Jährlich erkranken nach Auskunft des Robert-Koch-Instituts in Deutschland rund 70 000 Frauen an Brustkrebs, der häufigsten Krebserkrankung bei Frauen. Bayernweit sind es rund 10 000 Neuerkrankungen pro Jahr. Betroffen sind zunehmend auch jüngere Frauen. Den Ursprung hat die Idee in den USA. Nach Europa kam die Aktion durch die dänische Pflegefachfrau Nancy Friis-Jensen. 2018 startete dann auch der KDFB Bayern die Herzkissenaktion. Die Idee hinter den Kissen ist einfach: Um den betroffenen Frauen Mut zu machen und sie durch die schwere Zeit während OP und Chemotherapie zu begleiten, bekommen die Patientinnen ein herzförmiges Kissen. Während es die einen als Nackenkissen nutzen, legen es die anderen unter den Arm, um so nach der OP für Schmerzlinderung zu sorgen. Aber auch einfach als Kuschelkissen eignet sich das Kissen in dieser hochemotionalen Situation.
Kissen werden dringend benötigt
Zum ersten Mal hat nun der Frauenbund Fünfstetten Herzkissen genäht und diese an das Brustzentrum in der Donauwörther Klinik übergeben. 25 Frauen haben an einem Abend über 100 herzförmige Kissen gefertigt. „Wir hatten eine richtige Produktionsstraße. Dort hat jede das gemacht hat, wo sie ihr Talent sieht. Die einen waren an der Nähmaschine, die anderen haben Stoff zugeschnitten oder die Kissen gefüllt“, erzählt Carmen Dums vom Vorstandsteam des Katholischen Frauenbund Zweigverein Fünfstetten. „Bereitgestellt wird das Schnittmuster und die Information wie viel Füllmaterial benötigt wird vom KDFB. Die Kosten tragen wir als Zweigverein aber selbst“, erklärt Dums weiter.
Die farbenfrohen Kissen sind bei genauer Betrachtung viel mehr als nur Kissen. Sie sind mentale Unterstützung und Mutmacher für Frauen in dieser schwierigen Situation. Diese Erfahrung hat auch Stationsleitung Alexandra Merk-Würmseher gemacht und deshalb freut sie sich sehr über diese Spende: „Ich bin froh, dass sich der Frauenbund Fünfstetten bei mir gemeldet hat. Der Bedarf an diesen Kissen ist riesig, da derzeit jede Woche im Schnitt bis zu fünf Brustkrebspatientinnen zu uns auf die Station kommen. Uns waren die Herzkissen die wir letztes Jahr im April von einem anderen Frauenbund bekommen hatten nämlich schon ausgegangen. Als Pflegekraft freue ich mich sehr über solche Spenden.“
Verwendung finden die Herzkissen nicht nur im Brustzentrum in Donauwörth, sondern auch auf der Palliativstation im Nördlinger Stiftungskrankenhaus. Dort werden sie von den Palliativpatienten zum Beispiel als Nackenkissen genutzt.