Beispielbild Bild: Bundesagentur für Arbeit
Mit einer durchschnittlichen Arbeitslosenquote von 1,9 Prozent hatte der Landkreis eine der niedrigsten Arbeitslosenquoten in den Deutschland. Jedoch wird es immer schwieriger geeignete, qualifizierte Bewerber für die freien Stellen zu finden.
Donau-Ries - „Mit gutem Gewissen kann man über den Landkreis Donau-Ries sagen, dass eine Vollbeschäftigung vorliegt. Im bayerischen Vergleich haben wir mit 1,9 Prozent die drittniedrigste durchschnittliche Arbeitslosenquote im Jahr 2017 erreicht. Besonders die Jugendarbeitslosigkeit ist mit nur 1,6 Prozent bei uns sehr niedrig. Der größte Schutz vor Arbeitslosigkeit ist erfahrungsgemäß immer noch eine gute Berufsausbildung. Es gibt aber dennoch viel zu tun. Die Anzahl der gemeldeten freien Arbeitsplätze war noch nie so hoch wie im letzten Jahr. Die Unternehmen im Landkreis suchten insbesondere Fachkräfte und die Einstellungsbereitschaft war hoch. Dementsprechend ist die Anzahl der sozialversicherungspflichten Beschäftigten erneut angestiegen. Jahresdurchschnittlich gab es für den Landkreis Donau-Ries mehr offene Stellen (1.545) als Arbeitslose (1.481)“, informiert der Vorsitzende der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth Richard Paul.“
Arbeitslosigkeit geht zum Vorjahr um als 10 % zurück
Im Jahresdurchschnitt 2017 waren im Landkreis Donau-Ries monatlich 1.481 Menschen arbeitslos gemeldet. Damit waren monatlich 176 Menschen weniger arbeitslos als im Vorjahr. Ein sehr deutlicher Rückgang um 10,6 Prozent.
Von der guten Arbeitsmarktsituation hat besonders der Personenkreis der jüngeren Arbeitslose unter 25 Jahren profitiert. Hier reduzierte sich der Bestand um 9,2 Prozent auf durchschnittlich 152 Personen, im Vorjahr waren es noch 168 Jugendliche. Die Anzahl der Langzeitarbeitslosen blieb im Vergleich zum Vorjahr gleich. Im Jahresdurchschnitt waren im Landkreis 325 Personen länger als ein Jahr ohne Beschäftigung. Eigens dafür spezialisierte Vermittlungsfachkräfte kümmern sich um diesen Personenkreis, da diese umfangreichere Unterstützungshilfen und Beratungen benötigen. Eine erfreuliche Entwicklung zeigt sich bei den Ausländern. Die Anzahl der gemeldeten Personen ist um 11,9 % auf insgesamt 261 zurückgegangen.
Sehr hohe Arbeitskräftenachfrage
Von dem Beschäftigungsaufbau profitieren in der Region nahezu alle Wirtschaftsbereiche. Bei vielen Branchen, wie im Lagerbereich, Baugewerbe, Metall- und Elektrobereich, Logistik, Verkauf oder in der Arbeitnehmerüberlassung waren der Arbeitsagentur im vergangenem Jahr besonders viele Stellen gemeldet. Hier stehen auf dem Arbeitsmarkt nach wie vor nicht genügend Arbeitskräfte zur Verfügung.
Die Arbeitskräftenachfrage befindet sich im Landkreis auf einem absoluten Höchstniveau. Über das ganze Jahr hinweg wurden der Agentur 5.261 Stellen zur Besetzung gemeldet. Knapp 5 % (236) mehr als im Vorjahr.
Der Bestand gemeldeter Stellen lag im Jahresdurchschnitt bei 1.545 und damit sehr deutlich über dem Wert der Vorjahre (2016: 1.429 Stellen, 2015: 1.239 Stellen). Aufgrund der Zunahme und des hohen Bestandes bei den Stellenangeboten sieht Paul positiv auf das kommende Jahr. Nur wenn die Auftragsbücher voll sind, wird Personal gesucht.
Ausblick auf das Jahr 2018
„Der bereits bestehende Fachkräftemangel ist mittlerweile schon ein Problem für den hiesigen Arbeitsmarkt. Wir wollen alle uns zur Verfügung gestellten finanziellen Möglichkeiten nutzen. Jeder der sich weiterbilden möchte, kann und darf, sollte dies tun. Arbeitsagentur und Jobcenter fördern dies im Rahmen der gesetzlichen Möglichkeiten. Die Qualifizierung von Arbeitslosen, oder Hilfsangebote an Arbeitgeber bei der Einstellung von Menschen mit Handicap sind nur 2 Fördermöglichkeiten, die aber in der heutigen Zeit sehr wichtig sind. Zudem ist sehr wichtig, dass Firmen auch an ihre geringqualifizierten Beschäftigten denken und diese weiter qualifizieren. Auch hierfür gibt es Förderungsmöglichkeiten von der Agentur, wie z. B. mit dem Programm - Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter Älterer in Unternehmen (WeGebAU). Unser Arbeitgeberservice vor Ort informiert hierüber sehr gerne individuell unter der Telefon-Nr.: 0800 4 5555 20.“ appelliert Richard Paul an die Arbeitgeber. 2018 wollen wir durch Vermittlung und Beratung dazu beitragen, dass die Arbeitslosigkeit weiter sinkt. Vor allem Kunden, die langzeitarbeitslos oder davon bedroht sind, wollen wir wieder in den Arbeitsmarkt zu integrieren und neue Perspektiven geben. (pm)