Die erfolgreichen Kämpfer des TSV Wemding mit Ligacoach Marco Schmidt (vorne 3.v.l.) Bild: Sebastian Lechner
Beim Finale der Judo Schwabenliga in Augsburg reichte den Judokas des TSV Wemding ein Sieg, um den Titel des Schwäbischen Vizemeisters zu sichern. Trotz ungünstigen Vorzeichen behielten die Kämpfer in spannenden Begegnungen einen kühlen Kopf.
Wemding - Mit einem starken Aufgebot und zahlreichen Fans reisten die Judokas des TSV Wemding nach Augsburg. Gegen die Kampfgemeinschaft Augsburg/ Königsbrunn und in der zweiten Begegnung gegen den PSV Königsbrunn musste zumindest ein Sieg her, um den Schwäbischen Vizemeistertitel zu sichern. Platz eins war Vorjahressieger TV Kaufbeuren bereits kaum noch zu nehmen. Nach der Waage hatte Coach Marco Schmidt bereits die erste Hiobsbotschaft zu vermelden: Da Alexander Lachner das Gewichtslimit von 73 Kg nicht erreichte, konnte Schmidt in dieser Gewichtsklasse keinen Kämpfer aufbieten, womit eine Begegnung automatisch an den Gegner ging.
Umso konzentrierter müsse nun jeder einzelne Kampf angegangen werden, erklärten die Ligacoaches Marco Schmidt und Rolf Grün bei ihrer Ansprache an die Mannschaft. Gegen die KG Augsburg/Königsbrunn startete als Erstes Leichtgewicht Bernd Jankovsky (-66 Kg), der seinen noch etwas unerfahrenen Gegner nach einem Beinwurf mittels einer Würgetechnik zur Aufgabe zwang. Wesentlich spannender verlief der Kampf von Alexander Lachner (-81 Kg), der von seinem Gegner immer wieder durch Beinfeger in Bedrängnis gebracht wurde. In Rückstand liegend kam er mit dem Kampfstil seines Kontrahenten immer besser zurecht und siegte nach zweieinhalb Minuten mit einem blitzsauberen Schulterwurf. In der dritten Begegnung, die im Limit bis 90 Kilogramm ausgetragen wurde, hatte es Benjamin Rauwolf mit Sebastian Harter – einem Bayernligakämpfer - zu tun. Wie erwartet konnte der TSV-Kämpfer gegen den stark agierenden Harter nicht viel ausrichten und verlor. Nachdem die Wemdinger die Gewichtsklasse -73 Kg nicht besetzen konnten, fiel im Schwergewicht beim Stand von 2:2 die Entscheidung. Dort traf Marcel Schmidt auf den bayerischen Spitzenkämpfer Andreas Mayer, der den Wemdinger zu Beginn mit starkem Griff kontrollieren konnte. Schmidt, der in dieser Saison noch keinen Kampf verloren hatte, ließ sich davon allerdings nicht beeindrucken. Einen kurzen Moment, in dem Mayer nicht mit beiden Händen gegriffen hatte, nutzte der Wemdinger, um einen ebenso schnellen wie starken Hüftwurf anzusetzen und seinen favorisierten Gegner damit auf die Matte zu werfen. Dieser Sieg bedeutete gleichzeitig die zwei benötigten Punkte, um den Vizemeistertitel zu sichern.
In die Begegnung gegen den PSV Königsbrunn konnten die TSV-Athleten nun ohne Druck gehen. Bernd Jankovsky (-66 Kg) zeigte eine erneut starke Leistung, musste sich nach langem Kampf aber geschlagen geben. Alexander Lachner, der erneut in der höheren Gewichtsklasse (-81 Kg) eingesetzt wurde, attackierte seinen etwas größeren Gegner mehrmals mit seiner Spezialtechnik Seoi nage (Schulterwurf). Nachdem er sich auf dessen Reaktionen eingestellt hatte, kam er mit seiner Wurftechnik durch und gewann damit. Nachdem sich Jonathan Stecher von seinem Gegner Markus Streit nach kurzer Kampfdauer mit einem Beinwurf hatte überraschen lassen, stand die Niederlage fest. Tobias Brenner (+90 Kg) konnte abschließend mit einem gut geführten Kampf noch Ergebniskosmetik betreiben, so dass die Begegnung mit 2:3 verloren ging.
In der abschließenden Siegerehrung überreichte der Ligabeauftragte des Bezirks den Siegerpokal an Kaufbeuren, während sich der TSV Wemding über den Pokal für den 2. Platz freuten. Dritter wurde der PSV Königsbrunn. Darüber hinaus wurde Tobias Brenner von Coach Marco Schmidt als Ligakämpfer der Saison ausgezeichnet. Zum einen hatte dieser eine perfekte Kampfbilanz vorzuweisen, zu anderen trage er laut Schmidt durch seine Persönlichkeit zu einer guten Atmosphäre im Team bei, wofür er sehr dankbar sei.
Abteilungsleiter Jörg Fackler dankte dem Trainerteam und der gesamten Mannschaft, die eine hervorragende Saison mit dem 2. Platz gekrönt hatte. „Der Erfolg ist der krönende Abschluss des Jubiläumsjahres - 50 Jahre Judo in Wemding“, freute sich Fackler. Außerdem dankte er dem Wemdinger Judofreunde e.V. und ihrem 1. Vorsitzenden Stefan Herzner, die die Mannschaft nun in ihrer 10. Saison unterstützten. (pm)