28. Oktober 2021, 13:57
Agentur für Arbeit

Herbstbelebung auf dem Arbeitsmarkt

Symbolbild Bild: pixabay
Seit der Corona-Pandemie erholen sich die Zahlen der Arbeitslosen im Landkreis. Die Arbeitslosenquote sinkt im Oktober auf 1,6 Prozent.

Erwartungsgemäß ist die Zahl der Arbeitslosen im Oktober nochmals deutlich gesunken. Aktuell sind im Landkreis Donau-Ries 1.314 Menschen arbeitslos gemeldet, das sind 314 weniger als im September und 482 weniger als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote liegt bei 1,6 Prozent, vor einem Monat lag sie bei 2 Prozent und im Oktober 2020 bei 2,3 Prozent.

Das Vorkrisen-Niveau haben wir zwar noch nicht ganz erreicht, wir nähern uns aber allmählich wieder an. Momentan liegen wir noch mit 99 Arbeitslosen über dem Wert aus dem Oktober 2019.  Ebenso ist die aktuelle Arbeitslosenquote im Zweijahresvergleich nur um 0,1 Prozentpunkte höher. Abzuwarten bleibt allerdings, wie sich das weitere Pandemiegeschehen entwickelt. Auch die bestehenden Lieferengpässe in einigen Branchen könnten die momentan sehr positiven Tendenzen etwas bremsen“, berichtet Richard Paul, Vorsitzender der Geschäftsführung der Agentur für Arbeit Donauwörth.

„Den stärksten Rückgang der Arbeitslosigkeit verzeichnen wir bei den jungen Menschen zwischen 15 und 25 Jahren. Arbeits-, Ausbildungs- und Studienbeginn bewirken ein sehr deutliches Minus von 160 bzw. 53,3 Prozent bei dieser Personengruppe. Derzeit sind noch 140 Jugendliche arbeitslos gemeldet“, so der Agenturleiter weiter.

Im Oktober haben sich 411 Personen arbeitslos gemeldet, davon kamen 169 aus einer Beschäftigung. Im Gegenzug konnten 725 die Arbeitslosigkeit beenden, 223 davon nahmen eine Erwerbstätigkeit auf und 262 traten in ein Ausbildungsverhältnis bzw. eine berufliche Bildungsmaßnahme ein.

Von den 1.314 arbeitslos gemeldeten Menschen waren 759 (minus 276 im Vergleich zum Vormonat, minus 528 zum Vorjahr) bei der Arbeitsagentur und 555 (minus 38 im Vergleich zum Vormonat; plus 46 zum Vorjahr) im Jobcenter Donau-Ries gemeldet.

303 neue Arbeitsstellen im Oktober

Im Oktober wurden 303 neue Arbeitsstellen gemeldet, 3 bzw. 1 Prozent mehr als im September. Im Vergleich zum Vorjahr wurden 38 Stellen (plus 14,3 Prozent) mehr gemeldet.

Arbeitsuchende können aus 1.551 freien Arbeitsstellen wählen. Dies sind 31 bzw. 2 Prozent mehr als im Vormonat. Der Stellenbestand liegt mit plus 378 bzw. 32,2 Prozent über dem Vorjahresniveau.

Insgesamt gesehen ist der Stellenmarkt weiter auf Erholungskurs, das Vorkrisenniveau ist aber in unserer Region noch nicht erreicht. So wurden im Oktober 2019 beispielsweise 413 Stellen neu gemeldet und wir hatten 1.659 Arbeitsstellen im Bestand.

Personal wird besonders in folgenden Berufsbereichen gesucht: Verkauf, Lagerwirtschaft, Büro- und Sekretariatskräfte, Berufskraftfahrer (Güterverkehr/LKW), Maschinen- und Anlagenführung, Bauelektrik, Kraftfahrzeugtechnik, Maschinen- und Betriebstechnik, Sanitär-, Heizungs- und Klimatechnik und Kranführer/Bediener Hebeeinrichtungen.

84 Prozent der offenen Stellen sind für Fachkräfte oder Akademiker ausgeschrieben. Dagegen hat beinahe die Hälfte der Arbeitslosen keine abgeschlossene Berufsausbildung.

 „Der Arbeitsmarkt bietet auch künftig gute Chan­cen für qualifizierte Fachkräfte und diejenigen, die bereit sind, sich weiterzubilden. Für Ungelernte ist es wesentlich schwerer, auf dem Arbeitsmarkt dauerhaft unterzukommen. Ihnen empfehlen wir daher, sich vom Helfer zur Fachkraft weiterzubilden. Die Arbeitsagentur fördert eine Qualifizierung nicht nur wäh­rend der Arbeitslosigkeit, sondern auch im Beschäftigungsverhältnis im Betrieb.
Digitalisierung und Strukturwandel verändern die Berufsbilder, deshalb ist lebenslanges Lernen - auch für Fachkräfte - von immenser Wichtigkeit. Mit unseren Förderinstrumenten im Rahmen des Qualifizierungschancengesetzes können wir Unternehmen und ihre Belegschaft unterstützen, sich zu­kunftssicher aufzustellen und den Arbeitsplatz zu erhalten. Ein Beratungsgespräch mit der Agentur für Arbeit vor Ort lohnt sich in jedem Fall", wirbt Richard Paul.

Kurzarbeit gilt noch für über 300 Beschäftigte 

Viele Unternehmen nutzen auch weiterhin das Kurzarbeitergeld um ihre Beschäftigten zu halten. Da die Betriebe bis zu drei Monate im Nachgang abrechnen können, liegen verlässliche Daten erst mit einem längeren zeitlichen Verzug vor. Der aktuelle Trend lässt sich am besten an den monatlich neu eingegangenen Anzeigen ablesen.

Die Zahl der Anzeigen über konjunkturelle Kurzarbeit ist auf dem gleichen Niveau wie im September, die Zahl der Personen in Anzeigen etwas niedriger als noch im September. Bis zum 24.10.2021 gingen 12 Anzeigen für 316 Beschäftigte ein. Im September wurden 12 Anzeigen für 342 Beschäftigte eingereicht. (pm)