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Am 25. Juli folgten die Netzbetreiber TransnetBW, Netze BW und Netze ODR der Einladung der Landräte und Gemeinden der Kreise Ostalb und Donau-Ries, um vor Ort über den für die Stromversorgung wichtigen Netzausbau zu informieren.

Damit reagiert die kommunale Politik auf Hinweise zu einer möglicherweise in der Region neu entstehenden Stromtrasse. Der Bedarf einer Stromleitung zwischen dem Raum Aalen und dem Raum Petersgmünd wurde im aktuellen Netzentwicklungsplan (NEP) identifiziert.

Neue Leitungen für neue Energiequellen

Der NEP ist ein Planungsinstrument der Übertragungsnetzbetreiber, in dem die nötige Strom-Infrastruktur für eine im Jahr 2045 klimaneutrale Bundesrepublik Deutschland entworfen wird. Die am 25. Juli anwesenden Landräte und Bürgermeister ließen sich von TransnetBW, dem zuständigen Übertragungsnetzbetreiber, die zukünftige Energielandschaft erläutern: Energie aus Wind und Sonne werden die Grundpfeiler unserer Energieversorgung. Da sie nicht immer verfügbar ist, kommt ein drittes Standbein hinzu: Wasserstoff, der – um klimaneutral zu sein – aus mit Erneuerbaren erzeugtem Strom hergestellt werden muss. Neben einer neu zu entwickelnden Wasserstoff-Infrastruktur muss die bestehende Strom-Infrastruktur an diese neuen Entwicklungen angepasst und umgebaut werden – und das auf allen Spannungsebenen: im Übertragungs-, Verteil- und im Ortsnetz. Deshalb hatten Landräte und Bürgermeister alle zuständigen Netzbetreiber eingeladen; TransnetBW, Netze BW und Netze ODR.

Gründe für den Leitungsbau in dieser Region

In dem Gebiet zwischen Ulm und München im Süden sowie Würzburg und Nürnberg im Norden gibt es bislang kein Übertragungsnetz. Die Transportachsen an den Rändern sind aufgrund steigender überregionaler Leistungsflüsse überlastet und lassen sich nicht ausreichend verstärken oder ausbauen. Ohne Netzausbau drohen Engpässe im Übertragungsnetz. Aber auch die untergelagerten Netze müssen verstärkt und ausgebaut werden, um neue Windenergie- und Photovoltaikanlagen anschließen zu können. Schon heute beschränken Netzengpässe an manchen Orten den Ausbau der erneuerbaren Energien.

Wie überall steigt auch im Ostalbkreis und im Landkreis Donau-Ries zukünftig der Strombedarf. Gründe sind beispielsweise die Zunahme von E-Autos und Wärmepumpen. Gleichzeitig erhöht sich in dieser Region die regenerative Stromerzeugung vor allem mittels neuer PV-Anlagen. In sonnenreichen Stunden muss überschüssiger Strom aus der Region abtransportiert werden können. Nachts und im Winter muss diese Region aber mit Windstrom aus dem Norden versorgt werden. Daran ändert auch die bereits berücksichtigte fortgeschrittene Speichertechnologie nichts.

Gemeinsamer Dialog und Beteiligung

Im gemeinsamen Gespräch wurde klar, dass die Beschleunigung des Netzausbaus in den Regionen Ostalb und Donau-Ries nicht nur zentral für das Gelingen der Energiewende ist, sondern auch für den Wohlstand und die Versorgungssicherheit der Menschen, die hier leben. Landrat Bläse berichtet, dass die Wirtschaft in seinem Landkreis bereits heute von der Politik das klare Bekenntnis zum Ausbau einer leistungsfähigen Netzinfrastruktur erwartet. Dies bedeutet auch Opfer zu bringen. Landrat Rößle und Oberbürgermeister Wittner verweisen auf die Einmaligkeit des Naturraums Ries als UNESCO Global Geopark und den „Daniel“ beziehungsweise die Sankt-Georg-Kirche als besonderes landschaftsprägendes Denkmal.

TransnetBW ist dieser Umstand bewusst und wird dies bei späteren Planungen soweit möglich berücksichtigen. Um allen Betroffenen die Gelegenheit zu geben, ihre Bedenken und Hinweise zu äußern, wird TransnetBW die Öffentlichkeit frühzeitig informieren und den Dialog suchen. Hinzukommen die Beteiligungsmöglichkeiten innerhalb des späteren Genehmigungsverfahrens. Die Netzbetreiber TransnetBW, Netze BW und Netze ODR haben zugesichert, mit den betroffenen Kreisen und Gemeinden in Kontakt bleiben zu wollen und für die Beantwortung weiterer Fragen zur Verfügung zu stehen. (pm)