19. Februar 2018, 16:28
Fernweh

Fernweh-Spezial: Namibia

Bild: Matthias Stark; Clemens Schäfer
Am anderen Ende der Welt, rund 10000 km von Deutschland entfernt liegt Namibia. Rund zweieinhalbmal so groß wie Deutschland, besiedelt von gerade einmal 2,2 Millionen Menschen. Und obwohl es so weit weg ist, ist dort Deutschland so präsent wie kaum anderswo auf der Welt. Das liegt an der deutschen Kolonialgeschichte. Von 1884 bis 1918 war Namibia unter dem Namen Deutsch-Südwestafrika eine Kolonie. Ich wollte mir Namibia – das Land, in dem meine Firma gemeinsam mit unseren Lesern und unseren Kunden eine Schule bauen will – einmal selbst ansehen. Im Februar war ich mit einer Reisegruppe aus Donauwörth dort.

Am anderen Ende der Welt, rund 10000 km von Deutschland entfernt liegt Namibia. Rund zweieinhalbmal so groß wie Deutschland, besiedelt von gerade einmal 2,2 Millionen Menschen. Und obwohl es so weit weg ist, ist dort Deutschland so präsent wie kaum anderswo auf der Welt. Das liegt an der deutschen Kolonialgeschichte. Von 1884 bis 1918 war Namibia unter dem Namen Deutsch-Südwestafrika eine Kolonie. Ich wollte mir Namibia – das Land, in dem meine Firma gemeinsam mit unseren Lesern und unseren Kunden eine Schule bauen will – einmal selbst ansehen. Im Februar war ich mit einer Reisegruppe aus Donauwörth dort.

 

Tag 1: Ankommen und entdecken

Um 11:35 Uhr landete unser Flugzeug von QATAR Airways auf dem Hosea Kutako Flughafen, dem Internationalen Flughafen von Windhoek, der Hauptstadt von Namibia. Windhoek wurde von den deutschen Kolonialherren gegründet und liegt auf einer Höhe von rund 1600 Metern. Auch fast einhundert Jahre nach dem Ende der deutschen Herrschaft und weiteren Jahren der Fremdbestimmung durch Südafrika, sind die Spuren der einstigen Kolonialmacht noch zu sehen. Besonders deutlich wird das in Windhoek: hier gibt es eine lutherische Christuskirche, die Alte Feste mit dem Reiterdenkmal und einen Bahnhof. Alle Bauten erinnerten mich sehr an die deutsche Architektur. In der Christuskirche wird jede Woche noch ein deutscher Gottesdienst abgehalten. Im 1913 erbauten Tintenpalast sitzt heute das Namibische Parlament.

 

Tag 2: Die Derpart Heinrich Freissle Schule

Schon am zweiten Tag stand das emotionale Highlight unserer Reise an: die Eröffnung der Derpart Heinrich Freissle Schule im Ortsteil Katutura. Die in dem Armenviertel gelegene Grundschule war eigentlich für 400 Schüler ausgelegt, mittlerweile werden dort 1200 Schüler pro Tag unterrichtet. Gemeinsam mit der Stiftung Fly & Help und Spendengeldern aus Donauwörth wurden hier im ersten Schritt sechs Klassenräume saniert. Die Freude bei den Kindern kann man nicht in Worte fassen. Viele stammen aus ärmlichen Verhältnissen und die Schule ist für sie die Möglichkeit, der Armut zu entkommen. Gunter Freissle hat auch zugesichert, seine Schule weiterhin zu unterstützen und mit Fly & Help einen weiteren Anbau zu finanzieren.

 

Bild: DRA

Tag 3: Swakopmund

Der dritte Tag begann mit dem Besuch der NaankuseLodge östlich von Windhoek. Hier werden vor allem verletzte Raubtiere aufgenommen. Auf der über 13000 Hektar großen Lodge leben Wüstenhunde, Karakals, Leoparden, Geparden und ein Löwenpaar. Im Anschluss zeigte sich die Größe des Landes. Auf der rund fünfstündigen Busfahrt nach Swakopmund am Atlantik mussten nicht nur 450 km überwunden werden, sondern auch knapp 1700 Höhenmeter und eine Wüste. Über Okahandja, Wilhelmstal und Usakos erreichten wir die alte deutsche Hafenstadt. Sie trägt den Spitznamen „Deutschlands südlichstes Nordseebad“ und erwartete uns passend dazu mit dem typischen Nebel.

 

Tag 4: Erinnerungen an die Kolonialzeit

An diesem Morgen stand die Tierwelt im Fokus. Bei einer Bootstour durch die Walvis Bay konnten wir Seelöwen und Pelikane beobachten. Leider waren keine Delfine zu sehen. Am Nachmittag erkundeten wir Swakopmund. Im traditionsreichen Café Anton gibt es Schwarzwälder Kirschtorte und Frankfurter Kranz, im Stadtmuseum sind zahlreiche Exponate aus der deutschen Kolonialzeit ausgestellt. Sehenswert sind das Hohenzollern-Haus und das Woertmann-Haus. Deutsch ist hier noch an vielen Ecken zu hören. Nicht nur im Swakopmunder Brauhaus, sondern auch im Friseursalon oder in der Buchhandlung. Am Strand der Stadt ist man sich nicht sicher, ob man am Südatlantik oder an der Nordsee ist.

 

Tag 5: Auf Safari

 

Mit dem Bus ging es wieder ins Landesinnere zur Okapuka-Lodge. Doch vorher mussten wir wieder rund fünf Stunden Fahrt und 1700 Höhenmeter hinter uns bringen. Gelohnt hat es sich allemal. In der Lodge warteten bereits die Safari-Fahrzeuge auf uns. Es ging auf eine Pirschfahrt, wir sahen Antilopen, Gnus, Warzenschweine und Perlhühner. Plötzlich tauchten mehrere Giraffen auf, die durch ein ausgetrocknetes Flussbett liefen. Das wahre Highlight waren jedoch die beiden weißen Nashörner, die in der Lodge leben und bis auf wenige Meter an die Fahrzeuge herankamen. Der letzte Abend klang mit einem unbeschreiblichen Blick aus dem Restaurant auf die beleuchtete Grasfläche aus, wo die Tiere grasen.

 

Bild: DRA

Bild entfernt.

Tag 6: Auf Wiedersehen Namibia

 

Nach dem Frühstück ging es wieder zurück nach Deutschland. Die fünf Tage in Namibia waren viel zu kurz. Ich habe viele spannende Menschen kennengelernt und gesehen, wie wichtig es ist, hier vor Ort zu helfen. Namibia ist ein so fantastisches Land mit einer atemberaubenden Tier- und Pflanzenwelt. Spätestens im nächsten Jahr zur Eröffnungder Schule im Norden des Landes, die aus Spenden unserer Kunden und Leser finanziert werden soll, werde ich in dieses Land zurückkehren.