Die Skizze des Bildhauers Herbert Deiss zeigt die Statue vor der Berger Tor. Bild: Herbert Deiss/Stadt Nördlingen
Das Gerd-Müller-Denkmal soll bereits am 15. August vor dem Berger Tor eingeweiht werden. Ein Bürgerbegehren fordert jetzt jedoch einen neuen Standort innerhalb der Stadtmauern.

Am 25. Januar hat der Bauausschuss des Nördlinger Stadtrats beschlossen, dass das Gerd-Müller-Denkmal seinen Platz direkt vor dem Berger Tor - also außerhalb der Stadtmauern - finden soll. Eingeweiht werden soll die Statue bereits am 15. August. In der Zwischenzeit hat sich jedoch gezeigt, dass ein Großteil der Nördlinger*innen den geplant Standort als nicht optimal einschätzt. Dies geht u. a. aus einem Stimmungstest hervor: Rund 80 Prozent der Befragten (74 Teilnehmer*innen) hatten sich gegen den geplanten Standort außerhalb der Stadtmauern ausgesprochen. 

Großer Zuspruch für Bürgerbegehren

Auch aus diesem Grund und nach zahlreichen intensiven Gesprächen mit der Stadt Nördlingen haben Rudolf Backof, Thomas Hahn und Arnold Hanschek am 14. April offiziell das Bürgerbegehren "Gerd-Müller-Denkmal in Nördlinger Altstadt!" gestartet und sammeln seitdem zusammen mit vielen Unterstützer*innen Unterschriften für ihre Aktion. Das Ziel: Die Nördlinger*innen sollen per Bürgerentscheid selbst darüber entscheiden, wo die Statue letztendlich stehen soll.  Wie sehr die Nördlinger*innen das Thema beschäftigt, zeigte sich bereits während eines ersten Infostandes auf dem Nördlinger Wochenmarkt. "Viele Leute aller Altersgruppen haben die Liste unterschrieben. Am 30. April wird deshalb auch erneut ein Infostand in der Innenstadt folgen", erklären die Initiatoren. 

Standort innerhalb der Stadtmauern

Die Initiatoren des Bürgerbegehrens kritisieren bei der Entscheidung des Standorts vor allem die mangelnden Alternativen. Der Stadtrat habe - auch aus Zeitdruck - die Abstimmung mit 9:7 Stimmen durchgepeitscht, ohne sich im Vorfeld mit ausreichend anderen Möglichkeiten zu beschäftigen, heißt es in einer entsprechenden Pressemitteilung. Als einen der wichtigsten Gründe für den Standort innerhalb der Stadtmauern nennen die Organisatoren die Stärkung der Attraktivität der Altstadt. Zwar gibt es hier noch keine konkreten Vorschläge, trotzdem kann sich Rudolf Backof den Pausenhof der ehemaligen Volksschule Mitte (heute Haus der Kultur) als geeigneten Standort vorstellen. Der Pausenhof liege demnach direkt im Herzen der Altstadt, sei nur wenige Meter vom Rathaus entfernt und biete im Gegensatz zum Berger Tor eine eher ruhige Atmosphäre mit altem Baumbestand, so Backof. Außerdem besuchte Gerd Müller die Schule in seiner Kindheit selbst. 

In einem ersten Schritt müssen jetzt zunächst mindestens 1500 Unterschriften gesammelt werden. Im Anschluss wird dann die Zulässigkeit des Bürgerbegehrens durch die Stadtverwaltung geprüft. Sollte diese Überprüfung positiv ausfallen, wird innerhalb von drei Monaten ein Bürgerentscheid - also eine offizielle Abstimmung der Nördlinger Bürger*innen - stattfinden.