Bild: Matthias Stark
Seit 2018 wird über die Verlegung der Freien Schule Lech Donau nach Donauwörth diskutiert. Jetzt ist klar, dass die Schule inklusive Kindergarten nicht ins Wörnitz-Center ziehen wird. Die Hintergründe

Das Projekt, die „Freie Schule Lech Donau“ in die Räume des ehemaligen Möbelhauses Küfner (heute Wörnitz-Center) an der Westspange nach Donauwörth und damit in den Landkreis Donau-Ries zu bringen, ist gescheitert. Was im Frühjahr 2018 so hoffnungsvoll begann, ist letztendlich im Dickicht der Bürokratie untergegangen.

Über 100 Gespräche seit 2018

Anlass für die Verlegung der z.Z. in Lauterbach im Landkreis Dillingen angesiedelten Freien Schule mit Kindergarten mit bis zum Abitur durchgängiger Schule in die Kreisstadt in das Wörnitz-Center war ein Pressebericht in den lokalen Medien vom 21. März 2018. Die bestehenden Räumlichkeiten in Lauterbach waren und sind zu klein, die Nahverkehrsanbindung war und ist schlecht. In Donauwörth gab es mit den Räumlichkeiten an der Westspange einen Leerstand von über 6.800 m². Der hinter der Idee der Schule stehende Investor und Eigentümervertreter, Herr Martin Ernst aus Baden-Baden, wollte sich an den notwendigen Kosten für den Umbau für eine Schule mit circa 20 Mio. engagieren.

Mehr als 100 Gespräche fanden statt, u.a. bei der Stadt Donauwörth, beim Landkreis Donau-Ries, bei der Regierung von Schwaben, in den Landes-Ministerien, bei den Banken, etc. Bereits am 10. Oktober 2018 wurde das erstellte Bauprogramm von der Regierung von Schwaben genehmigt, notwendige Zuwendungsanträge im August 2019 gestellt und die schulaufsichtliche Genehmigung von der Regierung von Schwaben mit der Zustimmung zum vorzeitigen Baubeginn im September 2020 erteilt.

Stadt sicherte bereits Zuschuss zu

Die Stadt Donauwörth hatte besonderes Interesse an der Realisierung, da die Stadt dringend einen weiteren Kindergarten sowie eine zusätzliche Turnhalle braucht. Beide Ziele hätte das Projekt gebracht. In Rekordzeit wurde deshalb die Baugenehmigung durch die Stadt im Oktober 2019 erteilt. Zudem sicherte die Stadt einen Zuschuss von 1,8 Millionen Euro zu.

Dennoch gab es stetig immer wiederkehrende Nachforderungen bis hin zur grundbuchlichen Absicherung der staatlichen Förderung des Freistaates Bayern vor allen anderen Gläubigern an der 1. Rangstelle.

Kosten für Schule zu hoch

Schließlich entschied sich die Raiffeisen-Volksbank Donauwörth trotz aller Widrigkeiten positiv für eine finanzielle Begleitung des Projekts. Die Familie Gärtner und Martin Ernst als Investor brachten zusätzliche weitere Sicherheiten. Die zwischenzeitlichen Kostensteigerungen machten neben der Stadt Donauwörth auch die Hilfe des Landkreises Donau-Ries, der dadurch eine weitere bis zum Abitur durchgängige Bildungseinrichtung erhalten hätte, notwendig. Doch: der Kreistag stimmte in nichtöffentlicher Sitzung in seiner letzten Debatte vor der Sommerpause mehrheitlich gegen eine Begleitung des Projekts.

Trotzdem gaben die Verantwortlichen zunächst nicht auf. Neue Finanzierungsmöglichkeiten mit der Familie Gärtner wurden entwickelt und geprüft. Jetzt kam die Nachricht der Freien Schule Lech-Donau, dass das Projekt am Standort Wörnitz Center beendet wird, da es „bei gleichbleibend hohen Baukosten bei nun stetig weiter steigenden Zinsen für unsere Schule finanziell nicht umsetzbar ist“. Jetzt sucht die Schule nach einem anderen Standort in Donauwörth – auch in Miete. Das Objekt an der Westspange sucht jetzt für die Räume des ehemaligen Möbelhauses Küfner eine neue Verwendung. (pm)