15. Januar 2023, 08:00
Gartengestaltung

Noch sind die Auftragsbücher in der Gartenbaubranche voll

Symbolbild. Bild: istock/welcomia
Bernhard Rössle, Dipl.-Ing. (FH) Landespflege, ist Inhaber der Firma „Rössle Gartenbau“ in Donauwörth-Nordheim. Derzeit ist die Auftragslage noch gut, er ist sich aber sicher, dass auch die Gartengestaltungsbranche nicht von der Krise verschont bleibt.

Wie überall, sagt Bernhard Rössle, seien die Energiekosten auch für sein Unternehmen um bis zu 100 Prozent gestiegen. Dieser Faktor und alles, was sich direkt und indirekt daraus ableitet, wie höhere Kosten für Produktion und Transport, sind die Ursache für die Kostenexplosion für Kund*innen. So kommen dem Firmeninhaber jedoch Zweifel an den immensen Preissteigerungen: „Es drängt sich allerdings bei manchen Produkten der Eindruck auf, dass Preiserhöhungen nur strategisch motiviert sind.“ Bedenken müsse man jedoch, dass auch durch inflationsbedingt erhöhte Personalkosten, die Spirale nach oben treiben.

Einkaufspreise nicht absehbar

Sorgen mache dem Firmeninhaber aus Donauwörth vor allem eine Sache: „Problematisch ist der Umstand, dass die Einkaufspreise sich bis zum Ausführungstermin gegenüber der Kalkulation oft schon wieder überholt haben, gleichzeitig durch die Angebotsbindung aber nicht mehr an den Kunden weitergereicht werden könne. Die Anwendung der eigens für solche Situationen geschaffenen ‚Stoffpreisgleitklausel‘ in der VOB (Vergabe- und Vertragsordnung im Bauwesen) ist bei Privatkunden eher unüblich und würde auch so manchen abschrecken. Leider wird diese Klausel aber auch von der Öffentlichen Hand nur selten angewandt, selbst bei sehr langen Bindefristen. Damit geht mancherorts ein Stück Fairness im Umgang miteinander verloren.“

Es herrscht dennoch Zuversicht

Aktuell ist Bernhard Rössle sehr zufrieden mit der Auftragslage, noch weit bis ins Jahr 2023 seien ausreichend Aufträge vorhanden. „Da wir als Gartengestalter aber am Ende der ‚Nahrungskette‘ im Bau stehen, bin ich sicher, dass auch uns die wirtschaftliche ‚Delle‘ erreichen wird, allerdings zeitverzögert. Da wir aber sowohl bezüglich des Angebots als auch bezüglich des Kundenkreises breit aufgestellt sind, sehen wir unseren Bestand am Markt auch in schwächeren Konjunkturphasen zuversichtlich“, sagt der Geschäftsinhaber. Er fügt weiter an: „Sicherlich wirkt es sich dabei positiv aus, dass wir uns auch in Hochkonjunkturzeiten immer um alle Kunden und Aufträge jeglicher Art und Größe gleichermaßen vorteilhaft und fachkompetent bemüht haben.“