Das bestehende Wasserwerk aus den 1950er-Jahren versorgt derzeit die Einwohnerinnen und Einwohner von Mertingen, Heißesheim und der Überfeldsiedlung. Der Ortsteil Druisheim ist historisch bedingt weiterhin beim Wasserzweckverband der Schmuttergruppe angeschlossen. Auf dem gleichen Areal, nur wenige Meter entfernt, soll in Zukunft das neue Wasserwerk entstehen. Bürgermeister Veit Meggle zeigte sich beim Spatenstich sichtbar stolz: „Wir sind ausgesprochen froh über ein sehr ergiebiges Brunnenfeld, das Trinkwasser in ausgezeichneter Qualität und Menge liefert.“
Steigender Wasserverbrauch durch Zott
Der wesentliche Grund für den Neubau des Wasserwerkes sei der steigende Wasserverbrauch der Firma Zott. Das Unternehmen benötige für den gesamten Produktionsprozess sehr viel Wasser. Bereits im November 2015 hat die Molkerei diese Entwicklung an die Gemeinde herangetragen– damit sei klar gewesen, dass eine Erweiterung der Trinkwasserversorgung notwendig werde. Meggle betonte, dass die Gemeinde und Zott zwar getrennte Netze haben, aber: „Die Firma Zott zahlt genauso viel für ihr Wasser wie alle anderen Bürgerinnen und Bürger.“
Spatenstich als Abschluss einer langen Planungsphase
Dem Spatenstich am 31. Oktober ging ein mehrjähriger Planungsprozess voraus. Mit einem geschätzten Volumen von 13,8 Millionen Euro handelt es sich um das größte finanzielle Projekt der Gemeinde. Das neue Wasserwerk soll die Versorgung der Gemeinde für Jahrzehnte sichern und neue Maßstäbe in Sachen Energieeffizienz und Nachhaltigkeit setzen. „Wir investieren hier in die Lebensqualität unserer Bürgerinnen und Bürger, in den Schutz unserer Umwelt und in eine sichere Versorgung für kommende Generationen und in den Erhalt wichtiger Arbeitsplätze vor Ort“, sagte Mertingens Bürgermeister.
Die Jahresfördermenge wird 1,53 Millionen Kubikmeter betragen – genehmigt sind bis zu 2,5 Millionen Kubikmeter. „Geteilt durch den durchschnittlichen Wasserverbrauch von 45 Kubikmeter pro Person pro Jahr gäbe das einen gedanklichen Ort mit über 56.000 Einwohnern. Wahrscheinlich sind wir damit im Landkreis nach der WFW und der Bayerischen Rieswasser der drittgrößte Wasserversorger“, so Meggle.
Aufgrund der Auswirkungen des Klimawandels, wie zum Beispiel das Jahrhunderthochwasser im vergangenen Jahr, bei dem nur wenige Meter vom neuen Wasserwerk großflächig alles überflutet wurde, wurde das Bauwerk ca. zwei Meter aus dem Erdreich herausgehoben.
Auch für seine Mitarbeiter im Bauhof fand Veit Meggle im Rahmen des Spatenstiches ausschließlich lobende Worte: Er bezeichnete sie als „Helden des Alltags“, die „24/7 im Einsatz sind – auch an Heiligabend bei Schneeregen, wenn sie einen Rohrbruch reparieren“. Meggle schloss seine Rede mit einem optimistischen Blick in die Zukunft: „Was lange währt, wird endlich gut – wir schauen nicht mehr zurück, sondern voller Optimismus in die Zukunft.“
Auch Stefan Steinbacher vom Planungsbüro Steinbacher Consult betonte in seiner Rede die Bedeutung des Projekts. Er erinnerte: „Es ist keine Selbstverständlichkeit, dass wir den Zugang zu frischem Wasser immer haben.“ Das neue Wasserwerk wird mit moderner Technik ausgestattet. Fassade und Dach erhalten eine Photovoltaikanlage, im Inneren werden zwei Edelstahltanks mit jeweils 1.250 Kubikmetern Volumen installiert. Bis Dezember 2027 soll das Bauvorhaben abgeschlossen sein. Wie sich der Wasserpreis entwickeln wird, ist derzeit noch offen. Fest steht: Die Gemeinde trägt die gesamten Baukosten selbst. „Das neue Wasserwerk ist ein wichtiger Meilenstein für die Gemeinde Mertingen“, so Bürgermeister Meggle.
 
  
 
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
   
  