Symbolbild. Bild: pixabay
Während viele Betriebe aus dem Einzelhandel sowie dem Reise- und Gastgewerbe im Donau-Ries stark von der Corona-Pandemie betroffen sind, geht es für die Industrie weiter bergauf. In einer Umfrage wird deutlich, wie stark die Konjunktur in der Region gespalten ist.

Nach dem massiven konjunkturellen Einbruch zu Beginn der Corona-Krise habe sich laut IHK die wirtschaftliche Lage im Landkreis Donau-Ries im Frühjahr 2021 wieder erholt. Der Landkreis Donau-Ries, so Regionalvorsitzender der IHK Schwaben Andreas Dirr, komme aufgrund seiner ausgewogenen Branchenstruktur überdurchschnittlich gut durch die Krise.

Die Konjunktur profitiert von der Industrie 

Vor allem die gute wirtschaftliche Lage vieler Industriebetriebe in der Region sei der Treiber der robusten Industrie. Doch auch an dieser Branche gehe, trotz positiver Zahlen, die Krise nicht spurlos vorbei. Lieferschwierigkeiten werden wieder zunehmend zum Problem. In einer repräsentativen Umfrage der IHK Schwaben aus dem Frühjahr 2021 gaben 40 Prozent der 990 befragten Unternehmen aus den Bereichen Industrie, Handel und Dienstleistung an, Personalausfälle im eigenen Betrieb zu haben. 39 Prozent gaben an, dass unterbrochene Lieferketten für Schwierigkeiten sorgen. 

Geschäftslage: 64 Prozent der Unternehmer erwarten keine baldige Veränderung

Aus der konjunkturellen Umfrage der IHK geht ebenso hervor, wie die Unternehmer*innen die Geschäftslage derzeit beurteilen und wie sie diese für die kommenden Monate erwarten. Derzeit befinden rund 53 Prozent die Geschäftslage im Landkreis Donau-Ries als gut, rund 27 Prozent als befriedigend und 20 Prozent bewerten diese als schlecht. Von den 990 befragten Unternehmen erwarten derzeit rund 21 Prozent, dass sich die Geschäftslage im Kreis in den kommenden Monaten verbessern wird. 64 Prozent erwarten keine Veränderung, 15 Prozent glauben derzeit an eine weitere Verschlechterung der wirtschaftlichen Lage. Bei einer Umfrage im vergangenen Jahr, gingen noch 24 Prozent der Befragten davon aus, dass sich die Lage im Landkreis verschlechtern würde. 

"53 Prozent der Unternehmen beurteilen die aktuelle Geschäftslage mit gut - ein sehr hoher Wert im regionalen Vergleich. (...) Für die kommenden Monate erwarten 21 Prozent der Unternehmen eine weitere Verbesserung der Geschäftslage. Damit überwiegen die positiven Bewertungen die pessimistischen Einschätzungen leicht", heißt es von Seiten der IHK Schwaben. 

Ängste vor allem im Reise- und Gastgewerbe

Wie die Umfrage zeige, fühlen sich rund 3 Prozent der Donau-Rieser Unternehmer*innen von der Corona-Krise in ihrer Existenz bedroht. Darunter zum größten Teil Hotellerie- und Gastronomieunternehmen. 11 Prozent der Unternehmen beschreiben ihre derzeitigen Liquiditätsstatus als schlecht. Auch hier bildet die Hotellerie- und Gastronomie sowie der Bereich Reisegewerbe einen massiven Anteil. 

Auch der Ausbildungsmarkt steht unter Druck 

Schwabenweit ist die Zahl der neu abgeschlossenen Ausbildungsverträge im vergangenen Jahr um rund 10 Prozent zurückgegangen, im Landkreis Donau-Ries war es ein Minus von 7,8 Prozent. Auch für das im September beginnende Ausbildungsjahr zeichnet sich schwabenweit ein Rückgang ab. Als Hemmnis bezeichnet die IHK vor allem coronabedingte Unsicherheiten über die weitere wirtschaftliche Lage bei Bewerber*innen. Herausforderung sei es daher zukünftig, potenzielle Bewerber*innen, die aufgrund der Corona-Auflagen und Schulschließungen derzeit nur schwierig zu erreichen sind, für eine duale Ausbildung zu begeistern.

Vizepräsident Wolfgang Winter: "In den Branchen, die vom Lockdown unmittelbar betroffen sind, wie Gastronomie oder Handel, sind derzeit deutliche Rückgänge bei den neu eingetragenen Ausbildungsverhältnissen zu verzeichnen. Auch im Bereich Lager/Logistik ist der Trend rückläufig. Dagegen sind die Chancen, einen Ausbildungsplatz zu finden, in anderen Branchen nach wie vor sehr gut, so z. B. in Digitalberufen."

"Schnell impfen, regelmäßig testen und digital nachverfolgen"

Als einen "Marathon mit Hürden und Zwischensprints" bezeichnen die Verantwortlichen der IHK Donau-Ries die notwendigen Maßnahmen für eine wirtschaftliche Erholung. "Schnell impfen, regelmäßig testen und digital nachverfolgen" - die Schlagworte für den Erfolg. Ebenso dürfe man sich, sagt Dirr, nicht nur auf die 7-Tage-Inzidenz verlassen. Andere Kriterien, wie die Auslastung von Intensivstationen, müssen ebenso in Betracht gezogen werden. Zudem müssen besonders betroffene Branchen weiterhin staatlich unterstützt werden.