühl, dass es Zeit ist, etwas Neues auszuprobieren, um mich weiterzuentwickeln“, sagt sie.
Ihr neuer Verein musste nicht lange gesucht werden. Nördlingen hatte bei ihr schon immer einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Die Stimmung in der Halle, die Unterstützung durch die Fans und die herzliche Atmosphäre im gesamten Club – all das blieb Mayer in Erinnerung. „Hier war es immer besonders – laut, fair und familiär“, beschreibt sie die Eindrücke vergangener Gastspiele bei den Angels. Hinzu kommt der gute Ruf Nördlingens als Standort für Spielerinnen-Entwicklung. Ähnlich wie in Freiburg setzt man auch im Ries auf junge, ambitionierte Talente – insbesondere auf deutsche. Für Mayer ein wichtiges Kriterium: „Solche Chancen gibt es nicht überall.“
Pauline Mayer bringt Meistererfahrung nach Nördlingen
Mit ihren 1,67 Metern bringt Mayer zwar keine herausragende Größe mit, aber jede Menge Erfahrung aus 18 Jahren Basketball. Sie überzeugt außerdem durch ihr Spielverständnis, ihre kluge Spielgestaltung und ihre Treffsicherheit. In der vergangenen Saison erzielte sie durchschnittlich 7,2 Punkte pro Spiel und überzeugte mit einer starken Dreierquote von 37,1 Prozent. In Nördlingen wird sie künftig gemeinsam mit Laura Schinkel und Jana Koch die Fäden im Spielaufbau ziehen – ein starkes deutsches Trio auf einer Schlüsselposition.
Auch Trainer Niko Kuusi sieht in Mayer eine wertvolle Verstärkung. Der finnische Coach setzt auf ihre Erfahrung in der Liga und ihre Fähigkeiten im Wurf sowie im Ballhandling. Dass sie in ihrer Karriere bereits eine deutsche Meisterschaft feiern konnte, hebt er besonders hervor: „Wer weiß, wie man gewinnt, bringt das ganze Team weiter.“
Bevor sie in Nördlingen einsteigt, ist Mayer noch international unterwegs: Für das deutsche 3x3-Team tritt sie im Sommer bei der Women’s Series an – unter anderem gerade jetzt im französischen Orléans, wo sie mit ihren drei Mitstreiterinnen immerhin bis in Halbfinale vorstoßen konnte. Noch sammelt sie also Luft unter den Flügeln, bevor sie im Ries landet. Fliegen kann der ehemalige Eisvogel ja schon, in der nächsten Saison dann halt als Engel. (dra)