Hinweisschilder im Park weisen auf die geltende Nachtruhe hin. Überwacht werden soll das durch das kommunale Ordnungsamt. Bild: Matthias Stark
Für rund 1,65 Millionen Euro hat die Stadt Donauwörth den Bolzplatz in der Parkstadt in einen Mehrgenerationen-Sportpark umgewandelt. Die Anwohner befürchten anhaltende Ruhestörungen.

Es klingt nach einer Idealvorstellung und gut angelegtem Geld. Ein Treffpunkt für Jung und Alt, an der freien Natur, mit vielen Möglichkeiten sich sportlich zu betätigen oder unter einem Pavillon im Schatten die freie Zeit zu genießen. Dazu freies und kostenloses W-Lan. Der Mehrgenerationen-Sportpark in Donauwörth wurde im Januar 2021 vom Stadtrat verabschiedet und soll am Mittwoch eröffnet werden.

Doch, dass diese Idealvorstellung nicht eintreten wird, davon sind die Anlieger rund um das Gelände überzeugt. Roland Otto, Anwohner in der Parkstadt, wird deutlich: "Die gesamte Nachbarschaft geht auf die Barrikaden. Hier hat die Stadt Donauwörth auf einen Fachplaner vertraut, der die Belange der Anwohner komplett ignoriert hat. Es gibt keinen Lärmschutz, es wurden reihenweise Bäume gefällt und eine Soccer-Anlage mit Aluminiumbanden verbaut, die nur so krachen, wenn der Ball dagegen fliegt". Er lebt in der Ebnerstraße, die direkt an den neuen Sportpark angrenzt. Außerdem stört sich Roland Otto am freien W-Lan auf dem Gelände: "Im Mitteilungsblatt wurde die Nutzung des Netzwerks für das Abspielen von Musik verboten. Das ist leider nicht zu kontrollieren."

Sorge vor ungebetenen Gästen

Otto und weitere Anlieger haben eine klare Forderung: "Wir wollen den Sportpark nicht verhindern. Wir halten aber den Standort für falsch, weil hier im 4. und 5. Bauabschnitt der Parkstadt kaum mehr Familien mit Kindern leben. Da dieser Zug aber bereits abgefahren ist, muss die Stadt nun mit einer Änderungen der Nutzungsbedingungen reagieren. Aktuell darf der Park bis 22:00 Uhr benutzt werden. Wir fordern eine Änderung, dass der Park nur bis Einbruch der Dunkelheit benutzt werden darf." Bei den Anwohnern geht aber nicht nur die Sorge vor dem Lärm um: "Die Parkstadt hat einen entsprechenden Ruf weg. Wenn hier nun ein Treffpunkt geschaffen wird, so befürchten wir, dass hier nicht nur Lärm ein Problem wird, sondern sich der Standort auch als Umschlagsplatz für legale und illegale Drogen etabliert."

Oberbürgermeister weiß um das Thema

Der Donauwörther Oberbürgermeister Jürgen Sorré hat das Thema Lärmschutz rund um den Mehrgenerationen-Sportpark auf seiner Agenda. "Die ersten Planungen dazu stammen ja bereits aus dem Jahr 2017, als es um die Neugestaltung der Parkstadt ging und der Sportpark fügt sich in die Maßnahmen des Mehrgenerationenhauses, der Neuen Mitte und des neuen Schulhofs der Grundschule ein", erklärt Sorré. Und er macht deutlich, dass er die Sorgen der Bürger ernst nimmt. "Wir haben deshalb entschieden, dass das freie W-Lan vorläufig nicht zur Verfügung steht. Außerdem haben wir das kommunale Ordnungsamt, die von uns beauftragten Dienstleister und die Polizei vorab auf die Situation hingewiesen und hier verstärkte Kontrollen und Präsenz eingeplant." Sollte es dennoch zu Problemen kommen, so wolle die Stadtverwaltung schnell reagieren und Maßnahmen ergreifen.