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Handy laden: 7 bekannte Mythen im Faktencheck

Symbolbild. Bild: Unsplash
Die meisten Menschen müssen ihr Handy mindestens einmal pro Tag aufladen. Dabei bleibt das Gerät oft unbeachtet über Nacht an der Steckdose, weil es am praktischsten erscheint. Ein Umstand, der dem Akku schaden kann.

Eine vollständige Ladung des Smartphones ist nicht erforderlich und sogar unsinnig. Besser ist es, wenn der Ladestand bei rund 70 Prozent liegt. Die Leistung steigt nicht mit dem Akkustand und wer ständig von 80 Prozent auf 100 lädt, verbraucht unnötige Ladezyklen.

Damit wäre bereits ein Mythos entlarvt, kein Smartphone muss bis zum 100 Prozent Ladestatus am Ladekabel bleiben. Es gibt aber noch mehr Irrtümer, die dem Handy oft mehr schaden als nutzen.

1. Braucht ein Smartphone die Komplettentladung?

Immer wieder wird behauptet, dass der Akku vollständig entladen sein sollte, bevor der Ladekabel Adapter das nächste Mal bemüht wird. Eine absolute Falschinformation, die dem Handy mehr schadet als nutzt. Wird der Akku tiefenentladen, kann er unter Umständen gar nicht mehr geladen werden. Ihm fehlt der nötige Startimpuls, um den Ladevorgang wieder zu beginnen. Wer schon einmal ein altes Gerät nach Jahren an die Steckdose gesteckt hat weiß, wie lange es dauert, bis die Ladeanzeige erscheint.

Idealerweise wird das Handy geladen, wenn der Akkustand unter 30 Prozent gesunken ist, aber noch nicht unter zehn Prozent.

2. Lädt ein kurzes Kabel schneller auf?

Ein verlängertes Steckdose Kabel ist praktisch, wenn keine direkte Steckdose im Umkreis verfügbar ist. Eine Behauptung lautet allerdings, dass der Ladevorgang mit einem kurzen Kabel schneller funktioniert. Dieser Mythos ist wahr, macht Verlängerungssteckdosen aber nicht obsolet. Sie sind weiterhin praktisch, außerdem ist der Unterschied bei der praktischen Anwendung kaum spürbar.

Wenn das Kabel kurz ist, muss der Strom weniger Widerstand aufbauen und fließt schneller und effizienter in Richtung Handy. Mehr Widerstand bedeutet mehr Spannungsabfall. Das zeigt sich am stärksten bei USB-C-Kabeln und seltener bei hochwertigen Stromkabeln. Da die meisten Ladegeräte und Handys heute eh auf Schnellladefunktion setzen, ist der Effekt gering, der Mythos aber wahr.

Verglichen mit kabellosem Laden gewinnt übrigens die kabelgebundene Aufladung! Sie funktioniert schneller und konzentriert die Energie im Akku.

3. Kann das Smartphone mit Körperwärme laden?

Wenn sich das Handy mit Körperwärme laden lässt, spart das eine Menge Strom! Obwohl dieser Mythos ziemlich abwegig klingt, basiert er auf einer wahren Begebenheit. Forscher der Technischen Universität in Dresden haben organische Elemente hergestellt, die durch Leistungsstärke in der Lage sind, Smartphoneakkus zu laden.

Solche Bauelemente sind die Basis dafür, dass Menschen ihre Akkus künftig mit Körperwärme aufladen können. Bis das flächendeckend möglich ist, werden aber noch einige Jahre oder Jahrzehnte vergehen. Und auch dann reicht ein Händedruck nicht, um das Handy zu laden. Dieser Mythos ist falsch, mit wahrem Kern!

4. Erhöht die nächtliche Ladung des Handys die Brandgefahr?

Stromsparen ist ein wichtiges Signal für Natur und Umwelt, daher sollte das Handy nie unnötig am Strom hängen. Ein weiterer Mythos besagt, dass dadurch nicht nur die Stromkosten steigen, sondern auch die Brandgefahr zunimmt. Eine Gefahr, die bei modernen Geräten und Ladegeräten kaum noch relevant ist. Überhitzung findet nicht mehr statt, Smartphones sind mit Überladeschutz ausgestattet. Wenn der maximale Akkustand erreicht ist, geht es nicht mehr weiter.

Brandgefahr entsteht faktisch nur dann, wenn das Ladegerät defekt, das Handy sehr alt oder das Kabel minderwertig ist. Die erhöhte Brandgefahr ist somit ein Mythos, sofern auf hochwertiges Equipment zurückgegriffen wird.

5. Schadet die häufige Nutzung des Ladegeräts dem Akku?

Hartnäckig hält sich der Mythos, dass das Ein- und Ausstecken des Ladekabels dem Akku schadet. Das ist falsch, ein Lithium-Ionen-Akku kann damit umgehen. Beschädigt wird im schlimmsten Fall die Ladebuchse, hier sind Schmutz, Staub und mangelnde Reinigung, aber die größeren Gefahren.

Für einen klassischen Handyakku ist es kein Problem, wenn er zwischendrin immer mal wieder kurz aufgeladen wird. Er muss nie den Nullpunkt erreichen und auch nie bis auf 100 Prozent kommen. Um die Buchse vor Schäden zu schonen, reicht eine regelmäßige Reinigung aus. Mit einem Pinsel können Staub und Schmutz entfernt werden.

6. Lädt das Handy im Flugmodus wirklich schneller?

Dieser Mythos stimmt tatsächlich. Wenn das Smartphone im Flugmodus ist, werden WLAN, mobile Daten und andere Verbindungen deaktiviert. Der Akku muss keine Energie in die Hintergrundaktivitäten des Handys stecken, was mehr Strom für den Ladevorgang bereithält. Der Unterschied kann einige Minuten ausmachen, vor allem wenn das Gerät gleichzeitig in Verwendung ist. Wer sein Handy wirklich schnell aufladen möchte, sollte daher entweder in den Flugmodus wechseln oder das Gerät sogar komplett ausschalten

7. Schadet es dem Akku, wenn er beim Laden genutzt wird?

Viele Menschen glauben, dass die Nutzung des Handys beim Laden des Akkus schädlich ist. Tatsächlich stimmt dieser Mythos zumindest zum Teil. Dem Akku selbst macht die Benutzung wenig aus, solange das Gerät nicht unter permanenter Volllast läuft. Das Problem besteht in der Hitzeentwicklung. Wenn das Handy zu stark beansprucht wird, erwärmt sich der Akku stark.

Hitze und Kälte sind die größten Feinde des Lithium-Ionen-Akkus, daher sollten intensive Handyspiele beim Laden gemieden werden. Wer allerdings nur kurz seine E-Mails checkt oder durch Social Media scrollt, ist auf der sicheren Seite. 

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