Bild: Matthias Stark
Seit über zwei Jahren ist Envelon ein Teil der Grenzebach Gruppe und erweitert das Portfolio der Unternehmensgruppe um den Bereich solaraktive Fassaden. Die Gründung von Envelon erfolgte aufgrund des globalen, steigenden Bedarfs an erneuerbaren Energien und dessen großen Potenzials. Besonders wichtig war es der Unternehmensgruppe, Solarmodule „Made in Germany“ anzubieten und dadurch den Wirtschaftsstandort Deutschland zu stärken. Jetzt stellt Envelon seine Geschäftstätigkeit in Deutschland ein. Das hat das Unternehmen bekanntgegeben.

Veränderte Marktbedingungen

Jedoch haben sich die aktuellen Rahmenbedingungen für deutsche und europäische Solarmodulhersteller denkbar verschlechtert. Wichtige Vorprodukte wie Solarzellen müssen zu hohen Preisen im Ausland eingekauft werden. Gleichzeitig werden fertige Module aus derselben Region teilweise unter den Einkaufspreisen der Vorprodukte auf den europäischen Markt gebracht. „Das Potenzial von aktiven Fassaden hat nie wirklich Beachtung in der politischen Diskussion gefunden. Der Fokus liegt nach wie vor auf Aufdach- und Freiflächenanlagen“, erklärt Egbert Wenninger, CCO der Grenzebach Gruppe. Zudem haben signifikant gestiegene Baukosten und höhere Zinsen zu einer nachlassenden Bautätigkeit geführt. „Wir sehen daher in naher Zukunft für diesen Bereich nicht das Potenzial, um eine vollautomatische Produktionsanlage profitabel auszulasten“, schließt Wenninger ab.

Weiteres Vorgehen

Nach Wenninger habe die Unternehmensgruppe zudem verschiedene Szenarien durchgespielt, doch der Marktausblick für solaraktive Fassaden ist anders als in den Vorjahren. Eine Neuausrichtung des Geschäftsmodells sowie ein Stellenabbau seien laut Geschäftsleitung unausweichlich. Man befinde sich mit allen Mitarbeitenden in Gesprächen, um das weitere Vorgehen zu klären, so Wenninger weiter.

"Envelon schafft einen stärkeren Fokus auf den US-Markt, da die Unternehmensgruppe in Amerika mehr Potenzial und eine attraktive Förderlandschaft sieht. Das Team der Grenzebach Envelon Corporation wird nach neuen Möglichkeiten suchen, das Geschäft weiterzuentwickeln", heißt es von Seiten des Unternehmens.

Kunden müssen sich zudem keine Sorgen machen, denn laufende Projekte können wie vereinbart fertiggestellt werden, heißt es aus Hamlar. (pm)