27 Bewerber*innen waren im Landkreis Donau-Ries im Zeitraum 2024/2025 auf der Suche nach einer Ausbildungsstelle. Laut Agentur für Arbeit Donauwörth suchen davon aktuell noch 17 junge Menschen aktiv nach einer Ausbildung oder einem dualen Studium. Alle anderen haben sich für ein Angebot entschieden oder eine andere Alternative für sich gefunden.
Fast die Hälfte der gemeldeten Bewerber*innen bewarb sich mit dem Realschulabschluss, 34 Prozent haben den Hauptschulabschluss und 13 Prozent die Fach- oder Hochschulreife.
Zu den beliebtesten Berufswünschen der Jugendlichen gehören nach wie vor Industriemechaniker*in, Kaufmann/-frau für Büromanagement, Medizinische*r Fachangestellte*r, Kfz-Mechatroniker*in, Industriekaufmann/-frau, Fachinformatiker*in für Systemintegration, Bankkaufmann/-frau, Fluggerätmechaniker*in, Verkäufer*in und Anlagenmechaniker*in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Die Zahlen und Daten wurden im Rahmen einer Pressekonferenz von Handwerkskammer, Industrie- und Handelskammer, Agentur für Arbeit und der Ludwig-Bölkow-Berufs- und Technikerschule in Donauwörth vorgestellt.
Demografischer Wandel kündigt Herausforderungen an
Die Unternehmen im Landkreis Donau-Ries haben bisher 1.723 Ausbildungs- und duale Studienplätze gemeldet (297 Stellen bzw. 21 Prozent mehr als vor einem Jahr). Rein rechnerisch kommen damit auf 100 Stellen 49 Bewerber*innen. Es blieben 238 Ausbildungs- und duale Studienplätze unbesetzt, vor allem in den Berufen Verkäufer*in, Kaufmann/-frau im Einzelhandel, Zahnmedizinische*r Fachangestellte*r, Gärtner*in und Anlagenmechaniker*in für Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik.
Silke Königsberger, Geschäftsführerin der Agentur für Arbeit Donauwörth, spricht von einer paradoxen Situation am Arbeitsmarkt. In ganz Bayerisch-Schwaben seien gut 60.000 Arbeitnehmer*innen über 55 Jahre alt – die sogenannte „Babyboomer-Generation“. Ihnen stehen nur etwa 28.000 junge Menschen gegenüber, die in den kommenden Jahren in den Arbeitsmarkt strömen. Der Fachkräftemangel beschäftige die Betriebe in der Region weiterhin intensiv, bestätigt auch Volker Zimmermann, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der Handwerkskammer Schwaben.
„Ausbildung ist und bleibt der Schlüssel zur Fachkräftesicherung“, so Zimmermann.
Berufsausbildungen im Handwerk werden immer beliebter
ZZum Stichtag 30.09.2025 meldete die Handwerkskammer (HWK) Schwaben 305 Ausbildungsverhältnisse in Handwerksberufen. Im vergangenen Jahr waren es noch 265, ein Plus von 15 Prozent. „Es geht ein Ruck durchs Handwerk“, kommentiert Zimmermann. Auch durch die Herausforderungen, die der Klimawandel und die Energiewende mit sich bringen, werden Berufe wie Anlagenmechaniker*in für Heizungs- und Klimatechnik immer wichtiger. Junge Menschen erkennen darin gute Zukunftschancen, so Zimmermann.
Die Industrie- und Handelskammer (IHK) Schwaben meldete 630 neue Ausbildungsverträge zum Stichtag 30.09.2025 – im vergangenen Jahr waren es 679. Laut Dr. Christian Fischer, Leiter der Abteilung Ausbildung bei der IHK, sind die größten Ausbildungshemmnisse für Betriebe der Mangel an geeigneten Bewerber*innen sowie Rahmenbedingungen wie Erreichbarkeit und bürokratische Hürden.
Kammern setzen auf Berufsorientierung und Ausbildungsmarketing
HWK und IHK setzen, wie die Agentur für Arbeit, auf Ausbildungsmarketing und Berufsorientierungsmessen, Berufsberatung in Schulen sowie auf regionale Ausbildungsmessen und das Angebot von Praktika.