Jürgen Sieber (Verantwortlich für gewerbliche Ausbildung), Rainer Hertle (Techn. Geschäftsführer) und IHK Regionalgeschäftsführer Matthias Hausmann v.l. mit Urkunde und Aufkleber vor dem Firmengebäude von SPN, Schwaben Präzision in Nördlingen Bild: Peter Fastl
Fast 4 500 Unternehmen in Bayerisch-Schwaben bilden derzeit junge Menschen in einem IHK-Beruf aus. Allein in Nordschwaben gibt es 501 Ausbildungsbetriebe. Als sichtbares Zeichen für ihren Einsatz erhalten die Unternehmen ein Signet, das sie als anerkannter Ausbildungsbetrieb ausweist.

So wie die Firma SPN Schwaben Präzision Fritz Hopf GmbH bei der derzeit 33 Azubis tätig sind. IHK-Regionalgeschäftsführer Matthias Hausmann würdigte das Engagement des Unternehmens um die duale Ausbildung und überreichte Geschäftsführer Rainer Hertle eine Urkunde „SPN trägt wie die vielen anderen engagierten Betriebe in der Region aktiv Verantwortung für die Fachkräfte von morgen und leistet einen wichtigen Beitrag für die Zukunftsfähigkeit unseres Wirtschaftsstandortes“, so Hausmann. Mit dem Signet und der Urkunde kann SPN als anerkannter Ausbildungsbetrieb junge Talente gezielt auf sich aufmerksam machen. „Die Berufsausbildung ist uns ein großes Anliegen“, sagte Hertle, „denn qualifizierte Fachkräfte sind für SPN die Voraussetzung, um auch in Zukunft qualitativ höchstwertige Baugruppen zu produzieren und am Markt zu bestehen.“

Ausbildungsmarkt wird in Zukunft noch herausfordernder

Die regionalen Unternehmen aus Produktion, Handel und Dienstleistungen hatten 2023 insgesamt mehr als 9.000 neue Auszubildende eingestellt. Das sind 4,2 Prozent mehr als im Vorjahr. Doch die Lage auf dem Ausbildungsmarkt wird in Zukunft herausfordernder werden. „Aufgrund des demographischen Wandels wird die Zahl der Schulabsolventen stark zurückgehen. Das gilt bayernweit, aber auch für Bayerisch-Schwaben. Die Unternehmen möchten ausbilden, doch es wird immer schwieriger, Nachwuchs zu finden“, sagt Regionalgeschäftsführer Hausmann.

Strategien gegen angespannten Ausbildungsmarkt

Die IHK Schwaben unterstützt die Unternehmen bei der Azubi-Akquise auf vielen Ebenen. So wird auch mit ungewöhnlichen Aktionen für die duale Ausbildung geworben, etwa mit Beratungsangeboten im Freibad oder mit Pop-up-Stores in Innenstädten. Eine bundesweite Kampagne unter dem Motto #könnenlernen soll mehr Jugendliche begeistern, mit einer Ausbildung ins Berufsleben zu starten. „Wir möchten außerdem auch Zielgruppen für eine duale Ausbildung gewinnen, die bislang nicht so sehr im Fokus standen“, sagt Hausmann. Dazu gehören z. B. Studierende, die auf dem akademischen Bildungsweg nicht zufrieden sind. Ein zentraler Schwerpunkt der IHK-Aktivitäten ist die Berufsorientierung an Schulen. „Wir stellen den Jugendlichen die große Bandbreite der möglichen Berufe dar und vermitteln ihnen, dass eine Ausbildung der beste Grundstein für ihre berufliche Zukunft ist,“ betont Hausmann. Zum Beispiel im direkten Austausch mit Auszubildenden, den etwa das Projekt AzubiScouts ermöglicht, oder durch Schülerpraktika

Von Beratung bis Werbung: So hilft die IHK Unternehmen

Für die Unternehmen ist die IHK wichtige Anlaufstelle, wenn es darum geht, Auszubildende zu finden. Neben individuellen Beratungen und Matching-Aktionen sind die IHK-Lehrstellenbörse oder der IHK-Firmenguide wichtige Plattformen für die Betriebe, um ihr Ausbildungsangebot in Bayerisch-Schwaben bekannt zu machen. Auch mit dem Signet können sich die Unternehmen als Ausbildungsbetriebe kenntlich machen und für sich werben. „Die duale Ausbildung hält die nordschwäbische Wirtschaft am Laufen. Umso wichtiger ist eine offensive Werbung für die tollen Perspektiven, die eine duale Ausbildung bietet“, sagt Hausmann.

Wie Unternehmen und Jobsuchende zusammenfinden

Sowohl Unternehmen, die auf der Suche nach geeigneten Auszubildenden sind, wie auch interessierte Jugendliche können sich unter 0821 3162-100 an die Hotline der Berufsorientierung bei der IHK Schwaben wenden. Informationen zu den Angeboten der IHK Schwaben gibt es unter ihk.de/schwaben/ausbildung. Eine Übersicht über offene Ausbildungsstelle in der Region finden Interessierte unter ihk-lehrstellenboerse.de.(pm)