Den Auftakt machte die feierliche „Festivus Fanfare“ von Martin Scharnagl (*1988). Strahlende Blechbläserklänge und prägnante rhythmische Akzente setzten gleich zu Beginn ein markantes musikalisches Zeichen.
Einen deutlichen stilistischen Kontrast boten anschließend zwei Themen aus der Oper „Martha“ des deutschen Romantikkomponisten Friedrich von Flotow (1812–1883), zusammengefasst unter dem Titel „Des Sommers letzte Rose“. Lyrisch vorgetragen, verliehen die Register den Melodien eine eindrucksvolle Ruhe, zu der besonders die begleitenden Holzbläser mit ihrem warmen Klang beitrugen.
Mit der Ouvertüre „König David“ des Allgäuers Georg Stich (1958–2017) rückte daraufhin eine Komposition in den Mittelpunkt, die durch dramatische Steigerungen und feierliche Themen beeindruckte. Inhaltlich beschreibt die Ouvertüre in musikalischen Bildern das Leben des großen Königs von Israel. Orchester wie Dirigent zeigten hier ihre sinfonische Qualität: präzise Abstimmung der Register, klare Einsätze und ein überzeugend gestalteter Spannungsbogen machten das Stück zu einem Höhepunkt des Abends. Ein besonders gefühlvoller Moment folgte mit der Ballade „The Rose“, die durch die Sängerin und Schauspielerin Bette Midler (*1945) zum Welthit wurde. Das zurückhaltende Arrangement gab dem Leitmotiv viel Freiheit und unterstrich seinen emotionalen Kern.
Lebendig und farbenreich präsentierte sich anschließend das in der Blasmusikszene bekannte „Concerto d’Amore“ von Jacob de Haan (*1959), das Elemente aus Barock, Pop und Jazz verbindet. Die Kapelle meisterte die stilistischen Übergänge souverän und zeigte zudem große Spielfreude. Besonders die rhythmisch geprägten Elemente sorgten für sichtbare Begeisterung im Publikum. Auch Filmmusik fand am Konzertabend ihren Platz: „Avengers: Endgame“ von Alan Silvestri (*1950). Die kraftvollen Themen entfalteten durch die Kirchenakustik eine eindrucksvolle Wirkung. Wuchtige Blechbläserpassagen und markante Schlagwerkeffekte füllten dieses Stück geradezu martialisch aus.
Ruhiger, jedoch nicht minder intensiv erklang anschließend Leonard Cohens (1934–2016) „Hallelujah“. Das Stück aus dem Jahr 1984 wurde mit großer Sensibilität interpretiert und entwickelte dadurch eine besonders berührende Wirkung. Mit „The Last Unicorn“ aus dem Jahr 1982 von Jimmy Webb (*1946) sorgte die Musikkapelle für einen weiteren anrührenden Moment. Die Solisten Stefanie Mielich (Alt-Saxofon) und Georg Lutz (Trompete) trugen die weichen Melodiebögen vor, ehe sie vom Orchester aufgegriffen wurden. Gepaart mit einer zurückhaltenden Begleitung ließ das Werk viel Raum für musikalische Tiefe und erzählerischen Charakter.
Den Abschluss bildete „Celtic Crest“ von Christoph Walter (*1967), eine mystisch anmutende Komposition mit keltischen Einflüssen. Mit diesen markanten Klängen verabschiedete sich die Musikkapelle Reimlingen von ihren Zuhörern, ehe gemeinsam „Macht hoch die Tür“ angestimmt wurde, um die bevorstehende Adventszeit einzuleiten. Das Konzert wird am Sonntag, 30.11.2025, um 19:00 Uhr in der Kirche St. Alban in Wallerstein erneut aufgeführt. (dra)