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Die Ergebnisse der aktuellen IHK-Konjunkturumfrage zeigen, dass sich die Bewertung der aktuellen Geschäftslage langsam nach oben entwickelt.

Der spürbare Aufschwung in der nordschwäbischen Wirtschaft bleibt allerdings aus, so das Ergebnis der IHK-Konjunkturumfrage. Die Erwartungen der Unternehmerinnen und Unternehmer haben sich ebenso verbessert. Der IHK-Konjunkturindex, der sowohl die aktuelle Lage als auch die Erwartungen der Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistung widerspiegelt, steigt im Vergleich zum Herbst 2023 um 13 Punkte auf 96.

„Der IHK-Konjunkturindex liegt immer noch unter der Wachstumsschwelle von 100 Punkten, die Unternehmer stehen in den Startlöchern und blicken deutlich weniger pessimistisch als noch im Herbst des vergangenen Jahres in die Zukunft.“ bemerkt Andreas Dirr, Vorsitzender der IHK-Regionalversammlung Donau-Ries. „Die Industrie in Nordschwaben zeigt nun erste Anzeichen einer Erholung, nachdem der regionale Branchenindex im Herbst einen Tiefpunkt erreicht hatte“ erklärt Alexander Merenda, IHK-Regionalvorsitzender für Dillingen. Beide setzen ihre Erwartungen darauf, dass sich die wirtschaftspolitischen Rahmenbedingungen rasch und deutlich verbessern. Dies wird derzeit von den befragten Unternehmen als das größte Risiko für ihre künftige wirtschaftliche Entwicklung betrachtet.

Im Januar 2024 hat die IHK Schwaben einen repräsentativen Querschnitt ihrer Mitgliedsunternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleitungen zur aktuellen Lage, zu ihren Erwartungen und den größten konjunkturellen Risiken befragt. Davon haben 133 Unternehmen aus Nordschwaben sich geäußert.

Donau-Ries: Schlusslicht der regionalen Konjunktur

Obwohl sich der IHK-Konjunkturindex im Landkreis Donau-Ries seit dem vergangenen Herbst deutlich um elf Punkte auf nun 94 Punkte verbessert hat, bleiben die Erwartungen der regionalen Unternehmen vorerst gedämpft. Die Bewertung der gegenwärtigen Geschäftslage hat sich im Vergleich zum Herbst 2023 jedoch spürbar verbessert.

Stimmungsmotor sind die Dienstleistungen

Betrachtet man die unterschiedlichen Branchen ist auffällig, dass die Dienstleistungen den Stimmungsmotor in Nordschwaben bilden. Mit erheblichem Abstand folgen die Industrie und der Handel. Beide Branchen bleiben jedoch deutlich unterhalb der Wachstumsschwelle.

Die Inlandsnachfrage und die Beschäftigung verzeichnen leichte Rückgänge, während die Investitionen auf konstantem Niveau bleiben

„Die allgemeine Orientierungslosigkeit geringe Inlandsnachfrage bei gleichzeitig steigenden Kosten drückt auf die Investitionsbereitschaft am Standort“ stellt Andreas Dirr fest. „Die Politik muss dringend Investitionen insbesondere in Technologie- und Produktinnovationen anreizen“ so Alexander Merenda. Die Unternehmer sehen im weiterhin schwachen inländischen Investitionsverhalten ein deutliches Warnsignal für die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Wirtschaftsraums Nordschwaben.

Bessere Rahmenbedingungen ermöglichen Wachstum

Andreas Dirr und Alexander Merenda betonen: "Die nordschwäbische Wirtschaft ist bereit für den Aufschwung. Aber noch können sich die Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen nicht von der allgemeinen Stimmungslage in Deutschland lösen. Es ist umso entscheidender, die politischen und gesellschaftlichen Rahmenbedingungen so zu gestalten, dass wirtschaftliches Wachstum wieder deutlich ermöglicht wird. Dies beginnt bei den Steuer- und Abgabesätzen, erstreckt sich über schnelle und unbürokratische Verwaltungsprozesse und endet bei einer intakten Infrastruktur, sei es im Straßen- und Schienenbau, im Ausbau der Datennetze oder in Bildungseinrichtungen. Nordschwaben hat nach wie vor großes Potenzial, dieses zu fördern muss das Ziel aller politischen Akteure sein.“ (pm)