Auf dem Luftbild sieht man deutlich die aktuelle Lage von GEDA. Links und rechts bebautes Land, im Rücken ein Naturschutzgebiet. Bild: GEDA Dechentreiter
Bereits vor einigen Wochen haben wir in einem Gespräch mit dem geschäftsführenden Gesellschafter der GEDA-Dechentreiter GmbH & Co. KG, Herrn Johann Sailer,  über die Zukunftspläne des Unternehmens gesprochen: Am Hauptsitz in Asbach-Bäumenheim soll kräftig expandiert werden. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite des bisherigen Firmengeländes hat das Unternehmen 50.000 m² zusätzliche Fläche erworben, um für die zukünftigen Entwicklungen perfekt aufgestellt zu sein. Dabei brachte die Firmenleitung bei der Gemeinde eine mögliche Verlegung der Ortsverbindungsstraße ins Gespräch. Gegen dieses Vorhaben regt sich allerdings Widerstand.
Asbach-Bäumenheim - Das Gelände des Bau- und Industrieaufzugherstellers stieß in den letzten Jahren immer deutlicher an seine Grenzen. Kaum ein Fleck, der nicht nachträglich bebaut oder als Lagerfläche genutzt wurde. Hinzu kommt, dass GEDA seine Mitarbeiterzahl seit dem Jahr 2000 vervierfacht hat. Dieses immense Wachstum verlangt zum einen nach zeitnahem Handeln, bedeutet aber auch einen großen Schritt für das mittelständische, international tätige Unternehmen.
„In Asbach-Bäumenheim ist das Herz der Firma GEDA. Wir möchten die Zukunft am Hauptsitz langfristig sichern, die Arbeitsplätze halten, neue schaffen und mit der geplanten Expansion den Grundstein für die nächsten 15-20 Jahre legen“, so der geschäftsführende Gesellschafter Johann Sailer im Gespräch mit Donau-Ries-Aktuell. Begrenzt durch benachbarte Unternehmen und das Naturschutzgebiet, hat GEDA nur die Chance, auf der gegenüberliegenden Straßenseite zu expandieren und dort nun entsprechende Grundstücksflächen erworben. Weil dann die Ortsverbindungsstraße zwischen Asbach-Bäumenheim und Mertingen genau durch das künftige Firmengelände führen würde, brachte Johann Sailer den Vorschlag einer Straßenverlegung bei der Gemeinde an.
Diese Idee stieß jedoch nicht bei allen Beteiligten auf Begeisterung. Die Betreiber einer Autowerkstatt, eines Möbelhauses und einer Autowaschanlage befürchten Umsatzeinbußen, falls die Straße nicht mehr direkt an ihren Grundstücken vorbei führen würde und dass sie „außerhalb der allgemeinen Aufmerksamkeit“ lägen. Das Thema ist nun, einem Medienbericht zufolge, im Rathaus Asbach-Bäumenheim angekommen. Eine Liste mit 421 Unterschriften wurde von den Inhabern der genannten Firmen an Bürgermeister Martin Paninka übergeben. Auch ein Bürgerbegehren sei, laut den Initiatoren, im Gespräch. Die Thematik soll nun im Herbst nochmals auf die Tagesordnung einer Gemeinderatssitzung gesetzt werden, da sowohl die betroffenen Anlieger, als auch die Firma GEDA auf eine abschließende Entscheidung drängen.
Bäumenheim soll Hauptstandort bleiben 
Für den geschäftsführenden Gesellschafter Johann Sailer ist die Erweiterung des Firmengeländes jedoch ein klares Bekenntnis zum Wirtschaftsstandort Asbach-Bäumenheim: „Das Prädikat „Made in Germany“ steht auch außerhalb Europas für einzigartige Qualität. Immer mit dem Ohr am Markt, möchten wir unseren Kunden sowohl national als auch weltweit speziell auf ihre individuellen Anforderungen zugeschnittene Höhenzugangslösungen bieten. Daher werden sämtliche Aufzuglösungen aus dem Hause GEDA komplett am Unternehmenshauptsitz in Asbach-Bäumenheim entwickelt und gefertigt.“
Langfristige Partnerschaften – zu Kunden, Lieferanten und Mitarbeitern stehen bei GEDA seit jeher im Fokus. An dieser Philosophie soll sich laut Johann Sailer auch in Zukunft nichts ändern. Er wolle im ersten Schritt nicht darüber nachdenken, stattdessen am Standort in Gera (Thüringen) zu investieren.
Die Firma GEDA stellt ihre Höhenzugangslösungen mit einer außergewöhnlich hohen Eigenfertigungstiefe von 80 % her, sowohl Konstruktion als auch Produktion finden komplett in Deutschland statt. Das erfordere, laut Johann Sailer, aber auch einen wettbewerbsfähigen Produktionsfluss, der auf dem Firmengelände nicht durch eine Ortsverbindungsstraße unterbrochen werden dürfe. Die Argumente der Nachbarn seien nicht haltbar, zumal, so der geschäftsführende Gesellschafter, von Anfang an miteinander gesprochen wurde und er stets für ein „Miteinander“ plädiert habe. Er stellt klar: „Meine Intention war es von Anfang an, alle ansässigen Firmen mit in die Planungen einzubeziehen und gemeinsam eine Lösung zu finden, von der letztendlich alle profitieren“.
Auf dem Parkplatz wird der Platzmangel deutlich. Hier werden nun Teile der Aufzüge gelagert. (BIld: Matthias Stark) Bild: DRA
Aber nicht nur GEDA profitiert von einer möglichen geänderten Verkehrsführung. Für die Gemeinde würde sich die Verlegung ebenfalls lohnen, denn hinter der künftigen GEDA-Firmenfläche stehen noch weitere Gewerbeflächen zur Erschließung an. Spätestens dann, so Johann Sailer, müsse die Gemeinde sich mit einer möglichen Straßenverlegung beschäftigen. Warum also nicht gleich an einer vernünftigen Zukunftslösung arbeiten? Eine Gemeine könne sich nur so gut entwickeln, wie die ansässige Wirtschaft. Die Förderung müsse doch im Sinne aller Beteiligten sein. Mit der geplanten Expansion am Standort Asbach-Bäumenheim setzt GEDA in jedem Falle ein klares Zeichen in Richtung Zukunftssicherung des Unternehmens – nicht zuletzt auch für die 520 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die für den Bau- und Industrieaufzughersteller tätig sind.
Einer der Gegner der Verlegung ist Adolf Franke, Geschäftsinhaber von Himmlisch Wohnen. „Wir begrüßen alle die Expansion der Firma Geda am Standort in Asbach-Bäumenheim. Hier treffen nun aber Interessen aufeinander, die man abwägen muss.  Wir fordern den Erhalt der bisherigen Straße, da unter diesen Bedingungen auch das Grundstück gekauft wurde. Wir befürchten einen extremen Einbruch unserer Frequenz und die Bürger wollen die die wichtige Ader nicht ändern. Das beweisen die 421 Unterschriften.“
Das letzte Wort hat nun der Gemeinderat, der sich nun mit dem Thema beschäftigen muss. Wann hier eine Entscheidung fällt ist noch nicht bekannt.